twenty &c. Ja oft verbindet sich das T, wenn es am Ende eines Wortes kömmt, sogar mit dem ersten Buchstaben des folgenden Wortes, mit seiner Hand, wie wenn es geschrieben stünde mitsei- ner oder mizeiner Hand, mit Ruhm, mit Schimpf, wie mitruhm mitschimpf.
§. 195.
Wir wollen, um nicht zu weitläufig zu werden, von jedem obiger zwey Fälle nur ein Paar Beyspie- le zergliedert betrachten. Warum sich T nicht mit B oder G verbinden läßt, ist die Ursache diese. Wenn man T sagen will, so muß die Zunge, wie oben gesagt ist worden, mit ihrer Spitze der Luft den Ausgang verschliessen, und wenn das T gehört werden soll, so muß die Luft in dem nämlichen Au- genblick, wenn die Zunge von dem Gaumen abge- zogen wird, ausbrechen können. Nun ist aber bey dem B der Mund durch die Lippen, und bey dem G der Zungenkanal durch den hinteren Theil der Zunge geschlossen, folglich ist es ein offenbarer Wi- derspruch, daß da die Luft ausbrechen sollte, wo sie
durch
Z
Von den Lauten oder Buchſtaben.
twenty &c. Ja oft verbindet ſich das T, wenn es am Ende eines Wortes koͤmmt, ſogar mit dem erſten Buchſtaben des folgenden Wortes, mit ſeiner Hand, wie wenn es geſchrieben ſtuͤnde mitſei- ner oder mizeiner Hand, mit Ruhm, mit Schimpf, wie mitruhm mitſchimpf.
§. 195.
Wir wollen, um nicht zu weitlaͤufig zu werden, von jedem obiger zwey Faͤlle nur ein Paar Beyſpie- le zergliedert betrachten. Warum ſich T nicht mit B oder G verbinden laͤßt, iſt die Urſache dieſe. Wenn man T ſagen will, ſo muß die Zunge, wie oben geſagt iſt worden, mit ihrer Spitze der Luft den Ausgang verſchlieſſen, und wenn das T gehoͤrt werden ſoll, ſo muß die Luft in dem naͤmlichen Au- genblick, wenn die Zunge von dem Gaumen abge- zogen wird, ausbrechen koͤnnen. Nun iſt aber bey dem B der Mund durch die Lippen, und bey dem G der Zungenkanal durch den hinteren Theil der Zunge geſchloſſen, folglich iſt es ein offenbarer Wi- derſpruch, daß da die Luft ausbrechen ſollte, wo ſie
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
twenty &c. Ja oft verbindet ſich das T, wenn es am
Ende eines Wortes koͤmmt, ſogar mit dem erſten
Buchſtaben des folgenden Wortes, mit ſeiner
Hand, wie wenn es geſchrieben ſtuͤnde mitſei-
ner oder mizeiner Hand, mit Ruhm, mit
Schimpf, wie mitruhm mitſchimpf.
§. 195.
Wir wollen, um nicht zu weitlaͤufig zu werden,
von jedem obiger zwey Faͤlle nur ein Paar Beyſpie-
le zergliedert betrachten. Warum ſich T nicht mit
B oder G verbinden laͤßt, iſt die Urſache dieſe.
Wenn man T ſagen will, ſo muß die Zunge, wie
oben geſagt iſt worden, mit ihrer Spitze der Luft
den Ausgang verſchlieſſen, und wenn das T gehoͤrt
werden ſoll, ſo muß die Luft in dem naͤmlichen Au-
genblick, wenn die Zunge von dem Gaumen abge-
zogen wird, ausbrechen koͤnnen. Nun iſt aber bey
dem B der Mund durch die Lippen, und bey dem
G der Zungenkanal durch den hinteren Theil der
Zunge geſchloſſen, folglich iſt es ein offenbarer Wi-
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/415>, abgerufen am 24.11.2024.
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