Druck der eingesperrten Luft, so schlägt diese die Lip- pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus. Der Selbstlauter, der das P begleiten soll, a e oder ein anderer, ist schon bereit sich vernehmen zu las- sen, und bricht in dem nämlichen Augenblick mit der Stimme aus in ein pa pe pi u. s. f.
§. 138.
DasBhingegen fängt sich gleich mit der Stimme an, und wird seine ganze Dauer hindurch von derselben begleitet. Dieses allein würde schon einen beträchtlichen Ab- stand von dem stummen P zeigen. Aber es sind noch andere kleine Verflößungen dabey, die ihn noch auf- fallender machen sollen. Man erlaube mir hier etwas weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich- sam als Grundsätze vorauszuschicken.
Die Stimme ist weiter nichts, als ein fortfließen- der Strohm von Luft. Um diesen zu unterhalten, muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma-
chen
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
Druck der eingeſperrten Luft, ſo ſchlaͤgt dieſe die Lip- pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus. Der Selbſtlauter, der das P begleiten ſoll, a e oder ein anderer, iſt ſchon bereit ſich vernehmen zu laſ- ſen, und bricht in dem naͤmlichen Augenblick mit der Stimme aus in ein pa pe pi u. ſ. f.
§. 138.
DasBhingegen faͤngt ſich gleich mit der Stimme an, und wird ſeine ganze Dauer hindurch von derſelben begleitet. Dieſes allein wuͤrde ſchon einen betraͤchtlichen Ab- ſtand von dem ſtummen P zeigen. Aber es ſind noch andere kleine Verfloͤßungen dabey, die ihn noch auf- fallender machen ſollen. Man erlaube mir hier etwas weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich- ſam als Grundſaͤtze vorauszuſchicken.
Die Stimme iſt weiter nichts, als ein fortfließen- der Strohm von Luft. Um dieſen zu unterhalten, muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma-
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
Druck der eingeſperrten Luft, ſo ſchlaͤgt dieſe die Lip-
pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus.
Der Selbſtlauter, der das P begleiten ſoll, a e oder
ein anderer, iſt ſchon bereit ſich vernehmen zu laſ-
ſen, und bricht in dem naͤmlichen Augenblick mit der
Stimme aus in ein pa pe pi u. ſ. f.
§. 138.
Das B hingegen faͤngt ſich gleich mit
der Stimme an, und wird ſeine ganze
Dauer hindurch von derſelben begleitet.
Dieſes allein wuͤrde ſchon einen betraͤchtlichen Ab-
ſtand von dem ſtummen P zeigen. Aber es ſind noch
andere kleine Verfloͤßungen dabey, die ihn noch auf-
fallender machen ſollen. Man erlaube mir hier etwas
weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich-
ſam als Grundſaͤtze vorauszuſchicken.
Die Stimme iſt weiter nichts, als ein fortfließen-
der Strohm von Luft. Um dieſen zu unterhalten,
muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer
weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma-
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/291>, abgerufen am 23.11.2024.
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