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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von den Lauten oder Buchstaben.
Druck der eingesperrten Luft, so schlägt diese die Lip-
pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus.
Der Selbstlauter, der das P begleiten soll, a e oder
ein anderer, ist schon bereit sich vernehmen zu las-
sen, und bricht in dem nämlichen Augenblick mit der
Stimme aus in ein pa pe pi u. s. f.

§. 138.

Das B hingegen fängt sich gleich mit
der Stimme an, und wird seine ganze
Dauer hindurch von derselben begleitet.

Dieses allein würde schon einen beträchtlichen Ab-
stand von dem stummen P zeigen. Aber es sind noch
andere kleine Verflößungen dabey, die ihn noch auf-
fallender machen sollen. Man erlaube mir hier etwas
weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich-
sam als Grundsätze vorauszuschicken.

Die Stimme ist weiter nichts, als ein fortfließen-
der Strohm von Luft. Um diesen zu unterhalten,
muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer
weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma-

chen
Q


Von den Lauten oder Buchſtaben.
Druck der eingeſperrten Luft, ſo ſchlaͤgt dieſe die Lip-
pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus.
Der Selbſtlauter, der das P begleiten ſoll, a e oder
ein anderer, iſt ſchon bereit ſich vernehmen zu laſ-
ſen, und bricht in dem naͤmlichen Augenblick mit der
Stimme aus in ein pa pe pi u. ſ. f.

§. 138.

Das B hingegen faͤngt ſich gleich mit
der Stimme an, und wird ſeine ganze
Dauer hindurch von derſelben begleitet.

Dieſes allein wuͤrde ſchon einen betraͤchtlichen Ab-
ſtand von dem ſtummen P zeigen. Aber es ſind noch
andere kleine Verfloͤßungen dabey, die ihn noch auf-
fallender machen ſollen. Man erlaube mir hier etwas
weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich-
ſam als Grundſaͤtze vorauszuſchicken.

Die Stimme iſt weiter nichts, als ein fortfließen-
der Strohm von Luft. Um dieſen zu unterhalten,
muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer
weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma-

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Q
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[241/0291] Von den Lauten oder Buchſtaben. Druck der eingeſperrten Luft, ſo ſchlaͤgt dieſe die Lip- pen auseinander, und bricht mit Gewalt heraus. Der Selbſtlauter, der das P begleiten ſoll, a e oder ein anderer, iſt ſchon bereit ſich vernehmen zu laſ- ſen, und bricht in dem naͤmlichen Augenblick mit der Stimme aus in ein pa pe pi u. ſ. f. §. 138. Das B hingegen faͤngt ſich gleich mit der Stimme an, und wird ſeine ganze Dauer hindurch von derſelben begleitet. Dieſes allein wuͤrde ſchon einen betraͤchtlichen Ab- ſtand von dem ſtummen P zeigen. Aber es ſind noch andere kleine Verfloͤßungen dabey, die ihn noch auf- fallender machen ſollen. Man erlaube mir hier etwas weiter auszuholen, und einige Bemerkungen gleich- ſam als Grundſaͤtze vorauszuſchicken. Die Stimme iſt weiter nichts, als ein fortfließen- der Strohm von Luft. Um dieſen zu unterhalten, muß die aus der Kehle hervorquillende Luft immer weiter fortfließen, und der nachkommenden Platz ma- chen Q

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/291>, abgerufen am 23.11.2024.