Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.Von den Lauten oder Buchstaben. kanal hingegen ist bey dem U am meisten, oder indem 5ten Grade, und bey dem I. am wenigsten, oder in dem ersten Grade offen. Die übrigen Selbstlau- ter sind zwischen diesen zwey äussersten eingeschlos- sen, und zwar in Ansehung der Mundesöffnung in dieser Ordnung U. O. I. E. A. und in Ansehung des Zungenkanals in dieser I. E. A. O. U. Daß es damit seine Richtigkeit hat, läßt sich Mund wäre wohl noch ein sechster, der bey dem ae oder dem französischen ai nöthig ist. Allein, da dieser Selbstlauter nicht zu den gewöhnlichen fünfen gehört, so hab' ich ihn in der Figur nur mit Punkten angedeu- tet, und ihm dadurch seinen eigenen abgesönderten Grad bestimmet. N 2
Von den Lauten oder Buchſtaben. kanal hingegen iſt bey dem U am meiſten, oder indem 5ten Grade, und bey dem I. am wenigſten, oder in dem erſten Grade offen. Die uͤbrigen Selbſtlau- ter ſind zwiſchen dieſen zwey aͤuſſerſten eingeſchloſ- ſen, und zwar in Anſehung der Mundesoͤffnung in dieſer Ordnung U. O. I. E. A. und in Anſehung des Zungenkanals in dieſer I. E. A. O. U. Daß es damit ſeine Richtigkeit hat, laͤßt ſich Mund waͤre wohl noch ein ſechſter, der bey dem æ oder dem franzoͤſiſchen ai noͤthig iſt. Allein, da dieſer Selbſtlauter nicht zu den gewoͤhnlichen fuͤnfen gehoͤrt, ſo hab' ich ihn in der Figur nur mit Punkten angedeu- tet, und ihm dadurch ſeinen eigenen abgeſoͤnderten Grad beſtimmet. N 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0243" n="195"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Lauten oder Buchſtaben</hi>.</fw><lb/> kanal hingegen iſt bey dem <hi rendition="#aq">U</hi> am meiſten, oder in<lb/> dem 5ten Grade, und bey dem <hi rendition="#aq">I</hi>. am wenigſten, oder<lb/> in dem erſten Grade offen. Die uͤbrigen Selbſtlau-<lb/> ter ſind zwiſchen dieſen zwey aͤuſſerſten eingeſchloſ-<lb/> ſen, und zwar in Anſehung der Mundesoͤffnung in<lb/> dieſer Ordnung <hi rendition="#aq">U. O. I. E. A.</hi> und in Anſehung des<lb/> Zungenkanals in dieſer <hi rendition="#aq">I. E. A. O. U.</hi></p><lb/> <p>Daß es damit ſeine Richtigkeit hat, laͤßt ſich<lb/> leicht ſehen; man darf nur vor einen Spiegel hin-<lb/> treten, und wechſelweiſe <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">U</hi> ausſprechen: der<lb/> Abſtand wird auffallend ſeyn. Spricht man alle<lb/> fuͤnf Selbſtlauter in der obigen Ordnung aus, ſo<lb/> wird man klar ſehen, wie ſich der Mund ſtuffen-<lb/> weiſe mehr und mehr oͤffnen wird. Die Oeffnung<lb/> aber des Zungenkanals laͤßt ſich nur bey ſolchen<lb/> Selbſtlautern mit Augen ſehen, bey welchen der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Mund</fw><lb/><note xml:id="fn8" prev="#fn7" place="foot" n="(*)">waͤre wohl noch ein ſechſter, der bey dem <hi rendition="#aq">æ</hi> oder<lb/> dem franzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">ai</hi> noͤthig iſt. Allein, da dieſer<lb/> Selbſtlauter nicht zu den gewoͤhnlichen fuͤnfen gehoͤrt,<lb/> ſo hab' ich ihn in der Figur nur mit Punkten angedeu-<lb/> tet, und ihm dadurch ſeinen eigenen abgeſoͤnderten Grad<lb/> beſtimmet.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [195/0243]
Von den Lauten oder Buchſtaben.
kanal hingegen iſt bey dem U am meiſten, oder in
dem 5ten Grade, und bey dem I. am wenigſten, oder
in dem erſten Grade offen. Die uͤbrigen Selbſtlau-
ter ſind zwiſchen dieſen zwey aͤuſſerſten eingeſchloſ-
ſen, und zwar in Anſehung der Mundesoͤffnung in
dieſer Ordnung U. O. I. E. A. und in Anſehung des
Zungenkanals in dieſer I. E. A. O. U.
Daß es damit ſeine Richtigkeit hat, laͤßt ſich
leicht ſehen; man darf nur vor einen Spiegel hin-
treten, und wechſelweiſe A und U ausſprechen: der
Abſtand wird auffallend ſeyn. Spricht man alle
fuͤnf Selbſtlauter in der obigen Ordnung aus, ſo
wird man klar ſehen, wie ſich der Mund ſtuffen-
weiſe mehr und mehr oͤffnen wird. Die Oeffnung
aber des Zungenkanals laͤßt ſich nur bey ſolchen
Selbſtlautern mit Augen ſehen, bey welchen der
Mund
(*)
(*) waͤre wohl noch ein ſechſter, der bey dem æ oder
dem franzoͤſiſchen ai noͤthig iſt. Allein, da dieſer
Selbſtlauter nicht zu den gewoͤhnlichen fuͤnfen gehoͤrt,
ſo hab' ich ihn in der Figur nur mit Punkten angedeu-
tet, und ihm dadurch ſeinen eigenen abgeſoͤnderten Grad
beſtimmet.
N 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |