Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Abtheilung.
§. 101.

C. Weil dieser Buchstab in keiner Sprache
einen besondern von andern unterschiedenen Laut
hat. Jm Deutschen ist er ein K, und dienet nur
das K zu verdoppeln Brücke, Decke. Jm Fran-
zösischen ist er vor e und i ein bloßes s, Celui, ci-
vil
lautet wie selui sivil, vor a o u ein K, Car,
colle, cuve.
Jm Jtalienischen ist er vor e und i
ein tsch, cita welches wie tschita ausgesprochen
wird. Jn Deutschland spricht man das lateinische
c wie ts aus, und sagt tsivitas, tsedo, civitas, cedo.

Q. Weil es in allen Sprachen weiter nichts als
ein K ist. Jm Deutschen lautet bequem wie be-
kuem, Quahl
wie Kuahl. Jm Französischen
Qui wie ki, quand wie kand. Jm Lateinischen und
Jtalienischen Quando wie Kuando. Die Griechen
Ungarn und Jllirier haben gar kein Q.

X ist ein zusammengesetzter Buchstab aus k
s: dixi
vernimmt sich eben so, wie diksi. Jm
Französischen fixer wie fikser. Jm Deutschen Art
wie Akst. So ist auch im Griechischen das

ksi
IV. Abtheilung.
§. 101.

C. Weil dieſer Buchſtab in keiner Sprache
einen beſondern von andern unterſchiedenen Laut
hat. Jm Deutſchen iſt er ein K, und dienet nur
das K zu verdoppeln Bruͤcke, Decke. Jm Fran-
zoͤſiſchen iſt er vor e und i ein bloßes s, Celui, ci-
vil
lautet wie ſelui ſivil, vor a o u ein K, Car,
colle, cuve.
Jm Jtalieniſchen iſt er vor e und i
ein tsch, cita welches wie tschità ausgeſprochen
wird. Jn Deutſchland ſpricht man das lateiniſche
c wie ts aus, und ſagt tſivitas, tſedo, civitas, cedo.

Q. Weil es in allen Sprachen weiter nichts als
ein K iſt. Jm Deutſchen lautet bequem wie be-
kuem, Quahl
wie Kuahl. Jm Franzoͤſiſchen
Qui wie ki, quand wie kand. Jm Lateiniſchen und
Jtalieniſchen Quando wie Kuando. Die Griechen
Ungarn und Jllirier haben gar kein Q.

X iſt ein zuſammengeſetzter Buchſtab aus k
s: dixi
vernimmt ſich eben ſo, wie dikſi. Jm
Franzoͤſiſchen fixer wie fikſer. Jm Deutſchen Art
wie Akſt. So iſt auch im Griechiſchen das

kſi
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0226" n="180"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 101.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">C</hi>. Weil die&#x017F;er Buch&#x017F;tab in keiner Sprache<lb/>
einen be&#x017F;ondern von andern unter&#x017F;chiedenen Laut<lb/>
hat. Jm Deut&#x017F;chen i&#x017F;t er ein <hi rendition="#aq">K</hi>, und dienet nur<lb/>
das <hi rendition="#aq">K</hi> zu verdoppeln <hi rendition="#b">Bru&#x0364;cke, Decke.</hi> Jm Fran-<lb/>
zo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen i&#x017F;t er vor <hi rendition="#aq">e</hi> und <hi rendition="#aq">i</hi> ein bloßes <hi rendition="#aq">s, Celui, ci-<lb/>
vil</hi> lautet wie <hi rendition="#aq">&#x017F;elui &#x017F;ivil</hi>, vor <hi rendition="#aq">a o u</hi> ein <hi rendition="#aq">K, Car,<lb/>
colle, cuve.</hi> Jm Jtalieni&#x017F;chen i&#x017F;t er vor <hi rendition="#aq">e</hi> und <hi rendition="#aq">i</hi><lb/>
ein <hi rendition="#aq">tsch, cita</hi> welches wie <hi rendition="#aq">tschità</hi> ausge&#x017F;prochen<lb/>
wird. Jn Deut&#x017F;chland &#x017F;pricht man das lateini&#x017F;che<lb/><hi rendition="#aq">c</hi> wie <hi rendition="#aq">ts</hi> aus, und &#x017F;agt <hi rendition="#aq">t&#x017F;ivitas, t&#x017F;edo, civitas, cedo.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Q</hi>. Weil es in allen Sprachen weiter nichts als<lb/>
ein <hi rendition="#aq">K</hi> i&#x017F;t. Jm Deut&#x017F;chen lautet <hi rendition="#b">bequem</hi> wie <hi rendition="#b">be-<lb/>
kuem, Quahl</hi> wie <hi rendition="#b">Kuahl</hi>. Jm Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#aq">Qui</hi> wie <hi rendition="#aq">ki, quand</hi> wie <hi rendition="#aq">kand</hi>. Jm Lateini&#x017F;chen und<lb/>
Jtalieni&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Quando</hi> wie <hi rendition="#aq">Kuando</hi>. Die Griechen<lb/>
Ungarn und Jllirier haben gar kein <hi rendition="#aq">Q</hi>.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">X</hi> i&#x017F;t ein zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzter Buch&#x017F;tab aus <hi rendition="#aq">k<lb/>
s: dixi</hi> vernimmt &#x017F;ich eben &#x017F;o, wie <hi rendition="#aq">dik&#x017F;i</hi>. Jm<lb/>
Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">fixer</hi> wie <hi rendition="#aq">fik&#x017F;er</hi>. Jm Deut&#x017F;chen <hi rendition="#b">Art</hi><lb/>
wie <hi rendition="#b">Ak&#x017F;t</hi>. So i&#x017F;t auch im Griechi&#x017F;chen das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">k&#x017F;i</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0226] IV. Abtheilung. §. 101. C. Weil dieſer Buchſtab in keiner Sprache einen beſondern von andern unterſchiedenen Laut hat. Jm Deutſchen iſt er ein K, und dienet nur das K zu verdoppeln Bruͤcke, Decke. Jm Fran- zoͤſiſchen iſt er vor e und i ein bloßes s, Celui, ci- vil lautet wie ſelui ſivil, vor a o u ein K, Car, colle, cuve. Jm Jtalieniſchen iſt er vor e und i ein tsch, cita welches wie tschità ausgeſprochen wird. Jn Deutſchland ſpricht man das lateiniſche c wie ts aus, und ſagt tſivitas, tſedo, civitas, cedo. Q. Weil es in allen Sprachen weiter nichts als ein K iſt. Jm Deutſchen lautet bequem wie be- kuem, Quahl wie Kuahl. Jm Franzoͤſiſchen Qui wie ki, quand wie kand. Jm Lateiniſchen und Jtalieniſchen Quando wie Kuando. Die Griechen Ungarn und Jllirier haben gar kein Q. X iſt ein zuſammengeſetzter Buchſtab aus k s: dixi vernimmt ſich eben ſo, wie dikſi. Jm Franzoͤſiſchen fixer wie fikſer. Jm Deutſchen Art wie Akſt. So iſt auch im Griechiſchen das kſi

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/226
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/226>, abgerufen am 22.12.2024.