Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.Von den Werkzeugen der Sprache. noch anmerken, daß in der Natur nicht die Ribbenallein dieses Luftschöpfen bewerkstelligen, sondern, wie schon oben gesagt ist worden, hauptsächlich auch das Zwerchfell, welches durch den Bauch, und das darin enthaltene Eingeweide aufwärts getrieben wird, das Zusammendrücken der auf allen Seiten nachge- benden elastischen Lungen auch von unten aufwärts mitbewirket. Jnzwischen wird unsere Figur, bey welcher dieser Druck von unten nicht ohne Verwir- rung hätte angebracht werden können, doch immer einen hinlänglichen Begriff von dem Spiele des Athemholens geben.(*) Die (*) Man kann sich das Zwerchfell um so mehr bey
dem Athemholen wegdenken, als es nicht immer unum- gänglich dazu nöthig ist. Haller sagt: das Zwerchfell sinke zuweilen während des Ausathmen nieder, und fahre dagegen unter dem Einathmen in die Höhe. Phy- siologie III Band 1. Abschnitt. §. 36. Von den Werkzeugen der Sprache. noch anmerken, daß in der Natur nicht die Ribbenallein dieſes Luftſchoͤpfen bewerkſtelligen, ſondern, wie ſchon oben geſagt iſt worden, hauptſaͤchlich auch das Zwerchfell, welches durch den Bauch, und das darin enthaltene Eingeweide aufwaͤrts getrieben wird, das Zuſammendruͤcken der auf allen Seiten nachge- benden elaſtiſchen Lungen auch von unten aufwaͤrts mitbewirket. Jnzwiſchen wird unſere Figur, bey welcher dieſer Druck von unten nicht ohne Verwir- rung haͤtte angebracht werden koͤnnen, doch immer einen hinlaͤnglichen Begriff von dem Spiele des Athemholens geben.(*) Die (*) Man kann ſich das Zwerchfell um ſo mehr bey
dem Athemholen wegdenken, als es nicht immer unum- gaͤnglich dazu noͤthig iſt. Haller ſagt: das Zwerchfell ſinke zuweilen waͤhrend des Ausathmen nieder, und fahre dagegen unter dem Einathmen in die Hoͤhe. Phy- ſiologie III Band 1. Abſchnitt. §. 36. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0109" n="79"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Werkzeugen der Sprache</hi>.</fw><lb/> noch anmerken, daß in der Natur nicht die Ribben<lb/> allein dieſes Luftſchoͤpfen bewerkſtelligen, ſondern,<lb/> wie ſchon oben geſagt iſt worden, hauptſaͤchlich auch<lb/> das Zwerchfell, welches durch den Bauch, und das<lb/> darin enthaltene Eingeweide aufwaͤrts getrieben wird,<lb/> das Zuſammendruͤcken der auf allen Seiten nachge-<lb/> benden elaſtiſchen Lungen auch von unten aufwaͤrts<lb/> mitbewirket. Jnzwiſchen wird unſere Figur, bey<lb/> welcher dieſer Druck von unten nicht ohne Verwir-<lb/> rung haͤtte angebracht werden koͤnnen, doch immer<lb/> einen hinlaͤnglichen Begriff von dem Spiele des<lb/> Athemholens geben.<note place="foot" n="(*)">Man kann ſich das Zwerchfell um ſo mehr bey<lb/> dem Athemholen wegdenken, als es nicht immer unum-<lb/> gaͤnglich dazu noͤthig iſt. Haller ſagt: das Zwerchfell<lb/> ſinke zuweilen waͤhrend des Ausathmen nieder, und<lb/> fahre dagegen unter dem Einathmen in die Hoͤhe. Phy-<lb/> ſiologie <hi rendition="#aq">III</hi> Band 1. Abſchnitt. §. 36.</note></p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [79/0109]
Von den Werkzeugen der Sprache.
noch anmerken, daß in der Natur nicht die Ribben
allein dieſes Luftſchoͤpfen bewerkſtelligen, ſondern,
wie ſchon oben geſagt iſt worden, hauptſaͤchlich auch
das Zwerchfell, welches durch den Bauch, und das
darin enthaltene Eingeweide aufwaͤrts getrieben wird,
das Zuſammendruͤcken der auf allen Seiten nachge-
benden elaſtiſchen Lungen auch von unten aufwaͤrts
mitbewirket. Jnzwiſchen wird unſere Figur, bey
welcher dieſer Druck von unten nicht ohne Verwir-
rung haͤtte angebracht werden koͤnnen, doch immer
einen hinlaͤnglichen Begriff von dem Spiele des
Athemholens geben. (*)
Die
(*) Man kann ſich das Zwerchfell um ſo mehr bey
dem Athemholen wegdenken, als es nicht immer unum-
gaͤnglich dazu noͤthig iſt. Haller ſagt: das Zwerchfell
ſinke zuweilen waͤhrend des Ausathmen nieder, und
fahre dagegen unter dem Einathmen in die Hoͤhe. Phy-
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Zitationshilfe: | Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/109>, abgerufen am 16.07.2024. |