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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855.

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werden wir lange warten können, bis wir die
Fahnen an den Mann bringen!" -- "Das werden
wir schon sehen," erwiederte der Graf, "nur nicht
blöde, mein Freund!" Und in der That wurden
die Bilder in einigen Tagen gekauft, aber vom
Grafen selbst, ohne das Heinrich es wußte; denn
er ließ den Kauf unter fremdem Namen vor sich
gehen und abschließen, und zwar nicht, um Hein¬
rich eine Art Geschenk aufzudrängen, sondern weil
er die zwei Landschaften, welche er veranlaßt und
entstehen gesehen, selber besitzen wollte und schon
ihren Platz in seinem Hause angeordnet hatte.

Nun hätte Heinrich endlich ohne Hinderniß
nach seiner Heimath und zu seiner Mutter eilen
können; allein wie er sich dazu anschickte, begeg¬
neten ihm noch zwei Abenteuer, die ihn ganz ver¬
schieden betrafen. Ein alter Bekannter aus der
Zeit, da Heinrich mit Ferdinand Lys und Erik¬
son umgegangen, welcher von seinem Wiederauf¬
tauchen gehört, suchte ihn auf und gab ihm einen
Brief des Ferdinand, welcher schon vor Monaten
aus Palermo gekommen war für Heinrich, und
von Hand zu Hand ging, ohne bestellt werden

werden wir lange warten koͤnnen, bis wir die
Fahnen an den Mann bringen!« — »Das werden
wir ſchon ſehen,« erwiederte der Graf, »nur nicht
bloͤde, mein Freund!« Und in der That wurden
die Bilder in einigen Tagen gekauft, aber vom
Grafen ſelbſt, ohne das Heinrich es wußte; denn
er ließ den Kauf unter fremdem Namen vor ſich
gehen und abſchließen, und zwar nicht, um Hein¬
rich eine Art Geſchenk aufzudraͤngen, ſondern weil
er die zwei Landſchaften, welche er veranlaßt und
entſtehen geſehen, ſelber beſitzen wollte und ſchon
ihren Platz in ſeinem Hauſe angeordnet hatte.

Nun haͤtte Heinrich endlich ohne Hinderniß
nach ſeiner Heimath und zu ſeiner Mutter eilen
koͤnnen; allein wie er ſich dazu anſchickte, begeg¬
neten ihm noch zwei Abenteuer, die ihn ganz ver¬
ſchieden betrafen. Ein alter Bekannter aus der
Zeit, da Heinrich mit Ferdinand Lys und Erik¬
ſon umgegangen, welcher von ſeinem Wiederauf¬
tauchen gehoͤrt, ſuchte ihn auf und gab ihm einen
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aus Palermo gekommen war fuͤr Heinrich, und
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[439/0449] werden wir lange warten koͤnnen, bis wir die Fahnen an den Mann bringen!« — »Das werden wir ſchon ſehen,« erwiederte der Graf, »nur nicht bloͤde, mein Freund!« Und in der That wurden die Bilder in einigen Tagen gekauft, aber vom Grafen ſelbſt, ohne das Heinrich es wußte; denn er ließ den Kauf unter fremdem Namen vor ſich gehen und abſchließen, und zwar nicht, um Hein¬ rich eine Art Geſchenk aufzudraͤngen, ſondern weil er die zwei Landſchaften, welche er veranlaßt und entſtehen geſehen, ſelber beſitzen wollte und ſchon ihren Platz in ſeinem Hauſe angeordnet hatte. Nun haͤtte Heinrich endlich ohne Hinderniß nach ſeiner Heimath und zu ſeiner Mutter eilen koͤnnen; allein wie er ſich dazu anſchickte, begeg¬ neten ihm noch zwei Abenteuer, die ihn ganz ver¬ ſchieden betrafen. Ein alter Bekannter aus der Zeit, da Heinrich mit Ferdinand Lys und Erik¬ ſon umgegangen, welcher von ſeinem Wiederauf¬ tauchen gehoͤrt, ſuchte ihn auf und gab ihm einen Brief des Ferdinand, welcher ſchon vor Monaten aus Palermo gekommen war fuͤr Heinrich, und von Hand zu Hand ging, ohne beſtellt werden

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/449>, abgerufen am 28.11.2024.