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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 3. Braunschweig, 1854.

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sich ganz verwundert um. Die Kraft verließ ihn
und er mußte sich selbst auf einen Stuhl setzen,
wo er wie durch einen Traum hindurch das rothe
Blut fließen sah.

Erikson, welchen es trieb, die Freunde aufzu¬
suchen und, da er sich nun geborgen sah, in ge¬
müthlichem Scherze den verunglückten Ferdinand
zu trösten und etwas zu hänseln, trat jetzt ein
und sah mit Schrecken das angerichtete Unheil,
nicht wissend, was es bedeute.

"Was zum Teufel treibt ihr denn da?" rief
er und eilte bestürzt und besorgt auf Ferdinand zu.

"Nichts weiter," sagte dieser schmerzlich lä¬
chelnd, "der grüne Heinrich hat nur die Feder,
mit welcher er seine Jugendgeschichte geschrieben,
an meiner Lunge ausgewischt -- ein komischer
Kauz. -- "

Weiter konnte er nicht sprechen, da ihm Blut
aus dem Munde drang und eine tiefe Ohnmacht
ihn befiel.

Ende des dritten Bandes.


ſich ganz verwundert um. Die Kraft verließ ihn
und er mußte ſich ſelbſt auf einen Stuhl ſetzen,
wo er wie durch einen Traum hindurch das rothe
Blut fließen ſah.

Erikſon, welchen es trieb, die Freunde aufzu¬
ſuchen und, da er ſich nun geborgen ſah, in ge¬
muͤthlichem Scherze den verungluͤckten Ferdinand
zu troͤſten und etwas zu haͤnſeln, trat jetzt ein
und ſah mit Schrecken das angerichtete Unheil,
nicht wiſſend, was es bedeute.

»Was zum Teufel treibt ihr denn da?« rief
er und eilte beſtuͤrzt und beſorgt auf Ferdinand zu.

»Nichts weiter,« ſagte dieſer ſchmerzlich laͤ¬
chelnd, »der gruͤne Heinrich hat nur die Feder,
mit welcher er ſeine Jugendgeſchichte geſchrieben,
an meiner Lunge ausgewiſcht — ein komiſcher
Kauz. — «

Weiter konnte er nicht ſprechen, da ihm Blut
aus dem Munde drang und eine tiefe Ohnmacht
ihn befiel.

Ende des dritten Bandes.


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[359/0369] ſich ganz verwundert um. Die Kraft verließ ihn und er mußte ſich ſelbſt auf einen Stuhl ſetzen, wo er wie durch einen Traum hindurch das rothe Blut fließen ſah. Erikſon, welchen es trieb, die Freunde aufzu¬ ſuchen und, da er ſich nun geborgen ſah, in ge¬ muͤthlichem Scherze den verungluͤckten Ferdinand zu troͤſten und etwas zu haͤnſeln, trat jetzt ein und ſah mit Schrecken das angerichtete Unheil, nicht wiſſend, was es bedeute. »Was zum Teufel treibt ihr denn da?« rief er und eilte beſtuͤrzt und beſorgt auf Ferdinand zu. »Nichts weiter,« ſagte dieſer ſchmerzlich laͤ¬ chelnd, »der gruͤne Heinrich hat nur die Feder, mit welcher er ſeine Jugendgeſchichte geſchrieben, an meiner Lunge ausgewiſcht — ein komiſcher Kauz. — « Weiter konnte er nicht ſprechen, da ihm Blut aus dem Munde drang und eine tiefe Ohnmacht ihn befiel. Ende des dritten Bandes.

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 3. Braunschweig, 1854, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich03_1854/369>, abgerufen am 24.11.2024.