würde. Er war fleißig und hielt seine Zeit aus, nach welcher ihn ein französischer Kunsthändler, welcher durchreiste, um ein Werk schweizerischer Prospecte vorzubereiten, nebst einigen anderen jungen Leuten mit nach Paris nahm, indem der Mann dort die Habersaat'sche Art, welche er sehr praktisch fand, anwenden wollte. Römer hielt sich tapfer; nach wenigen Jahren hatte er eine artige Summe erspart, mit welcher er nach Rom ging, entschlossen, etwas Rechtes zu werden. Indem er sich umsah, ergriff er alsobald die eng¬ lische Art, in Aquarell zu malen, hielt sich aber dabei gründlich an die Natur und verbesserte das Mittel durch einen reineren Zweck, so daß seine Arbeiten einiges Aufsehen erregten und er unter dem Zusammenfluß von Künstlern aller Nationen bald seine eigenthümliche Stellung einnahm. In¬ dessen suchte er sich auch sonst auszubilden und stellte sich endlich als ein feiner und unterrichteter Mann in jeder Weise dar. Seine geistreichen und zugleich eleganten Zeichnungen kamen be¬ sonders dem Bedürfniß der vornehmen Welt ent¬ gegen; einer römischen Prinzessin gefielen sie so
wuͤrde. Er war fleißig und hielt ſeine Zeit aus, nach welcher ihn ein franzoͤſiſcher Kunſthaͤndler, welcher durchreiſte, um ein Werk ſchweizeriſcher Proſpecte vorzubereiten, nebſt einigen anderen jungen Leuten mit nach Paris nahm, indem der Mann dort die Haberſaat'ſche Art, welche er ſehr praktiſch fand, anwenden wollte. Roͤmer hielt ſich tapfer; nach wenigen Jahren hatte er eine artige Summe erſpart, mit welcher er nach Rom ging, entſchloſſen, etwas Rechtes zu werden. Indem er ſich umſah, ergriff er alſobald die eng¬ liſche Art, in Aquarell zu malen, hielt ſich aber dabei gruͤndlich an die Natur und verbeſſerte das Mittel durch einen reineren Zweck, ſo daß ſeine Arbeiten einiges Aufſehen erregten und er unter dem Zuſammenfluß von Kuͤnſtlern aller Nationen bald ſeine eigenthuͤmliche Stellung einnahm. In¬ deſſen ſuchte er ſich auch ſonſt auszubilden und ſtellte ſich endlich als ein feiner und unterrichteter Mann in jeder Weiſe dar. Seine geiſtreichen und zugleich eleganten Zeichnungen kamen be¬ ſonders dem Beduͤrfniß der vornehmen Welt ent¬ gegen; einer roͤmiſchen Prinzeſſin gefielen ſie ſo
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wuͤrde. Er war fleißig und hielt ſeine Zeit aus,
nach welcher ihn ein franzoͤſiſcher Kunſthaͤndler,
welcher durchreiſte, um ein Werk ſchweizeriſcher
Proſpecte vorzubereiten, nebſt einigen anderen
jungen Leuten mit nach Paris nahm, indem der
Mann dort die Haberſaat'ſche Art, welche er ſehr
praktiſch fand, anwenden wollte. Roͤmer hielt
ſich tapfer; nach wenigen Jahren hatte er eine
artige Summe erſpart, mit welcher er nach Rom
ging, entſchloſſen, etwas Rechtes zu werden.
Indem er ſich umſah, ergriff er alſobald die eng¬
liſche Art, in Aquarell zu malen, hielt ſich aber
dabei gruͤndlich an die Natur und verbeſſerte das
Mittel durch einen reineren Zweck, ſo daß ſeine
Arbeiten einiges Aufſehen erregten und er unter
dem Zuſammenfluß von Kuͤnſtlern aller Nationen
bald ſeine eigenthuͤmliche Stellung einnahm. In¬
deſſen ſuchte er ſich auch ſonſt auszubilden und
ſtellte ſich endlich als ein feiner und unterrichteter
Mann in jeder Weiſe dar. Seine geiſtreichen
und zugleich eleganten Zeichnungen kamen be¬
ſonders dem Beduͤrfniß der vornehmen Welt ent¬
gegen; einer roͤmiſchen Prinzeſſin gefielen ſie ſo
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 3. Braunschweig, 1854, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich03_1854/102>, abgerufen am 22.11.2024.
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