auf des Königs Majestät, dessen Stellvertreter wir sind."
"Es liegt schwerlich im Wunsche des Königs, daß seine Beamten sich hinter den Bierkrug la¬ gern, um darüber zu wachen, daß jeder Reisende im Lande den Hut abzieht!" Damit faßte der Graf seinen Schützling unter den Arm und ging mit ihm hinaus.
Die Beamten liefen in großer Verwirrung in der Stube umher und ergriffen stumm und grim¬ mig ihre Krüge; sie schämten sich nicht vor ein¬ ander, sondern vor den Wirthsleuten, welche Zeugen ihrer Demüthigung gewesen waren. Nur Einer sagte: "Das war wieder einmal Wasser auf seine Mühle, da konnte er seine merkwürdi¬ gen Launen wieder auslassen! Schade, daß er mit seinem Spleen nicht in England zu Hause ist!"
"Ich glaube, er würde noch lieber nach Ame¬ rika gehören," versetzte ein Anderer mit pfiffigem Ausdruck. --
In dem alten Wagen, als derselbe auf der Landstraße dahin fuhr, saßen die beiden Neube¬
auf des Koͤnigs Majeſtaͤt, deſſen Stellvertreter wir ſind.«
»Es liegt ſchwerlich im Wunſche des Koͤnigs, daß ſeine Beamten ſich hinter den Bierkrug la¬ gern, um daruͤber zu wachen, daß jeder Reiſende im Lande den Hut abzieht!« Damit faßte der Graf ſeinen Schuͤtzling unter den Arm und ging mit ihm hinaus.
Die Beamten liefen in großer Verwirrung in der Stube umher und ergriffen ſtumm und grim¬ mig ihre Kruͤge; ſie ſchaͤmten ſich nicht vor ein¬ ander, ſondern vor den Wirthsleuten, welche Zeugen ihrer Demuͤthigung geweſen waren. Nur Einer ſagte: »Das war wieder einmal Waſſer auf ſeine Muͤhle, da konnte er ſeine merkwuͤrdi¬ gen Launen wieder auslaſſen! Schade, daß er mit ſeinem Spleen nicht in England zu Hauſe iſt!«
»Ich glaube, er wuͤrde noch lieber nach Ame¬ rika gehoͤren,« verſetzte ein Anderer mit pfiffigem Ausdruck. —
In dem alten Wagen, als derſelbe auf der Landſtraße dahin fuhr, ſaßen die beiden Neube¬
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auf des Koͤnigs Majeſtaͤt, deſſen Stellvertreter
wir ſind.«
»Es liegt ſchwerlich im Wunſche des Koͤnigs,
daß ſeine Beamten ſich hinter den Bierkrug la¬
gern, um daruͤber zu wachen, daß jeder Reiſende
im Lande den Hut abzieht!« Damit faßte der
Graf ſeinen Schuͤtzling unter den Arm und ging
mit ihm hinaus.
Die Beamten liefen in großer Verwirrung in
der Stube umher und ergriffen ſtumm und grim¬
mig ihre Kruͤge; ſie ſchaͤmten ſich nicht vor ein¬
ander, ſondern vor den Wirthsleuten, welche
Zeugen ihrer Demuͤthigung geweſen waren. Nur
Einer ſagte: »Das war wieder einmal Waſſer
auf ſeine Muͤhle, da konnte er ſeine merkwuͤrdi¬
gen Launen wieder auslaſſen! Schade, daß er
mit ſeinem Spleen nicht in England zu Hauſe
iſt!«
»Ich glaube, er wuͤrde noch lieber nach Ame¬
rika gehoͤren,« verſetzte ein Anderer mit pfiffigem
Ausdruck. —
In dem alten Wagen, als derſelbe auf der
Landſtraße dahin fuhr, ſaßen die beiden Neube¬
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich01_1854/82>, abgerufen am 25.11.2024.
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