Größe, in der renommirtesten Gesellschaft unserer Stadt zu sehen war, weckte alle neuen Erinne¬ rungen wieder, die Nachklänge des Festes gaben Gelegenheit, den Rest meiner Barschaft anzubrin¬ gen und dagegen erneute Lorbeeren einzutauschen. Für einen der nächsten Sonntage wurde ein großer Spaziergang verabredet, welches wieder eine Demonstration gegen die Feinspinner wer¬ den sollte. In meinem Leichtsinn hatte ich nicht bedacht, woher ich die nöthigen Mittel nehmen solle, also auch keinen Vorsatz gefaßt, als aber der Augenblick da war, griff ich wieder in den Schrein, ohne etwas Anderes zu fühlen, als das zwingende Bedürfniß und eine Art dunklen Ent¬ schlusses, daß es das letzte Mal sein solle.
So ging es den ganzen kurzen Sommer hin¬ durch. Die veranlassende Laune war längst ver¬ flogen, die Theilnehmer hatten sich dem ordent¬ lichen Lauf der Dinge wieder gefügt, auch über mich hätten Maß und Bescheidenheit ihre Herr¬ schaft wieder gewonnen, wenn nicht eine andere Leidenschaft aus der Sache erwachsen wäre, näm¬ lich die des unbeschränkten Geldausgebens, der
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Groͤße, in der renommirteſten Geſellſchaft unſerer Stadt zu ſehen war, weckte alle neuen Erinne¬ rungen wieder, die Nachklaͤnge des Feſtes gaben Gelegenheit, den Reſt meiner Barſchaft anzubrin¬ gen und dagegen erneute Lorbeeren einzutauſchen. Fuͤr einen der naͤchſten Sonntage wurde ein großer Spaziergang verabredet, welches wieder eine Demonſtration gegen die Feinſpinner wer¬ den ſollte. In meinem Leichtſinn hatte ich nicht bedacht, woher ich die noͤthigen Mittel nehmen ſolle, alſo auch keinen Vorſatz gefaßt, als aber der Augenblick da war, griff ich wieder in den Schrein, ohne etwas Anderes zu fuͤhlen, als das zwingende Beduͤrfniß und eine Art dunklen Ent¬ ſchluſſes, daß es das letzte Mal ſein ſolle.
So ging es den ganzen kurzen Sommer hin¬ durch. Die veranlaſſende Laune war laͤngſt ver¬ flogen, die Theilnehmer hatten ſich dem ordent¬ lichen Lauf der Dinge wieder gefuͤgt, auch uͤber mich haͤtten Maß und Beſcheidenheit ihre Herr¬ ſchaft wieder gewonnen, wenn nicht eine andere Leidenſchaft aus der Sache erwachſen waͤre, naͤm¬ lich die des unbeſchraͤnkten Geldausgebens, der
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Groͤße, in der renommirteſten Geſellſchaft unſerer
Stadt zu ſehen war, weckte alle neuen Erinne¬
rungen wieder, die Nachklaͤnge des Feſtes gaben
Gelegenheit, den Reſt meiner Barſchaft anzubrin¬
gen und dagegen erneute Lorbeeren einzutauſchen.
Fuͤr einen der naͤchſten Sonntage wurde ein
großer Spaziergang verabredet, welches wieder
eine Demonſtration gegen die Feinſpinner wer¬
den ſollte. In meinem Leichtſinn hatte ich nicht
bedacht, woher ich die noͤthigen Mittel nehmen
ſolle, alſo auch keinen Vorſatz gefaßt, als aber
der Augenblick da war, griff ich wieder in den
Schrein, ohne etwas Anderes zu fuͤhlen, als das
zwingende Beduͤrfniß und eine Art dunklen Ent¬
ſchluſſes, daß es das letzte Mal ſein ſolle.
So ging es den ganzen kurzen Sommer hin¬
durch. Die veranlaſſende Laune war laͤngſt ver¬
flogen, die Theilnehmer hatten ſich dem ordent¬
lichen Lauf der Dinge wieder gefuͤgt, auch uͤber
mich haͤtten Maß und Beſcheidenheit ihre Herr¬
ſchaft wieder gewonnen, wenn nicht eine andere
Leidenſchaft aus der Sache erwachſen waͤre, naͤm¬
lich die des unbeſchraͤnkten Geldausgebens, der
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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 1. Braunschweig, 1854, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich01_1854/335>, abgerufen am 25.11.2024.
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