Als in der großen Stadt dem Leckerbißel Eßer Das ausgeschlurfte Ding, wie hests doch immer mehr? Wie wul ich mag es nich, denn mir graut viel zu sehr. A sulcher Schnecken-Fraß iß nicht für unser einen, Der Städter spült sichs ab mit theuren Unger Weinen. Ich wull so satt wie er trink Wasser aus dem Quell, Das schmeckt aufs Käsenbrodt und iß so klar und hell, Als wie der Himmel iß am schönen Frühjahr Morgen, Ich trinke mich nich krank, und keiner Schulden Sorgen Die schleichen mir a nach bei dem zu Bettegehn; Und nu thut Annel erst mit mir recht wunderschön. So müd als ich auch bin so kan sie doch nicht laßen, Sie muß mit ihren Arm mich um den Naken saßen. Wie lucker thut mir das, mich schläffert wull recht sehr, Sie aber guschelt mich und schmeichelt immer mehr, Bis ich ihr gute Nacht mit großem Schmunzeln sage, Und nu verschlafen wir des Tages Last und Plage. Wir schnarchen ungestört, kein Krieg und Kriegsgeschrei Weckt mich und sie vom Schlaf, der Morgen kommt herbei. Der Haushahn kräht zweimal und macht daß wir er- wachen, Ich gähn a mal und heiß mei Annel Licht anmachen. Sie iß a flinkes Weib, kaum hab ich ausgeredt So springt sie eichel ganz und munter aus dem Bett. Ich fahr ihr hurtig nach, und bet a Morgen-Seegen,
Als in der großen Stadt dem Leckerbißel Eßer Das ausgeſchlurfte Ding, wie heſts doch immer mehr? Wie wul ich mag es nich, denn mir graut viel zu ſehr. A ſulcher Schnecken-Fraß iß nicht fuͤr unſer einen, Der Staͤdter ſpuͤlt ſichs ab mit theuren Unger Weinen. Ich wull ſo ſatt wie er trink Waſſer aus dem Quell, Das ſchmeckt aufs Kaͤſenbrodt und iß ſo klar und hell, Als wie der Himmel iß am ſchoͤnen Fruͤhjahr Morgen, Ich trinke mich nich krank, und keiner Schulden Sorgen Die ſchleichen mir a nach bei dem zu Bettegehn; Und nu thut Annel erſt mit mir recht wunderſchoͤn. So muͤd als ich auch bin ſo kan ſie doch nicht laßen, Sie muß mit ihren Arm mich um den Naken ſaßen. Wie lucker thut mir das, mich ſchlaͤffert wull recht ſehr, Sie aber guſchelt mich und ſchmeichelt immer mehr, Bis ich ihr gute Nacht mit großem Schmunzeln ſage, Und nu verſchlafen wir des Tages Laſt und Plage. Wir ſchnarchen ungeſtoͤrt, kein Krieg und Kriegsgeſchrei Weckt mich und ſie vom Schlaf, der Morgen kommt herbei. Der Haushahn kraͤht zweimal und macht daß wir er- wachen, Ich gaͤhn a mal und heiß mei Annel Licht anmachen. Sie iß a flinkes Weib, kaum hab ich ausgeredt So ſpringt ſie eichel ganz und munter aus dem Bett. Ich fahr ihr hurtig nach, und bet a Morgen-Seegen,
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Als in der großen Stadt dem Leckerbißel Eßer
Das ausgeſchlurfte Ding, wie heſts doch immer mehr?
Wie wul ich mag es nich, denn mir graut viel zu ſehr.
A ſulcher Schnecken-Fraß iß nicht fuͤr unſer einen,
Der Staͤdter ſpuͤlt ſichs ab mit theuren Unger Weinen.
Ich wull ſo ſatt wie er trink Waſſer aus dem Quell,
Das ſchmeckt aufs Kaͤſenbrodt und iß ſo klar und hell,
Als wie der Himmel iß am ſchoͤnen Fruͤhjahr Morgen,
Ich trinke mich nich krank, und keiner Schulden Sorgen
Die ſchleichen mir a nach bei dem zu Bettegehn;
Und nu thut Annel erſt mit mir recht wunderſchoͤn.
So muͤd als ich auch bin ſo kan ſie doch nicht laßen,
Sie muß mit ihren Arm mich um den Naken ſaßen.
Wie lucker thut mir das, mich ſchlaͤffert wull recht ſehr,
Sie aber guſchelt mich und ſchmeichelt immer mehr,
Bis ich ihr gute Nacht mit großem Schmunzeln ſage,
Und nu verſchlafen wir des Tages Laſt und Plage.
Wir ſchnarchen ungeſtoͤrt, kein Krieg und Kriegsgeſchrei
Weckt mich und ſie vom Schlaf, der Morgen kommt
herbei.
Der Haushahn kraͤht zweimal und macht daß wir er-
wachen,
Ich gaͤhn a mal und heiß mei Annel Licht anmachen.
Sie iß a flinkes Weib, kaum hab ich ausgeredt
So ſpringt ſie eichel ganz und munter aus dem Bett.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/540>, abgerufen am 25.07.2024.
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