Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.Das Schicksal. Sr. Wohlehrwürden 1755. O hätt ich jezt den Geist der Unzerin, Das denkende und das erhabne Wesen, Um feuriger und aufgeklärt im Sinn Begriff und Bilder auszulesen, Welch ein Gemähld' entwürf ich da von dir, O Schicksal! dein verborgnes Winken, Und wie dein Wink der Dinge Gang regier, Und wie dich der Vernünftler Dünken Mit schielem Blick unüberdacht verkennt, Das Schickſal. Sr. Wohlehrwuͤrden 1755. O haͤtt ich jezt den Geiſt der Unzerin, Das denkende und das erhabne Weſen, Um feuriger und aufgeklaͤrt im Sinn Begriff und Bilder auszuleſen, Welch ein Gemaͤhld’ entwuͤrf ich da von dir, O Schickſal! dein verborgnes Winken, Und wie dein Wink der Dinge Gang regier, Und wie dich der Vernuͤnftler Duͤnken Mit ſchielem Blick unuͤberdacht verkennt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0518" n="358"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Schickſal</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Sr. Wohlehrwuͤrden</hi><lb/><hi rendition="#g">des<lb/><hi rendition="#b">Herrn Feldprediger Klettke</hi></hi><lb/> bei Gelegenheit deſſen Nahmensfeſtes<lb/> geſungen.</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <date> <hi rendition="#c">1755.</hi> </date> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">O</hi> haͤtt ich jezt den Geiſt der Unzerin,</l><lb/> <l>Das denkende und das erhabne Weſen,</l><lb/> <l>Um feuriger und aufgeklaͤrt im Sinn</l><lb/> <l>Begriff und Bilder auszuleſen,</l><lb/> <l>Welch ein Gemaͤhld’ entwuͤrf ich da von dir,</l><lb/> <l>O Schickſal! dein verborgnes Winken,</l><lb/> <l>Und wie dein Wink der Dinge Gang regier,</l><lb/> <l>Und wie dich der Vernuͤnftler Duͤnken</l><lb/> <l>Mit ſchielem Blick unuͤberdacht verkennt,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [358/0518]
Das Schickſal.
Sr. Wohlehrwuͤrden
des
Herrn Feldprediger Klettke
bei Gelegenheit deſſen Nahmensfeſtes
geſungen.
1755.
O haͤtt ich jezt den Geiſt der Unzerin,
Das denkende und das erhabne Weſen,
Um feuriger und aufgeklaͤrt im Sinn
Begriff und Bilder auszuleſen,
Welch ein Gemaͤhld’ entwuͤrf ich da von dir,
O Schickſal! dein verborgnes Winken,
Und wie dein Wink der Dinge Gang regier,
Und wie dich der Vernuͤnftler Duͤnken
Mit ſchielem Blick unuͤberdacht verkennt,
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