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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Mit ihr macht ers bald aus, es ist geschehn der Schluß,
Daß sie sich packen soll, daß sie nun weichen muß.
Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken,
Sonst wird der König sie gewißlich lassen henken.
Ein jeder nehm sich nur vor diesem Weib in acht!
Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht.
Sie glaub mir sicherlich, sie wird an ihm den finden,
Der ihre Hände wird auflösen und aufbinden:
Sie hoffe nur getrost, indem ich weiter geh,
Sie leb indeß vergnügt, ich sage ein Adieu.



Mit ihr macht ers bald aus, es iſt geſchehn der Schluß,
Daß ſie ſich packen ſoll, daß ſie nun weichen muß.
Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken,
Sonſt wird der Koͤnig ſie gewißlich laſſen henken.
Ein jeder nehm ſich nur vor dieſem Weib in acht!
Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht.
Sie glaub mir ſicherlich, ſie wird an ihm den finden,
Der ihre Haͤnde wird aufloͤſen und aufbinden:
Sie hoffe nur getroſt, indem ich weiter geh,
Sie leb indeß vergnuͤgt, ich ſage ein Adieu.



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[349/0509] Mit ihr macht ers bald aus, es iſt geſchehn der Schluß, Daß ſie ſich packen ſoll, daß ſie nun weichen muß. Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken, Sonſt wird der Koͤnig ſie gewißlich laſſen henken. Ein jeder nehm ſich nur vor dieſem Weib in acht! Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht. Sie glaub mir ſicherlich, ſie wird an ihm den finden, Der ihre Haͤnde wird aufloͤſen und aufbinden: Sie hoffe nur getroſt, indem ich weiter geh, Sie leb indeß vergnuͤgt, ich ſage ein Adieu.

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/509>, abgerufen am 22.11.2024.