Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.Neujahrswunsch an den Rinderhirten. In ihrem sechszehnten Jahr, 1738. Geliebter Freund! des höchsten Güte Schenkt abermal ein neues Jahr, Drum bringt dir mein erfreut Gemüthe Die Pflicht ergebner Wünsche dar. Wenn Zeiten, Tag und Jahre schwinden, So grünet die Beständigkeit; Man wird sie stets im Flore finden, Sie ändert sich nicht mit der Zeit: Wenn sich verwechseln Jahr und Wochen, So bleibt sie doch ununterbrochen. Wo Redlichkeit und Tugend blühen, Da ist die Falschheit schon verbannt, Y 2
Neujahrswunſch an den Rinderhirten. In ihrem ſechszehnten Jahr, 1738. Geliebter Freund! des hoͤchſten Guͤte Schenkt abermal ein neues Jahr, Drum bringt dir mein erfreut Gemuͤthe Die Pflicht ergebner Wuͤnſche dar. Wenn Zeiten, Tag und Jahre ſchwinden, So gruͤnet die Beſtaͤndigkeit; Man wird ſie ſtets im Flore finden, Sie aͤndert ſich nicht mit der Zeit: Wenn ſich verwechſeln Jahr und Wochen, So bleibt ſie doch ununterbrochen. Wo Redlichkeit und Tugend bluͤhen, Da iſt die Falſchheit ſchon verbannt, Y 2
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Neujahrswunſch
an den Rinderhirten.
In ihrem ſechszehnten Jahr, 1738.
Geliebter Freund! des hoͤchſten Guͤte
Schenkt abermal ein neues Jahr,
Drum bringt dir mein erfreut Gemuͤthe
Die Pflicht ergebner Wuͤnſche dar.
Wenn Zeiten, Tag und Jahre ſchwinden,
So gruͤnet die Beſtaͤndigkeit;
Man wird ſie ſtets im Flore finden,
Sie aͤndert ſich nicht mit der Zeit:
Wenn ſich verwechſeln Jahr und Wochen,
So bleibt ſie doch ununterbrochen.
Wo Redlichkeit und Tugend bluͤhen,
Da iſt die Falſchheit ſchon verbannt,
Y 2
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/499>, abgerufen am 22.02.2025. |