Und du Thätigkeit gegeben Einer halben Welt wie mir -- Ob du mich siehst auferstehen, Oder ob auch deine Zier Mit den Bergen untergehen, Mit den Thürmen stürzen muß? -- Ach! dies kann kein Weiser sagen, Und ich wills auch beim Genuß Nicht ergrübeln, nicht erfragen, Will genießen deinen Glanz In des jungen Frühlings Tagen, Will mir einen Blumenkranz Noch um meine Schläfe winden, Wo sich hin und wieder nur Läßt ein graues Härlein finden, Des gestiegnen Alters Spur. -- Soll mir nun mein Auge brechen, Ehe noch ein Jahr entschlüpft Und von dir viel Christen sprechen, Daß du dreimal aufgehüpft An des Ostertages Morgen, Dann hab' ich den Engel lieb, Der aus einer Welt voll Sorgen Mich in eine beßre trieb --
Der
Und du Thaͤtigkeit gegeben Einer halben Welt wie mir — Ob du mich ſiehſt auferſtehen, Oder ob auch deine Zier Mit den Bergen untergehen, Mit den Thuͤrmen ſtuͤrzen muß? — Ach! dies kann kein Weiſer ſagen, Und ich wills auch beim Genuß Nicht ergruͤbeln, nicht erfragen, Will genießen deinen Glanz In des jungen Fruͤhlings Tagen, Will mir einen Blumenkranz Noch um meine Schlaͤfe winden, Wo ſich hin und wieder nur Laͤßt ein graues Haͤrlein finden, Des geſtiegnen Alters Spur. — Soll mir nun mein Auge brechen, Ehe noch ein Jahr entſchluͤpft Und von dir viel Chriſten ſprechen, Daß du dreimal aufgehuͤpft An des Oſtertages Morgen, Dann hab’ ich den Engel lieb, Der aus einer Welt voll Sorgen Mich in eine beßre trieb —
Der
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Und du Thaͤtigkeit gegeben
Einer halben Welt wie mir —
Ob du mich ſiehſt auferſtehen,
Oder ob auch deine Zier
Mit den Bergen untergehen,
Mit den Thuͤrmen ſtuͤrzen muß? —
Ach! dies kann kein Weiſer ſagen,
Und ich wills auch beim Genuß
Nicht ergruͤbeln, nicht erfragen,
Will genießen deinen Glanz
In des jungen Fruͤhlings Tagen,
Will mir einen Blumenkranz
Noch um meine Schlaͤfe winden,
Wo ſich hin und wieder nur
Laͤßt ein graues Haͤrlein finden,
Des geſtiegnen Alters Spur. —
Soll mir nun mein Auge brechen,
Ehe noch ein Jahr entſchluͤpft
Und von dir viel Chriſten ſprechen,
Daß du dreimal aufgehuͤpft
An des Oſtertages Morgen,
Dann hab’ ich den Engel lieb,
Der aus einer Welt voll Sorgen
Mich in eine beßre trieb —
Der
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/432>, abgerufen am 25.11.2024.
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