Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.An den Herrn Ober-Consistorialrath Gedicke. 1778 *). Was ich von Dir an Spaldings Herz geschrieben, War nicht Aufmunterung für Dich! Mein Herzgefühl hat mich dazu getrieben, O mit Begeisterung hab' ich Dein hohes Lied schon sechsmal vorgelesen, Und jedes Auge rings um mich Ist thränenvoll wie meins gewesen. Du stellst den Vater Friederich So liebenswürdig vor, so prächtig, Daß unsre Seele niederfällt Und den anbetet, der ihn mächtig Hat ausgerüstet in der Welt *) Nur die Ursach, daß kein besseres Gedicht, welches seines
Gegenstandes würdiger wäre, sich vorgesunden hat, muß es entschuldigen, daß dieses in der Sammlung aufgenom- men ward. An den Herrn Ober-Conſiſtorialrath Gedicke. 1778 *). Was ich von Dir an Spaldings Herz geſchrieben, War nicht Aufmunterung fuͤr Dich! Mein Herzgefuͤhl hat mich dazu getrieben, O mit Begeiſterung hab’ ich Dein hohes Lied ſchon ſechsmal vorgeleſen, Und jedes Auge rings um mich Iſt thraͤnenvoll wie meins geweſen. Du ſtellſt den Vater Friederich So liebenswuͤrdig vor, ſo praͤchtig, Daß unſre Seele niederfaͤllt Und den anbetet, der ihn maͤchtig Hat ausgeruͤſtet in der Welt *) Nur die Urſach, daß kein beſſeres Gedicht, welches ſeines
Gegenſtandes wuͤrdiger waͤre, ſich vorgeſunden hat, muß es entſchuldigen, daß dieſes in der Sammlung aufgenom- men ward. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0406" n="246"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">An</hi><lb/> den Herrn Ober-Conſiſtorialrath<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Gedicke</hi>.</hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <dateline> <hi rendition="#c">1778 <note place="foot" n="*)">Nur die Urſach, daß kein beſſeres Gedicht, welches ſeines<lb/> Gegenſtandes wuͤrdiger waͤre, ſich vorgeſunden hat, muß<lb/> es entſchuldigen, daß dieſes in der Sammlung aufgenom-<lb/> men ward.</note>.</hi> </dateline><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as ich von Dir an Spaldings Herz geſchrieben,</l><lb/> <l>War nicht Aufmunterung fuͤr Dich!</l><lb/> <l>Mein Herzgefuͤhl hat mich dazu getrieben,</l><lb/> <l>O mit Begeiſterung hab’ ich</l><lb/> <l>Dein hohes Lied ſchon ſechsmal vorgeleſen,</l><lb/> <l>Und jedes Auge rings um mich</l><lb/> <l>Iſt thraͤnenvoll wie meins geweſen.</l><lb/> <l>Du ſtellſt den Vater Friederich</l><lb/> <l>So liebenswuͤrdig vor, ſo praͤchtig,</l><lb/> <l>Daß unſre Seele niederfaͤllt</l><lb/> <l>Und den anbetet, der ihn maͤchtig</l><lb/> <l>Hat ausgeruͤſtet in der Welt</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0406]
An
den Herrn Ober-Conſiſtorialrath
Gedicke.
1778 *).
Was ich von Dir an Spaldings Herz geſchrieben,
War nicht Aufmunterung fuͤr Dich!
Mein Herzgefuͤhl hat mich dazu getrieben,
O mit Begeiſterung hab’ ich
Dein hohes Lied ſchon ſechsmal vorgeleſen,
Und jedes Auge rings um mich
Iſt thraͤnenvoll wie meins geweſen.
Du ſtellſt den Vater Friederich
So liebenswuͤrdig vor, ſo praͤchtig,
Daß unſre Seele niederfaͤllt
Und den anbetet, der ihn maͤchtig
Hat ausgeruͤſtet in der Welt
*) Nur die Urſach, daß kein beſſeres Gedicht, welches ſeines
Gegenſtandes wuͤrdiger waͤre, ſich vorgeſunden hat, muß
es entſchuldigen, daß dieſes in der Sammlung aufgenom-
men ward.
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