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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Wahrhaftig, wenn Dein magrer Bote
Ein Mann von den drei Männern ist,
Mit welchen Du geschäftig bist,
An dem Arcanum, das von ächtem Korn und Schroote
Dir blanke Thaler bringen soll:
Dann steht es mißlich um die Leute,
Die sich verließen hoffnungsvoll,
Daß Deine Miene Gold bedeute,
Wenn Du Dir solch ein Ansehn gabst,
Als ob Du große Renten sicher
Aus großen hohen Händen habst --
Sprich, was studierst Du doch für Bücher:
Von deutscher Wolle willst Du nun
Die feinste Spansche Wolle machen?
Du willst ein Wunderwerkchen thun?
Ich lache bei sehr wenig Sachen,
Doch bei dem Wunder muß ich lachen -- --

Zwingt Dich die Drangsaal nicht zu schon gewohnter
List;
So wird Dirs dennoch gehn wie manchem Alchimist,
Der Tag und Nacht darauf verwendet,
Und wenn er nun das lezte Werk vollendet,
Wenn nun das Wunder soll geschehn,
Veredeltes Metall im Tiegel
Mit rothem Goldesglanz zu sehn,
L 5

Wahrhaftig, wenn Dein magrer Bote
Ein Mann von den drei Maͤnnern iſt,
Mit welchen Du geſchaͤftig biſt,
An dem Arcanum, das von aͤchtem Korn und Schroote
Dir blanke Thaler bringen ſoll:
Dann ſteht es mißlich um die Leute,
Die ſich verließen hoffnungsvoll,
Daß Deine Miene Gold bedeute,
Wenn Du Dir ſolch ein Anſehn gabſt,
Als ob Du große Renten ſicher
Aus großen hohen Haͤnden habſt —
Sprich, was ſtudierſt Du doch fuͤr Buͤcher:
Von deutſcher Wolle willſt Du nun
Die feinſte Spanſche Wolle machen?
Du willſt ein Wunderwerkchen thun?
Ich lache bei ſehr wenig Sachen,
Doch bei dem Wunder muß ich lachen — —

Zwingt Dich die Drangſaal nicht zu ſchon gewohnter
Liſt;
So wird Dirs dennoch gehn wie manchem Alchimiſt,
Der Tag und Nacht darauf verwendet,
Und wenn er nun das lezte Werk vollendet,
Wenn nun das Wunder ſoll geſchehn,
Veredeltes Metall im Tiegel
Mit rothem Goldesglanz zu ſehn,
L 5
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[169/0329] Wahrhaftig, wenn Dein magrer Bote Ein Mann von den drei Maͤnnern iſt, Mit welchen Du geſchaͤftig biſt, An dem Arcanum, das von aͤchtem Korn und Schroote Dir blanke Thaler bringen ſoll: Dann ſteht es mißlich um die Leute, Die ſich verließen hoffnungsvoll, Daß Deine Miene Gold bedeute, Wenn Du Dir ſolch ein Anſehn gabſt, Als ob Du große Renten ſicher Aus großen hohen Haͤnden habſt — Sprich, was ſtudierſt Du doch fuͤr Buͤcher: Von deutſcher Wolle willſt Du nun Die feinſte Spanſche Wolle machen? Du willſt ein Wunderwerkchen thun? Ich lache bei ſehr wenig Sachen, Doch bei dem Wunder muß ich lachen — — Zwingt Dich die Drangſaal nicht zu ſchon gewohnter Liſt; So wird Dirs dennoch gehn wie manchem Alchimiſt, Der Tag und Nacht darauf verwendet, Und wenn er nun das lezte Werk vollendet, Wenn nun das Wunder ſoll geſchehn, Veredeltes Metall im Tiegel Mit rothem Goldesglanz zu ſehn, L 5

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/329>, abgerufen am 22.11.2024.