Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.An die verwittwete Madame R*ldt nach Freyenwalde nachgeschrieben. Den 19. Jul. 1791. Ach, es regnet unaufhörlich, Und es hat die Nacht gestürmt -- Manchen Wandrer fromm und ehrlich Hat kein Regenschirm beschirmt Auf der offnen Post nach Preußen, Oder wie in unsrer Welt All die Länder mögen heißen, Wo es naß vom Himmel fällt. Ach, es ist doch Jammerschade, Wenn der kalte Wolkenwind Kranken ärgert, die zum Bade Hoffnungsvoll gereiset sind, An die verwittwete Madame R*ldt nach Freyenwalde nachgeſchrieben. Den 19. Jul. 1791. Ach, es regnet unaufhoͤrlich, Und es hat die Nacht geſtuͤrmt — Manchen Wandrer fromm und ehrlich Hat kein Regenſchirm beſchirmt Auf der offnen Poſt nach Preußen, Oder wie in unſrer Welt All die Laͤnder moͤgen heißen, Wo es naß vom Himmel faͤllt. Ach, es iſt doch Jammerſchade, Wenn der kalte Wolkenwind Kranken aͤrgert, die zum Bade Hoffnungsvoll gereiſet ſind, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0319" n="159"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">An</hi><lb/><hi rendition="#b">die verwittwete Madame R*<hi rendition="#g">ldt</hi></hi><lb/> nach Freyenwalde nachgeſchrieben.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <dateline> <hi rendition="#c">Den 19. Jul. 1791.</hi> </dateline><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ch, es regnet unaufhoͤrlich,</l><lb/> <l>Und es hat die Nacht geſtuͤrmt —</l><lb/> <l>Manchen Wandrer fromm und ehrlich</l><lb/> <l>Hat kein Regenſchirm beſchirmt</l><lb/> <l>Auf der offnen Poſt nach Preußen,</l><lb/> <l>Oder wie in unſrer Welt</l><lb/> <l>All die Laͤnder moͤgen heißen,</l><lb/> <l>Wo es naß vom Himmel faͤllt.</l><lb/> <l>Ach, es iſt doch Jammerſchade,</l><lb/> <l>Wenn der kalte Wolkenwind</l><lb/> <l>Kranken aͤrgert, die zum Bade</l><lb/> <l>Hoffnungsvoll gereiſet ſind,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0319]
An
die verwittwete Madame R*ldt
nach Freyenwalde nachgeſchrieben.
Den 19. Jul. 1791.
Ach, es regnet unaufhoͤrlich,
Und es hat die Nacht geſtuͤrmt —
Manchen Wandrer fromm und ehrlich
Hat kein Regenſchirm beſchirmt
Auf der offnen Poſt nach Preußen,
Oder wie in unſrer Welt
All die Laͤnder moͤgen heißen,
Wo es naß vom Himmel faͤllt.
Ach, es iſt doch Jammerſchade,
Wenn der kalte Wolkenwind
Kranken aͤrgert, die zum Bade
Hoffnungsvoll gereiſet ſind,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/319 |
Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/319>, abgerufen am 16.02.2025. |