Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.Erblick ich Myriaden Sterne Um Deines Sonnesthrones Fuß? Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne Mein Angesicht bedecken muß? Horch ich erstaunt dem hohen Liede, Der Sänger Deines Namens zu? Gott, welch ein Saytenspiel! es tönet Friede! Friede! Und Kronengeber, den giebst Du!! Du lässest Deinem Volke wieder Die Ruhe schmecken, rufest laut Uns aus dem Schmerzensschlaf zum Jubel neuer Lieder Bei den Altären, Dir gebaut. Wir lagen, gleich den Blumenstengeln, Wenn sie der Nordost niederbeugt; Du hebst uns auf, und hörst dein Lob von allen Engeln, Wenn unsre stumme Freude schweigt. Erblick ich Myriaden Sterne Um Deines Sonnesthrones Fuß? Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne Mein Angeſicht bedecken muß? Horch ich erſtaunt dem hohen Liede, Der Saͤnger Deines Namens zu? Gott, welch ein Saytenſpiel! es toͤnet Friede! Friede! Und Kronengeber, den giebſt Du!! Du laͤſſeſt Deinem Volke wieder Die Ruhe ſchmecken, rufeſt laut Uns aus dem Schmerzensſchlaf zum Jubel neuer Lieder Bei den Altaͤren, Dir gebaut. Wir lagen, gleich den Blumenſtengeln, Wenn ſie der Nordoſt niederbeugt; Du hebſt uns auf, und hoͤrſt dein Lob von allen Engeln, Wenn unſre ſtumme Freude ſchweigt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0290" n="130"/> <lg n="4"> <l>Erblick ich Myriaden Sterne</l><lb/> <l>Um Deines Sonnesthrones Fuß?</l><lb/> <l>Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne</l><lb/> <l>Mein Angeſicht bedecken muß?</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Horch ich erſtaunt dem hohen Liede,</l><lb/> <l>Der Saͤnger Deines Namens zu?</l><lb/> <l>Gott, welch ein Saytenſpiel! es toͤnet <hi rendition="#g">Friede!</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#g">Friede</hi>!</l><lb/> <l>Und Kronengeber, den giebſt Du!!</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l><hi rendition="#g">Du</hi> laͤſſeſt Deinem Volke wieder</l><lb/> <l>Die Ruhe ſchmecken, rufeſt laut</l><lb/> <l>Uns aus dem Schmerzensſchlaf zum Jubel neuer Lieder</l><lb/> <l>Bei den Altaͤren, Dir gebaut.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Wir lagen, gleich den Blumenſtengeln,</l><lb/> <l>Wenn ſie der Nordoſt niederbeugt;</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Du</hi> hebſt uns auf, und hoͤrſt dein Lob von allen Engeln,</l><lb/> <l>Wenn unſre ſtumme Freude ſchweigt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0290]
Erblick ich Myriaden Sterne
Um Deines Sonnesthrones Fuß?
Hellleuchtend, daß davor ich zitternd in der Ferne
Mein Angeſicht bedecken muß?
Horch ich erſtaunt dem hohen Liede,
Der Saͤnger Deines Namens zu?
Gott, welch ein Saytenſpiel! es toͤnet Friede!
Friede!
Und Kronengeber, den giebſt Du!!
Du laͤſſeſt Deinem Volke wieder
Die Ruhe ſchmecken, rufeſt laut
Uns aus dem Schmerzensſchlaf zum Jubel neuer Lieder
Bei den Altaͤren, Dir gebaut.
Wir lagen, gleich den Blumenſtengeln,
Wenn ſie der Nordoſt niederbeugt;
Du hebſt uns auf, und hoͤrſt dein Lob von allen Engeln,
Wenn unſre ſtumme Freude ſchweigt.
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/290>, abgerufen am 27.07.2024. |