Und Deine Rinderheerde satt Im Blumenthal beim Bache lieblich brüllet: Jezt aber reizt Dich Friedrichs Stadt Mit Spiel und Tanz erfüllet.
Jezt ladet Dich der Singe-Saal Des Helden ein, der über andre glänzet, Wie Phöbus, wenn der goldne Strahl Sein lokkigt Haupt bekränzet
Die Sterne ringsumher beschämt; Hier herrschen hohe königliche Freuden, Und selbst der Bürger, der sich grämt, Verstaunt hier seine Leiden;
Vergißt den Mangel, der ihn drückt, Und stürzt sich mit der zahlenlosen Menge Ans Schauspielhaus, und wird erquickt Vom Wohlklang der Gesänge.
Auch Du betäubest jezt in Dir Des Ländereibesitzers kleinste Sorgen, Bald aber lokket Dich von hier Des Hornungs erster Morgen,
Und Deine Rinderheerde ſatt Im Blumenthal beim Bache lieblich bruͤllet: Jezt aber reizt Dich Friedrichs Stadt Mit Spiel und Tanz erfuͤllet.
Jezt ladet Dich der Singe-Saal Des Helden ein, der uͤber andre glaͤnzet, Wie Phoͤbus, wenn der goldne Strahl Sein lokkigt Haupt bekraͤnzet
Die Sterne ringsumher beſchaͤmt; Hier herrſchen hohe koͤnigliche Freuden, Und ſelbſt der Buͤrger, der ſich graͤmt, Verſtaunt hier ſeine Leiden;
Vergißt den Mangel, der ihn druͤckt, Und ſtuͤrzt ſich mit der zahlenloſen Menge Ans Schauſpielhaus, und wird erquickt Vom Wohlklang der Geſaͤnge.
Auch Du betaͤubeſt jezt in Dir Des Laͤndereibeſitzers kleinſte Sorgen, Bald aber lokket Dich von hier Des Hornungs erſter Morgen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0253"n="93"/><lgn="4"><l>Und Deine Rinderheerde ſatt</l><lb/><l>Im Blumenthal beim Bache lieblich bruͤllet:</l><lb/><l>Jezt aber reizt Dich Friedrichs Stadt</l><lb/><l>Mit Spiel und Tanz erfuͤllet.</l></lg><lb/><lgn="5"><l>Jezt ladet Dich der Singe-Saal</l><lb/><l>Des Helden ein, der uͤber andre glaͤnzet,</l><lb/><l>Wie Phoͤbus, wenn der goldne Strahl</l><lb/><l>Sein lokkigt Haupt bekraͤnzet</l></lg><lb/><lgn="6"><l>Die Sterne ringsumher beſchaͤmt;</l><lb/><l>Hier herrſchen hohe koͤnigliche Freuden,</l><lb/><l>Und ſelbſt der Buͤrger, der ſich graͤmt,</l><lb/><l>Verſtaunt hier ſeine Leiden;</l></lg><lb/><lgn="7"><l>Vergißt den Mangel, der ihn druͤckt,</l><lb/><l>Und ſtuͤrzt ſich mit der zahlenloſen Menge</l><lb/><l>Ans Schauſpielhaus, und wird erquickt</l><lb/><l>Vom Wohlklang der Geſaͤnge.</l></lg><lb/><lgn="8"><l>Auch Du betaͤubeſt jezt in Dir</l><lb/><l>Des Laͤndereibeſitzers kleinſte Sorgen,</l><lb/><l>Bald aber lokket Dich von hier</l><lb/><l>Des Hornungs erſter Morgen,</l></lg><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[93/0253]
Und Deine Rinderheerde ſatt
Im Blumenthal beim Bache lieblich bruͤllet:
Jezt aber reizt Dich Friedrichs Stadt
Mit Spiel und Tanz erfuͤllet.
Jezt ladet Dich der Singe-Saal
Des Helden ein, der uͤber andre glaͤnzet,
Wie Phoͤbus, wenn der goldne Strahl
Sein lokkigt Haupt bekraͤnzet
Die Sterne ringsumher beſchaͤmt;
Hier herrſchen hohe koͤnigliche Freuden,
Und ſelbſt der Buͤrger, der ſich graͤmt,
Verſtaunt hier ſeine Leiden;
Vergißt den Mangel, der ihn druͤckt,
Und ſtuͤrzt ſich mit der zahlenloſen Menge
Ans Schauſpielhaus, und wird erquickt
Vom Wohlklang der Geſaͤnge.
Auch Du betaͤubeſt jezt in Dir
Des Laͤndereibeſitzers kleinſte Sorgen,
Bald aber lokket Dich von hier
Des Hornungs erſter Morgen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/253>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.