So kriegerisch, und doch ein Mädchen seyn? Ja! doch ich lud oft Schäferinnen ein Zur frischen Milch, zu Tanz und Spielen. Von ungefähr fand ich als Kind ein Blatt, Von Franken, der ehmals gedichtet hat, Und las den Vers, und lernte fühlen.
O, die Geschichte meiner Jugend ist Zu sonderbar; und weil Du gütig bist, So darf ich Dich zu meinem Freunde wählen: Dann werd' ich Dir, Du schöner Dichter! nur Empfindungsvoll zur Ehre der Natur, Wie sie mich ausgebildet hat, erzählen.
So kriegeriſch, und doch ein Maͤdchen ſeyn? Ja! doch ich lud oft Schaͤferinnen ein Zur friſchen Milch, zu Tanz und Spielen. Von ungefaͤhr fand ich als Kind ein Blatt, Von Franken, der ehmals gedichtet hat, Und las den Vers, und lernte fuͤhlen.
O, die Geſchichte meiner Jugend iſt Zu ſonderbar; und weil Du guͤtig biſt, So darf ich Dich zu meinem Freunde waͤhlen: Dann werd’ ich Dir, Du ſchoͤner Dichter! nur Empfindungsvoll zur Ehre der Natur, Wie ſie mich ausgebildet hat, erzaͤhlen.
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So kriegeriſch, und doch ein Maͤdchen ſeyn?
Ja! doch ich lud oft Schaͤferinnen ein
Zur friſchen Milch, zu Tanz und Spielen.
Von ungefaͤhr fand ich als Kind ein Blatt,
Von Franken, der ehmals gedichtet hat,
Und las den Vers, und lernte fuͤhlen.
O, die Geſchichte meiner Jugend iſt
Zu ſonderbar; und weil Du guͤtig biſt,
So darf ich Dich zu meinem Freunde waͤhlen:
Dann werd’ ich Dir, Du ſchoͤner Dichter! nur
Empfindungsvoll zur Ehre der Natur,
Wie ſie mich ausgebildet hat, erzaͤhlen.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/237>, abgerufen am 25.11.2024.
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