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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Der Sturmwind tobe, daß der tausendjährge Wald
Und selbst die Felsen niedersinken;
Das Erdreich berste Spalt an Spalt
Zur Rechten und zur Linken;
Der Seuchen fliegend Gift und das gefräßge Schwert
Des Krieges, mögen plötzlich kommen:
Das Schrecken und die Zagheit fährt
Nicht in die Brust des Frommen.
Denn ihn beschützet, stärket, muntert und erhält
Gott, der des Christen Werke zählet,
Wenn ihm der Beyfall einer Welt
Bey seiner Tugend fehlet.


Der Sturmwind tobe, daß der tauſendjaͤhrge Wald
Und ſelbſt die Felſen niederſinken;
Das Erdreich berſte Spalt an Spalt
Zur Rechten und zur Linken;
Der Seuchen fliegend Gift und das gefraͤßge Schwert
Des Krieges, moͤgen ploͤtzlich kommen:
Das Schrecken und die Zagheit faͤhrt
Nicht in die Bruſt des Frommen.
Denn ihn beſchuͤtzet, ſtaͤrket, muntert und erhaͤlt
Gott, der des Chriſten Werke zaͤhlet,
Wenn ihm der Beyfall einer Welt
Bey ſeiner Tugend fehlet.


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[42/0202] Der Sturmwind tobe, daß der tauſendjaͤhrge Wald Und ſelbſt die Felſen niederſinken; Das Erdreich berſte Spalt an Spalt Zur Rechten und zur Linken; Der Seuchen fliegend Gift und das gefraͤßge Schwert Des Krieges, moͤgen ploͤtzlich kommen: Das Schrecken und die Zagheit faͤhrt Nicht in die Bruſt des Frommen. Denn ihn beſchuͤtzet, ſtaͤrket, muntert und erhaͤlt Gott, der des Chriſten Werke zaͤhlet, Wenn ihm der Beyfall einer Welt Bey ſeiner Tugend fehlet.

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/202>, abgerufen am 24.11.2024.