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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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hung anklebte. Er stammte von Mütterlicher und
Großelternlicher Seite von der französischen Kolonie
ab. Jedermann kennt die vortreflichen Grundsätze
und Sitten, in welchen sich seit länger als hundert
Jahren dieses edle Völkchen in den brandenburgischen
Landen fortpflanzt. Auch Karsch war nach diesen
Grundsätzen erzogen, und würde denselben gewiß treu
geblieben seyn, wenn nicht deutsche sittenlose Kamme-
raden ihn verdorben hätten. Dennoch hatten Leicht-
sinn, Verführung und die Gewohnheit des Trunks,
das eingeprägte Gute nicht ganz in ihm ersticken kön-
nen. So fest haften die ersten Grundlagen der Er-
ziehung
. So lange er nüchtern war, war er ein
guter Mann und Vater. Er bildete durch vernünfti-
ge Reden das Herz seiner Kinder; er hielt sie zu Ord-
nung und Gebet an; unterrichtete sie von Gott, und
lehrte sie, ihn fürchten, lieben und vertrauen. Er
führte sie in die Kirche, gab Acht, daß sie gehörig auf-
merkten, und bei seiner Arbeit gab er ihnen Erklärung
von Tugend und Sitte. Er hielt sie zum Fleiß an,
und lehrte ihnen selber lesen und schreiben; gab ihnen
auch allerlei Lectionen zum Auswendiglernen auf, wel-
che sie ihm wieder hersagen mußten. Er munterte sie
durch Lob, Ernst und Liebe zu allem Guten auf. Er
hielt sie von dem Umgang unsittlicher Kinder ab, und
sah vor allen bei ihnen darauf, daß sie ein verschäm-

hung anklebte. Er ſtammte von Muͤtterlicher und
Großelternlicher Seite von der franzoͤſiſchen Kolonie
ab. Jedermann kennt die vortreflichen Grundſaͤtze
und Sitten, in welchen ſich ſeit laͤnger als hundert
Jahren dieſes edle Voͤlkchen in den brandenburgiſchen
Landen fortpflanzt. Auch Karſch war nach dieſen
Grundſaͤtzen erzogen, und wuͤrde denſelben gewiß treu
geblieben ſeyn, wenn nicht deutſche ſittenloſe Kamme-
raden ihn verdorben haͤtten. Dennoch hatten Leicht-
ſinn, Verfuͤhrung und die Gewohnheit des Trunks,
das eingepraͤgte Gute nicht ganz in ihm erſticken koͤn-
nen. So feſt haften die erſten Grundlagen der Er-
ziehung
. So lange er nuͤchtern war, war er ein
guter Mann und Vater. Er bildete durch vernuͤnfti-
ge Reden das Herz ſeiner Kinder; er hielt ſie zu Ord-
nung und Gebet an; unterrichtete ſie von Gott, und
lehrte ſie, ihn fuͤrchten, lieben und vertrauen. Er
fuͤhrte ſie in die Kirche, gab Acht, daß ſie gehoͤrig auf-
merkten, und bei ſeiner Arbeit gab er ihnen Erklaͤrung
von Tugend und Sitte. Er hielt ſie zum Fleiß an,
und lehrte ihnen ſelber leſen und ſchreiben; gab ihnen
auch allerlei Lectionen zum Auswendiglernen auf, wel-
che ſie ihm wieder herſagen mußten. Er munterte ſie
durch Lob, Ernſt und Liebe zu allem Guten auf. Er
hielt ſie von dem Umgang unſittlicher Kinder ab, und
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[75/0107] hung anklebte. Er ſtammte von Muͤtterlicher und Großelternlicher Seite von der franzoͤſiſchen Kolonie ab. Jedermann kennt die vortreflichen Grundſaͤtze und Sitten, in welchen ſich ſeit laͤnger als hundert Jahren dieſes edle Voͤlkchen in den brandenburgiſchen Landen fortpflanzt. Auch Karſch war nach dieſen Grundſaͤtzen erzogen, und wuͤrde denſelben gewiß treu geblieben ſeyn, wenn nicht deutſche ſittenloſe Kamme- raden ihn verdorben haͤtten. Dennoch hatten Leicht- ſinn, Verfuͤhrung und die Gewohnheit des Trunks, das eingepraͤgte Gute nicht ganz in ihm erſticken koͤn- nen. So feſt haften die erſten Grundlagen der Er- ziehung. So lange er nuͤchtern war, war er ein guter Mann und Vater. Er bildete durch vernuͤnfti- ge Reden das Herz ſeiner Kinder; er hielt ſie zu Ord- nung und Gebet an; unterrichtete ſie von Gott, und lehrte ſie, ihn fuͤrchten, lieben und vertrauen. Er fuͤhrte ſie in die Kirche, gab Acht, daß ſie gehoͤrig auf- merkten, und bei ſeiner Arbeit gab er ihnen Erklaͤrung von Tugend und Sitte. Er hielt ſie zum Fleiß an, und lehrte ihnen ſelber leſen und ſchreiben; gab ihnen auch allerlei Lectionen zum Auswendiglernen auf, wel- che ſie ihm wieder herſagen mußten. Er munterte ſie durch Lob, Ernſt und Liebe zu allem Guten auf. Er hielt ſie von dem Umgang unſittlicher Kinder ab, und ſah vor allen bei ihnen darauf, daß ſie ein verſchaͤm-

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/107>, abgerufen am 28.11.2024.