Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Vermischte Gedichte. Nimm deinen Köcher, flieg' und spiele Vor seinem Angesicht mit Pfeilen, und wenn er Wie Mars nach einem greift und scherzet: Ach wie schwer! (*) So sprich: Behalt ihn nur und fühle! Dies sagt ich zu Cytherens Sohn; Und seine Mutter, meine Freundin, blickte Befehl auf ihren Knaben schon; Ich sahe, daß sie ihn verschickte. Doch bald kam er zurück, sah traurig, sprach zu ihr: Man muß sich vor dem Jüngling scheuen; Er giebt nicht acht aufs Spiel, merckt nicht auf Tändeleyen, Auch nimmt er keinen Pfeil von mir. (*) Die Dichterin zielt auf die bekannte Ode Anacreons.
Vermiſchte Gedichte. Nimm deinen Koͤcher, flieg’ und ſpiele Vor ſeinem Angeſicht mit Pfeilen, und wenn er Wie Mars nach einem greift und ſcherzet: Ach wie ſchwer! (*) So ſprich: Behalt ihn nur und fuͤhle! Dies ſagt ich zu Cytherens Sohn; Und ſeine Mutter, meine Freundin, blickte Befehl auf ihren Knaben ſchon; Ich ſahe, daß ſie ihn verſchickte. Doch bald kam er zuruͤck, ſah traurig, ſprach zu ihr: Man muß ſich vor dem Juͤngling ſcheuen; Er giebt nicht acht aufs Spiel, merckt nicht auf Taͤndeleyen, Auch nimmt er keinen Pfeil von mir. (*) Die Dichterin zielt auf die bekannte Ode Anacreons.
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Vermiſchte Gedichte.
Nimm deinen Koͤcher, flieg’ und ſpiele
Vor ſeinem Angeſicht mit Pfeilen, und wenn er
Wie Mars nach einem greift und ſcherzet: Ach wie
ſchwer! (*)
So ſprich: Behalt ihn nur und fuͤhle!
Dies ſagt ich zu Cytherens Sohn;
Und ſeine Mutter, meine Freundin, blickte
Befehl auf ihren Knaben ſchon;
Ich ſahe, daß ſie ihn verſchickte.
Doch bald kam er zuruͤck, ſah traurig, ſprach zu ihr:
Man muß ſich vor dem Juͤngling ſcheuen;
Er giebt nicht acht aufs Spiel, merckt nicht auf
Taͤndeleyen,
Auch nimmt er keinen Pfeil von mir.
(*) Die Dichterin zielt auf die bekannte Ode Anacreons.
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