Wo gegenüber Feinde wohnen, Und wo der fürchterliche Tod, Mit starkem Donner der Canonen, Dem Glücke meines Lebens droht!
Du kluger Vogel! siehst zu weilen Mich traurig an, als wollt in dir Dein Herz den Kummer mit mir theilen; O fühl ihn doch, und singe mir!
Sieh, was auf meiner blassen Wange Die Thräne der Empfindung spricht: "So klagt im traurigsten Gesange, "Ein Dichter bey den Gräbern nicht!
Ich weine nicht des Freundes Zähre, Ich ächze Klagen einer Braut, Die, wenn ihr Freund gefallen wäre, Den Gräbern ihren Schmerz vertraut.
Oden.
Wo gegenuͤber Feinde wohnen, Und wo der fuͤrchterliche Tod, Mit ſtarkem Donner der Canonen, Dem Gluͤcke meines Lebens droht!
Du kluger Vogel! ſiehſt zu weilen Mich traurig an, als wollt in dir Dein Herz den Kummer mit mir theilen; O fuͤhl ihn doch, und ſinge mir!
Sieh, was auf meiner blaſſen Wange Die Thraͤne der Empfindung ſpricht: ”So klagt im traurigſten Geſange, ”Ein Dichter bey den Graͤbern nicht!
Ich weine nicht des Freundes Zaͤhre, Ich aͤchze Klagen einer Braut, Die, wenn ihr Freund gefallen waͤre, Den Graͤbern ihren Schmerz vertraut.
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Oden.
Wo gegenuͤber Feinde wohnen,
Und wo der fuͤrchterliche Tod,
Mit ſtarkem Donner der Canonen,
Dem Gluͤcke meines Lebens droht!
Du kluger Vogel! ſiehſt zu weilen
Mich traurig an, als wollt in dir
Dein Herz den Kummer mit mir theilen;
O fuͤhl ihn doch, und ſinge mir!
Sieh, was auf meiner blaſſen Wange
Die Thraͤne der Empfindung ſpricht:
”So klagt im traurigſten Geſange,
”Ein Dichter bey den Graͤbern nicht!
Ich weine nicht des Freundes Zaͤhre,
Ich aͤchze Klagen einer Braut,
Die, wenn ihr Freund gefallen waͤre,
Den Graͤbern ihren Schmerz vertraut.
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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/292>, abgerufen am 17.07.2024.
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