Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Drittes Buch. Das Feuerwerk am Ufer der Elbe (Zu Magdeburg den 18ten May 1762.)an den Herrn Professor Sulzer. Verweile Freund, laß uns ihn noch geniessen Den Frühlings-Abend, der gefühlt Von Blumen wird, die geizig sich verschliessen Wenn sie der Thau gekühlt. Das Tages Thron wird von der Nacht besessen; Mit tausend Sonnen überstreut Schwebt über uns, von keiner Hand gemessen, Ihr königliches Kleid. Um ihren Sitz herrscht feyerliche Stille; Aus ihrem unumwölkten Schooß Fährt nicht der Blitz, nicht brechen mit Gebrülle Die Donner Gottes los. Drittes Buch. Das Feuerwerk am Ufer der Elbe (Zu Magdeburg den 18ten May 1762.)an den Herrn Profeſſor Sulzer. Verweile Freund, laß uns ihn noch genieſſen Den Fruͤhlings-Abend, der gefuͤhlt Von Blumen wird, die geizig ſich verſchlieſſen Wenn ſie der Thau gekuͤhlt. Das Tages Thron wird von der Nacht beſeſſen; Mit tauſend Sonnen uͤberſtreut Schwebt uͤber uns, von keiner Hand gemeſſen, Ihr koͤnigliches Kleid. Um ihren Sitz herrſcht feyerliche Stille; Aus ihrem unumwoͤlkten Schooß Faͤhrt nicht der Blitz, nicht brechen mit Gebruͤlle Die Donner Gottes los. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0217" n="173"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Feuerwerk am Ufer der Elbe<lb/> an den Herrn Profeſſor Sulzer.</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c">(Zu Magdeburg den 18ten May 1762.)</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Verweile Freund, laß uns ihn noch genieſſen<lb/> Den Fruͤhlings-Abend, der gefuͤhlt<lb/> Von Blumen wird, die geizig ſich verſchlieſſen<lb/> Wenn ſie der Thau gekuͤhlt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Das Tages Thron wird von der Nacht beſeſſen;<lb/> Mit tauſend Sonnen uͤberſtreut<lb/> Schwebt uͤber uns, von keiner Hand gemeſſen,<lb/> Ihr koͤnigliches Kleid.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Um ihren Sitz herrſcht feyerliche Stille;<lb/> Aus ihrem unumwoͤlkten Schooß<lb/> Faͤhrt nicht der Blitz, nicht brechen mit Gebruͤlle<lb/> Die Donner Gottes los.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0217]
Drittes Buch.
Das Feuerwerk am Ufer der Elbe
an den Herrn Profeſſor Sulzer.
(Zu Magdeburg den 18ten May 1762.)
Verweile Freund, laß uns ihn noch genieſſen
Den Fruͤhlings-Abend, der gefuͤhlt
Von Blumen wird, die geizig ſich verſchlieſſen
Wenn ſie der Thau gekuͤhlt.
Das Tages Thron wird von der Nacht beſeſſen;
Mit tauſend Sonnen uͤberſtreut
Schwebt uͤber uns, von keiner Hand gemeſſen,
Ihr koͤnigliches Kleid.
Um ihren Sitz herrſcht feyerliche Stille;
Aus ihrem unumwoͤlkten Schooß
Faͤhrt nicht der Blitz, nicht brechen mit Gebruͤlle
Die Donner Gottes los.
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