Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.

Bild:
<< vorherige Seite
Oden.
Zu satt, mit stampfendem Fusse
In ein verächtliches Grab.
So liegt bey fressenden Würmern
Der angebetete Reiz
Von irgend einer, die himmlisch
Gieng unter den Menschen umher.
Sie starb; der grauen Verwesung
Zu theurer, köstlicher Raub!
Apollens singende Söhne,
Und Mavors drohendes Volk,
Die Sterne zählende Weisen,
Sie alle müssen dahin.
Bekannt mit allen Olympern
Gieng in die ewige Nacht
Der tagentbehrende Milton,
Und ließ uns seinen Gesang.
Oden.
Zu ſatt, mit ſtampfendem Fuſſe
In ein veraͤchtliches Grab.
So liegt bey freſſenden Wuͤrmern
Der angebetete Reiz
Von irgend einer, die himmliſch
Gieng unter den Menſchen umher.
Sie ſtarb; der grauen Verweſung
Zu theurer, koͤſtlicher Raub!
Apollens ſingende Soͤhne,
Und Mavors drohendes Volk,
Die Sterne zaͤhlende Weiſen,
Sie alle muͤſſen dahin.
Bekannt mit allen Olympern
Gieng in die ewige Nacht
Der tagentbehrende Milton,
Und ließ uns ſeinen Geſang.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0192" n="148"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/>
          <lg type="poem" n="4">
            <l>Zu &#x017F;att, mit &#x017F;tampfendem Fu&#x017F;&#x017F;e<lb/>
In ein vera&#x0364;chtliches Grab.<lb/>
So liegt bey fre&#x017F;&#x017F;enden Wu&#x0364;rmern<lb/>
Der angebetete Reiz</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem" n="5">
            <l>Von irgend einer, die himmli&#x017F;ch<lb/>
Gieng unter den Men&#x017F;chen umher.<lb/>
Sie &#x017F;tarb; der grauen Verwe&#x017F;ung<lb/>
Zu theurer, ko&#x0364;&#x017F;tlicher Raub!</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem" n="6">
            <l>Apollens &#x017F;ingende So&#x0364;hne,<lb/>
Und Mavors drohendes Volk,<lb/>
Die Sterne za&#x0364;hlende Wei&#x017F;en,<lb/>
Sie alle mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en dahin.</l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem" n="7">
            <l>Bekannt mit allen Olympern<lb/>
Gieng in die ewige Nacht<lb/>
Der tagentbehrende Milton,<lb/>
Und ließ uns &#x017F;einen Ge&#x017F;ang.</l>
          </lg><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0192] Oden. Zu ſatt, mit ſtampfendem Fuſſe In ein veraͤchtliches Grab. So liegt bey freſſenden Wuͤrmern Der angebetete Reiz Von irgend einer, die himmliſch Gieng unter den Menſchen umher. Sie ſtarb; der grauen Verweſung Zu theurer, koͤſtlicher Raub! Apollens ſingende Soͤhne, Und Mavors drohendes Volk, Die Sterne zaͤhlende Weiſen, Sie alle muͤſſen dahin. Bekannt mit allen Olympern Gieng in die ewige Nacht Der tagentbehrende Milton, Und ließ uns ſeinen Geſang.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/192
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/192>, abgerufen am 27.11.2024.