Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Der 1761.Frau Geheimen Räthin Buchholz. Geliebte, die mit ihrem Glück auf Erden Zufrieden bleibt, wenn glücklicher zu werden Der Thor erfindungsreich an Wünschen ist. Ich fühl in mir nicht eitle Triebe brennen, Ich bin vergnügt dein schönes Herz zu kennen, Und glücklich, daß du meine Freundin bist! Es fahre die, der es das Glück gewähret Im Wagen, sey an Kopf und Brust beschweret Mit Steinen, die ein Bergdurchwühler fand. Ich wünsche mir kein Haus mit Marmor Wänden Und keinen Prunksaal; keine zum Verschwenden Gedeckte Tafel, von des Schicksahls Hand! Oden. Der 1761.Frau Geheimen Raͤthin Buchholz. Geliebte, die mit ihrem Gluͤck auf Erden Zufrieden bleibt, wenn gluͤcklicher zu werden Der Thor erfindungsreich an Wuͤnſchen iſt. Ich fuͤhl in mir nicht eitle Triebe brennen, Ich bin vergnuͤgt dein ſchoͤnes Herz zu kennen, Und gluͤcklich, daß du meine Freundin biſt! Es fahre die, der es das Gluͤck gewaͤhret Im Wagen, ſey an Kopf und Bruſt beſchweret Mit Steinen, die ein Bergdurchwuͤhler fand. Ich wuͤnſche mir kein Haus mit Marmor Waͤnden Und keinen Prunkſaal; keine zum Verſchwenden Gedeckte Tafel, von des Schickſahls Hand! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0172" n="128"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der<lb/> Frau Geheimen Raͤthin Buchholz.</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">1761</hi>.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Geliebte, die mit ihrem Gluͤck auf Erden<lb/> Zufrieden bleibt, wenn gluͤcklicher zu werden<lb/> Der Thor erfindungsreich an Wuͤnſchen iſt.<lb/> Ich fuͤhl in mir nicht eitle Triebe brennen,<lb/> Ich bin vergnuͤgt dein ſchoͤnes Herz zu kennen,<lb/> Und gluͤcklich, daß du meine Freundin biſt!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="7"> <l>Es fahre die, der es das Gluͤck gewaͤhret<lb/> Im Wagen, ſey an Kopf und Bruſt beſchweret<lb/> Mit Steinen, die ein Bergdurchwuͤhler fand.<lb/> Ich wuͤnſche mir kein Haus mit Marmor Waͤnden<lb/> Und keinen Prunkſaal; keine zum Verſchwenden<lb/> Gedeckte Tafel, von des Schickſahls Hand!</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0172]
Oden.
Der
Frau Geheimen Raͤthin Buchholz.
1761.
Geliebte, die mit ihrem Gluͤck auf Erden
Zufrieden bleibt, wenn gluͤcklicher zu werden
Der Thor erfindungsreich an Wuͤnſchen iſt.
Ich fuͤhl in mir nicht eitle Triebe brennen,
Ich bin vergnuͤgt dein ſchoͤnes Herz zu kennen,
Und gluͤcklich, daß du meine Freundin biſt!
Es fahre die, der es das Gluͤck gewaͤhret
Im Wagen, ſey an Kopf und Bruſt beſchweret
Mit Steinen, die ein Bergdurchwuͤhler fand.
Ich wuͤnſche mir kein Haus mit Marmor Waͤnden
Und keinen Prunkſaal; keine zum Verſchwenden
Gedeckte Tafel, von des Schickſahls Hand!
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