Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. An Ihro Königliche Hoheit Den 5ten Jenner 1763.die Prinzeßin Amalia, bey dem Empfang des Prinzen Heinrichs. Er kommt, wie nennet hoch in deinem Busen hüpfend Dein zärtlich Herze, den, den alles Sieger heißt: Mein Bruder lispelst du, die ganze Seele knüpfend An seinen grossen Heldengeist. Prinzeßin, siehest du, daß er den Cranz zerrissen Den purpurroth besprützt, die Siegesgöttin wand: Er warf den Helm vom Haupt und eilte dich zu küssen, Und deinen Bruder Ferdinand. Dir lächelte der Tag im Auge, da die Brüder Dich führten, wie der Mond von Sternen wird geführt, Du hast mit deinem Fuß so leicht wie ein Gefieder Den Marmorboden kaum berührt. Oden. An Ihro Koͤnigliche Hoheit Den 5ten Jenner 1763.die Prinzeßin Amalia, bey dem Empfang des Prinzen Heinrichs. Er kommt, wie nennet hoch in deinem Buſen huͤpfend Dein zaͤrtlich Herze, den, den alles Sieger heißt: Mein Bruder lispelſt du, die ganze Seele knuͤpfend An ſeinen groſſen Heldengeiſt. Prinzeßin, ſieheſt du, daß er den Cranz zerriſſen Den purpurroth beſpruͤtzt, die Siegesgoͤttin wand: Er warf den Helm vom Haupt und eilte dich zu kuͤſſen, Und deinen Bruder Ferdinand. Dir laͤchelte der Tag im Auge, da die Bruͤder Dich fuͤhrten, wie der Mond von Sternen wird gefuͤhrt, Du haſt mit deinem Fuß ſo leicht wie ein Gefieder Den Marmorboden kaum beruͤhrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0164" n="120"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">An Ihro Koͤnigliche Hoheit</hi><lb/> die Prinzeßin Amalia,<lb/> bey dem Empfang des Prinzen Heinrichs.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Den 5ten Jenner 1763</hi>.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Er kommt, wie nennet hoch in deinem Buſen huͤpfend<lb/> Dein zaͤrtlich Herze, den, den alles Sieger heißt:<lb/> Mein Bruder lispelſt du, die ganze Seele knuͤpfend<lb/> An ſeinen groſſen Heldengeiſt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="7"> <l>Prinzeßin, ſieheſt du, daß er den Cranz zerriſſen<lb/> Den purpurroth beſpruͤtzt, die Siegesgoͤttin wand:<lb/> Er warf den Helm vom Haupt und eilte dich zu kuͤſſen,<lb/> Und deinen Bruder Ferdinand.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="1"> <l>Dir laͤchelte der Tag im Auge, da die Bruͤder<lb/> Dich fuͤhrten, wie der Mond von Sternen wird gefuͤhrt,<lb/> Du haſt mit deinem Fuß ſo leicht wie ein Gefieder<lb/> Den Marmorboden kaum beruͤhrt.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0164]
Oden.
An Ihro Koͤnigliche Hoheit
die Prinzeßin Amalia,
bey dem Empfang des Prinzen Heinrichs.
Den 5ten Jenner 1763.
Er kommt, wie nennet hoch in deinem Buſen huͤpfend
Dein zaͤrtlich Herze, den, den alles Sieger heißt:
Mein Bruder lispelſt du, die ganze Seele knuͤpfend
An ſeinen groſſen Heldengeiſt.
Prinzeßin, ſieheſt du, daß er den Cranz zerriſſen
Den purpurroth beſpruͤtzt, die Siegesgoͤttin wand:
Er warf den Helm vom Haupt und eilte dich zu kuͤſſen,
Und deinen Bruder Ferdinand.
Dir laͤchelte der Tag im Auge, da die Bruͤder
Dich fuͤhrten, wie der Mond von Sternen wird gefuͤhrt,
Du haſt mit deinem Fuß ſo leicht wie ein Gefieder
Den Marmorboden kaum beruͤhrt.
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