Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Zweytes Buch. An die Freyfrau von Troschke und Rosenwehrt. Von deinem besten Freund begleitet, Durchwandelst du das Feld voll Saat, Und findest Seegen da verbreitet, Wohin das Pferd des Kriegers trat! Dir giebt die Heerde Milch und Wolle; Der Obstbaum zinset dir genug Schmackhafte Früchte, die der volle Herabgezogne Wipfel trug! Um dich versammlen sich die Tauben! Der Sperling scheuet deinen Blick, Vergißt dein Weitzenkorn zu rauben Und flattert wie beschämt, zurück! G 4
Zweytes Buch. An die Freyfrau von Troſchke und Roſenwehrt. Von deinem beſten Freund begleitet, Durchwandelſt du das Feld voll Saat, Und findeſt Seegen da verbreitet, Wohin das Pferd des Kriegers trat! Dir giebt die Heerde Milch und Wolle; Der Obſtbaum zinſet dir genug Schmackhafte Fruͤchte, die der volle Herabgezogne Wipfel trug! Um dich verſammlen ſich die Tauben! Der Sperling ſcheuet deinen Blick, Vergißt dein Weitzenkorn zu rauben Und flattert wie beſchaͤmt, zuruͤck! G 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0147" n="103"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweytes Buch.</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">An die Freyfrau von Troſchke und<lb/> Roſenwehrt.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Von deinem beſten Freund begleitet,<lb/> Durchwandelſt du das Feld voll Saat,<lb/> Und findeſt Seegen da verbreitet,<lb/> Wohin das Pferd des Kriegers trat!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Dir giebt die Heerde Milch und Wolle;<lb/> Der Obſtbaum zinſet dir genug<lb/> Schmackhafte Fruͤchte, die der volle<lb/> Herabgezogne Wipfel trug!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Um dich verſammlen ſich die Tauben!<lb/> Der Sperling ſcheuet deinen Blick,<lb/> Vergißt dein Weitzenkorn zu rauben<lb/> Und flattert wie beſchaͤmt, zuruͤck!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0147]
Zweytes Buch.
An die Freyfrau von Troſchke und
Roſenwehrt.
Von deinem beſten Freund begleitet,
Durchwandelſt du das Feld voll Saat,
Und findeſt Seegen da verbreitet,
Wohin das Pferd des Kriegers trat!
Dir giebt die Heerde Milch und Wolle;
Der Obſtbaum zinſet dir genug
Schmackhafte Fruͤchte, die der volle
Herabgezogne Wipfel trug!
Um dich verſammlen ſich die Tauben!
Der Sperling ſcheuet deinen Blick,
Vergißt dein Weitzenkorn zu rauben
Und flattert wie beſchaͤmt, zuruͤck!
G 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |