Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Mir giebt er von des Landes Mark zu essen; Mir wird das Leben honigsüß: Sollt aber ich zu satt, den treuen Gott vergessen, Der nie vergaß und nie verließ? Ihm will ich singen hohe Lobgesänge! Selbst meine Thränen sind sein Lied; O! mein Entzücken weint oft heimlich eine Menge Wenn ihn mein Herz in Freunden sieht. Oden. Mir giebt er von des Landes Mark zu eſſen; Mir wird das Leben honigſuͤß: Sollt aber ich zu ſatt, den treuen Gott vergeſſen, Der nie vergaß und nie verließ? Ihm will ich ſingen hohe Lobgeſaͤnge! Selbſt meine Thraͤnen ſind ſein Lied; O! mein Entzuͤcken weint oft heimlich eine Menge Wenn ihn mein Herz in Freunden ſieht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0142" n="98"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Mir giebt er von des Landes Mark zu eſſen;<lb/> Mir wird das Leben honigſuͤß:<lb/> Sollt aber ich zu ſatt, den treuen Gott vergeſſen,<lb/> Der nie vergaß und nie verließ?</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Ihm will ich ſingen hohe Lobgeſaͤnge!<lb/> Selbſt meine Thraͤnen ſind ſein Lied;<lb/> O! mein Entzuͤcken weint oft heimlich eine Menge<lb/> Wenn ihn mein Herz in Freunden ſieht.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [98/0142]
Oden.
Mir giebt er von des Landes Mark zu eſſen;
Mir wird das Leben honigſuͤß:
Sollt aber ich zu ſatt, den treuen Gott vergeſſen,
Der nie vergaß und nie verließ?
Ihm will ich ſingen hohe Lobgeſaͤnge!
Selbſt meine Thraͤnen ſind ſein Lied;
O! mein Entzuͤcken weint oft heimlich eine Menge
Wenn ihn mein Herz in Freunden ſieht.
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