Grunde haben, als solche aber, sie in die Transcen- dentalphilosophie herüberzuziehen.
Allgemeine Anmerkung zur Exposition der ästheti- schen reflectirenden Urtheile.
Jn Beziehung aufs Gefühl der Lust ist ein Gegenstand entweder zum Angenehmen, oder Schönen, oder Erha- benen, oder Guten (schlechthin) zu zählen (jucundum, pul- chrum, sublime, honestum).
Das Angenehme ist, als Triebfeder der Begierden, durchgängig von einerley Art, woher es auch kommen und wie specifisch-verschieden auch die Vorstellung (des Sinnes und der Empfindung objectiv betrachtet) seyn mag. Daher kommt es bey der Beurtheilung des Einflusses desselben aufs Gemüth nur auf die Menge der Reize (zugleich und nach einander) und gleichsam nur auf die Masse der angenehmen Empfindung an und diese läßt sich also durch nichts als die Quantität verständlich machen. Es cultivirt auch nicht, son- dern gehört zum bloßen Genusse. -- Das Schöne erfordert dagegen die Vorstellung einer gewissen Qualität des Objects, die sich auch verständlich machen und auf Begriffe bringen läßt (wiewohl es im ästhetischen Urtheile darauf nicht ge- bracht wird) und cultivirt, indem es zugleich auf Zweckmäs- sigkeit im Gefühle der Lust Acht zu haben lehrt. -- Das Er- habene besteht blos in der Relation, darin das Sinnliche in der Vorstellung der Natur für einen möglichen übersinnli- chen Gebrauch desselben als tauglich beurtheilt wird. -- Das Schlechthin-Gute, subjectiv nach dem Gefühle, welches es einflößt, beurtheilt, (das Object des moralischen Ge- fühls) als die Bestimmbarkeit der Kräfte des Subjects, durch die Vorstellung eines schlechthin-nöthigenden Ge-
setzes,
I. Th. Critik der aͤſthetiſchen Urtheilskraft.
Grunde haben, als ſolche aber, ſie in die Tranſcen- dentalphiloſophie heruͤberzuziehen.
Allgemeine Anmerkung zur Expoſition der aͤſtheti- ſchen reflectirenden Urtheile.
Jn Beziehung aufs Gefuͤhl der Luſt iſt ein Gegenſtand entweder zum Angenehmen, oder Schoͤnen, oder Erha- benen, oder Guten (ſchlechthin) zu zaͤhlen (jucundum, pul- chrum, ſublime, honeſtum).
Das Angenehme iſt, als Triebfeder der Begierden, durchgaͤngig von einerley Art, woher es auch kommen und wie ſpecifiſch-verſchieden auch die Vorſtellung (des Sinnes und der Empfindung objectiv betrachtet) ſeyn mag. Daher kommt es bey der Beurtheilung des Einfluſſes deſſelben aufs Gemuͤth nur auf die Menge der Reize (zugleich und nach einander) und gleichſam nur auf die Maſſe der angenehmen Empfindung an und dieſe laͤßt ſich alſo durch nichts als die Quantitaͤt verſtaͤndlich machen. Es cultivirt auch nicht, ſon- dern gehoͤrt zum bloßen Genuſſe. — Das Schoͤne erfordert dagegen die Vorſtellung einer gewiſſen Qualitaͤt des Objects, die ſich auch verſtaͤndlich machen und auf Begriffe bringen laͤßt (wiewohl es im aͤſthetiſchen Urtheile darauf nicht ge- bracht wird) und cultivirt, indem es zugleich auf Zweckmaͤſ- ſigkeit im Gefuͤhle der Luſt Acht zu haben lehrt. — Das Er- habene beſteht blos in der Relation, darin das Sinnliche in der Vorſtellung der Natur fuͤr einen moͤglichen uͤberſinnli- chen Gebrauch deſſelben als tauglich beurtheilt wird. — Das Schlechthin-Gute, ſubjectiv nach dem Gefuͤhle, welches es einfloͤßt, beurtheilt, (das Object des moraliſchen Ge- fuͤhls) als die Beſtimmbarkeit der Kraͤfte des Subjects, durch die Vorſtellung eines ſchlechthin-noͤthigenden Ge-
ſetzes,
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I. Th. Critik der aͤſthetiſchen Urtheilskraft.
Grunde haben, als ſolche aber, ſie in die Tranſcen-
dentalphiloſophie heruͤberzuziehen.
Allgemeine Anmerkung zur Expoſition der aͤſtheti-
ſchen reflectirenden Urtheile.
Jn Beziehung aufs Gefuͤhl der Luſt iſt ein Gegenſtand
entweder zum Angenehmen, oder Schoͤnen, oder Erha-
benen, oder Guten (ſchlechthin) zu zaͤhlen (jucundum, pul-
chrum, ſublime, honeſtum).
Das Angenehme iſt, als Triebfeder der Begierden,
durchgaͤngig von einerley Art, woher es auch kommen und
wie ſpecifiſch-verſchieden auch die Vorſtellung (des Sinnes
und der Empfindung objectiv betrachtet) ſeyn mag. Daher
kommt es bey der Beurtheilung des Einfluſſes deſſelben aufs
Gemuͤth nur auf die Menge der Reize (zugleich und nach
einander) und gleichſam nur auf die Maſſe der angenehmen
Empfindung an und dieſe laͤßt ſich alſo durch nichts als die
Quantitaͤt verſtaͤndlich machen. Es cultivirt auch nicht, ſon-
dern gehoͤrt zum bloßen Genuſſe. — Das Schoͤne erfordert
dagegen die Vorſtellung einer gewiſſen Qualitaͤt des Objects,
die ſich auch verſtaͤndlich machen und auf Begriffe bringen
laͤßt (wiewohl es im aͤſthetiſchen Urtheile darauf nicht ge-
bracht wird) und cultivirt, indem es zugleich auf Zweckmaͤſ-
ſigkeit im Gefuͤhle der Luſt Acht zu haben lehrt. — Das Er-
habene beſteht blos in der Relation, darin das Sinnliche
in der Vorſtellung der Natur fuͤr einen moͤglichen uͤberſinnli-
chen Gebrauch deſſelben als tauglich beurtheilt wird. — Das
Schlechthin-Gute, ſubjectiv nach dem Gefuͤhle, welches
es einfloͤßt, beurtheilt, (das Object des moraliſchen Ge-
fuͤhls) als die Beſtimmbarkeit der Kraͤfte des Subjects,
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Kant, Immanuel: Critik der Urtheilskraft. Berlin u. a., 1790, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_urtheilskraft_1790/176>, abgerufen am 22.12.2024.
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