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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781.

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Elementarl. II. Th. I. Abth. I. Buch. I. Hauptst.
Categorien nennen, indem unsre Absicht uranfänglich mit
der Seinigen zwar einerley ist, ob sie sich gleich davon in
der Ausführung gar sehr entfernet.

Tafel der Categorien.

1.
Der
Quantität

Einheit
Vielheit
Allheit

2.
Der Qualität

Realität
Negation
Limitation

3.
Der Relation.

der Inhärenz und Subsistenz (sub-
stantia et accidens)
der Causalität und Dependenz (Ur-
sache und Wirkung)
der Gemeinschaft (Wechselwirkung
zwischen dem Handeln-
den und Leidenden).

4.
Der Modalität.

Möglichkeit -- Unmöglichkeit
Daseyn -- Nichtseyn
Nothwendigkeit -- Zufälligkeit.

Dieses ist nun die Verzeichnung aller ursprünglich rei-
nen Begriffe der Synthesis, die der Verstand a priori in
sich enthält, und um deren willen er auch nur ein reiner
Verstand ist; indem er durch sie allein etwas bey dem Man-
nigfaltigen der Anschauung verstehen, d. i. ein Obiect
derselben denken kan. Diese Eintheilung ist systematisch
aus einem gemeinschaftlichen Princip, nämlich dem

Ver-

Elementarl. II. Th. I. Abth. I. Buch. I. Hauptſt.
Categorien nennen, indem unſre Abſicht uranfaͤnglich mit
der Seinigen zwar einerley iſt, ob ſie ſich gleich davon in
der Ausfuͤhrung gar ſehr entfernet.

Tafel der Categorien.

1.
Der
Quantitaͤt

Einheit
Vielheit
Allheit

2.
Der Qualitaͤt

Realitaͤt
Negation
Limitation

3.
Der Relation.

der Inhaͤrenz und Subſiſtenz (ſub-
ſtantia et accidens)
der Cauſalitaͤt und Dependenz (Ur-
ſache und Wirkung)
der Gemeinſchaft (Wechſelwirkung
zwiſchen dem Handeln-
den und Leidenden).

4.
Der Modalitaͤt.

Moͤglichkeit — Unmoͤglichkeit
Daſeyn — Nichtſeyn
Nothwendigkeit — Zufaͤlligkeit.

Dieſes iſt nun die Verzeichnung aller urſpruͤnglich rei-
nen Begriffe der Syntheſis, die der Verſtand a priori in
ſich enthaͤlt, und um deren willen er auch nur ein reiner
Verſtand iſt; indem er durch ſie allein etwas bey dem Man-
nigfaltigen der Anſchauung verſtehen, d. i. ein Obiect
derſelben denken kan. Dieſe Eintheilung iſt ſyſtematiſch
aus einem gemeinſchaftlichen Princip, naͤmlich dem

Ver-
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[80/0110] Elementarl. II. Th. I. Abth. I. Buch. I. Hauptſt. Categorien nennen, indem unſre Abſicht uranfaͤnglich mit der Seinigen zwar einerley iſt, ob ſie ſich gleich davon in der Ausfuͤhrung gar ſehr entfernet. Tafel der Categorien. 1. Der Quantitaͤt Einheit Vielheit Allheit 2. Der Qualitaͤt Realitaͤt Negation Limitation 3. Der Relation. der Inhaͤrenz und Subſiſtenz (ſub- ſtantia et accidens) der Cauſalitaͤt und Dependenz (Ur- ſache und Wirkung) der Gemeinſchaft (Wechſelwirkung zwiſchen dem Handeln- den und Leidenden). 4. Der Modalitaͤt. Moͤglichkeit — Unmoͤglichkeit Daſeyn — Nichtſeyn Nothwendigkeit — Zufaͤlligkeit. Dieſes iſt nun die Verzeichnung aller urſpruͤnglich rei- nen Begriffe der Syntheſis, die der Verſtand a priori in ſich enthaͤlt, und um deren willen er auch nur ein reiner Verſtand iſt; indem er durch ſie allein etwas bey dem Man- nigfaltigen der Anſchauung verſtehen, d. i. ein Obiect derſelben denken kan. Dieſe Eintheilung iſt ſyſtematiſch aus einem gemeinſchaftlichen Princip, naͤmlich dem Ver-

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Zitationshilfe: Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/110>, abgerufen am 22.11.2024.