Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.ffen / vnd sich bey Leib niemand an jhnen vergreiffen / sonderen jedermänniglich sich mitleidig vnd wolthätig gegen jhnen erzeigenPsal. 82. Esa. 1. Zach. 1. Litania. 1. Timot. 5. sol / Psal. 82. Esai. 1. Zach. 7. etiam in Litania, Auff den sollen jhre F. G. jhre Hoffnunge setzen / wie 1. Timoth. 5. stehet / Welche ein rechte Witwe vnd einsam ist / die stellet jhre Hoffnung auff Gott / vnd bleibet am Gebet Tag vnd Nacht / welche aber in Wollust lebet / die ist lebendig Todt. Darnach sollen jhre F. G. beten / so ist gantz kein zweiffel / Gott werde sie nimmermehr verlassen / wie auch das ein herrlicher vnd trefflicher Trost ist / das jhre F. G. Söhne vnd Töchtere sie hertzlich lieben vnd ehren / vnd also jhre F. G. auch für jhre Person trösten werden. Belangent S. F. G. hochbetrübte / vnd hinterlassene Fürstliche Kinder / die Jungen Herren / vnd sonderlich die Frewlein / haben sie zwar einen frommen lieben vnd löblichen Vater verlohren / Entgegen / wie David sagt im 68. Psalm / eieinenPsalm. 68. besseren Vater im Himmel / der sich einen Vater der Waysen selbesten nennet / bekommen / der rechte Vater ist vber alles was da Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden / welchem sie auch vmb ein Grad neher / alß zuvor / verwandt sind / welcher sie auch alß der beste Vater wird zuversorgen / vnd jhrer alß vormunde wird zu pflegen wissen / dieser Himlische Vater hat es zuvor wolmehr vnd öffter gethan / das er nach Absterben der leiblichen Eltern fromme Kinder vnd Waysen höher hinan gebracht / vnd reichlicher versorget hat / dann jnen bey lebzeiten jhrer leiblichen Väter jmmer begegnet oder widerfahren were. Wie also das arme Wayselein Esther zum Königlichen Stand erhaben ist. Dessen Exempel die Fürstliche Kinder eben an jhrem selbeygenem Großvater / dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herren / Herrn Julij / Her- ffen / vnd sich bey Leib niemand an jhnen vergreiffen / sonderen jedermänniglich sich mitleidig vnd wolthätig gegen jhnen erzeigenPsal. 82. Esa. 1. Zach. 1. Litania. 1. Timot. 5. sol / Psal. 82. Esai. 1. Zach. 7. etiam in Litania, Auff den sollen jhre F. G. jhre Hoffnunge setzen / wie 1. Timoth. 5. stehet / Welche ein rechte Witwe vnd einsam ist / die stellet jhre Hoffnung auff Gott / vnd bleibet am Gebet Tag vnd Nacht / welche aber in Wollust lebet / die ist lebendig Todt. Darnach sollen jhre F. G. beten / so ist gantz kein zweiffel / Gott werde sie nimmermehr verlassen / wie auch das ein herrlicher vnd trefflicher Trost ist / das jhre F. G. Söhne vnd Töchtere sie hertzlich lieben vnd ehren / vnd also jhre F. G. auch für jhre Person trösten werden. Belangent S. F. G. hochbetrübte / vnd hinterlassene Fürstliche Kinder / die Jungen Herren / vnd sonderlich die Frewlein / haben sie zwar einen frommen lieben vnd löblichen Vater verlohren / Entgegen / wie David sagt im 68. Psalm / eieinenPsalm. 68. besseren Vater im Himmel / der sich einen Vater der Waysen selbesten nennet / bekommen / der rechte Vater ist vber alles was da Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden / welchem sie auch vmb ein Grad neher / alß zuvor / verwandt sind / welcher sie auch alß der beste Vater wird zuversorgen / vnd jhrer alß vormunde wird zu pflegen wissen / dieser Himlische Vater hat es zuvor wolmehr vnd öffter gethan / das er nach Absterben der leiblichen Eltern fromme Kinder vnd Waysen höher hinan gebracht / vnd reichlicher versorget hat / dañ jnen bey lebzeiten jhrer leiblichen Väter jmmer begegnet oder widerfahren were. Wie also das arme Wayselein Esther zum Königlichen Stand erhaben ist. Dessen Exempel die Fürstliche Kinder eben an jhrem selbeygenem Großvater / dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herren / Herrn Julij / Her- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0063"/> ffen / vnd sich bey Leib niemand an jhnen vergreiffen / sonderen jedermänniglich sich mitleidig vnd wolthätig gegen jhnen erzeigen<note place="right">Psal. 82. Esa. 1. Zach. 1. Litania. 1. Timot. 5.</note> sol / Psal. 82. Esai. 1. Zach. 7. <hi rendition="#i">etiam in Litania,</hi> Auff den sollen jhre F. G. jhre Hoffnunge setzen / wie 1. Timoth. 5. stehet / Welche ein rechte Witwe vnd einsam ist / die stellet jhre Hoffnung auff Gott / vnd bleibet am Gebet Tag vnd Nacht / welche aber in Wollust lebet / die ist lebendig Todt. Darnach sollen jhre F. G. beten / so ist gantz kein zweiffel / Gott werde sie nimmermehr verlassen / wie auch das ein herrlicher vnd trefflicher Trost ist / das jhre F. G. Söhne vnd Töchtere sie hertzlich lieben vnd ehren / vnd also jhre F. 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Wie also das arme Wayselein Esther zum Königlichen Stand erhaben ist. Dessen Exempel die Fürstliche Kinder eben an jhrem selbeygenem Großvater / dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herren / Herrn Julij / Her- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0063]
ffen / vnd sich bey Leib niemand an jhnen vergreiffen / sonderen jedermänniglich sich mitleidig vnd wolthätig gegen jhnen erzeigen sol / Psal. 82. Esai. 1. Zach. 7. etiam in Litania, Auff den sollen jhre F. G. jhre Hoffnunge setzen / wie 1. Timoth. 5. stehet / Welche ein rechte Witwe vnd einsam ist / die stellet jhre Hoffnung auff Gott / vnd bleibet am Gebet Tag vnd Nacht / welche aber in Wollust lebet / die ist lebendig Todt. Darnach sollen jhre F. G. beten / so ist gantz kein zweiffel / Gott werde sie nimmermehr verlassen / wie auch das ein herrlicher vnd trefflicher Trost ist / das jhre F. G. Söhne vnd Töchtere sie hertzlich lieben vnd ehren / vnd also jhre F. G. auch für jhre Person trösten werden.
Psal. 82. Esa. 1. Zach. 1. Litania. 1. Timot. 5. Belangent S. F. G. hochbetrübte / vnd hinterlassene Fürstliche Kinder / die Jungen Herren / vnd sonderlich die Frewlein / haben sie zwar einen frommen lieben vnd löblichen Vater verlohren / Entgegen / wie David sagt im 68. Psalm / eieinen besseren Vater im Himmel / der sich einen Vater der Waysen selbesten nennet / bekommen / der rechte Vater ist vber alles was da Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden / welchem sie auch vmb ein Grad neher / alß zuvor / verwandt sind / welcher sie auch alß der beste Vater wird zuversorgen / vnd jhrer alß vormunde wird zu pflegen wissen / dieser Himlische Vater hat es zuvor wolmehr vnd öffter gethan / das er nach Absterben der leiblichen Eltern fromme Kinder vnd Waysen höher hinan gebracht / vnd reichlicher versorget hat / dañ jnen bey lebzeiten jhrer leiblichen Väter jmmer begegnet oder widerfahren were. Wie also das arme Wayselein Esther zum Königlichen Stand erhaben ist. Dessen Exempel die Fürstliche Kinder eben an jhrem selbeygenem Großvater / dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herren / Herrn Julij / Her-
Psalm. 68.
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