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Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.

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begehrte abzuscheiden vnd bey seinem Erlöser Jesu Christo zu sein / schrieb er jhme selbest sein Epithaphium, welches so lautet:

Pertesus mundi recubo hic, anima incolit astra Non moritur nitens sanguine Christe tuo. Quam felix, quemcumque hodie Deus evocat, ille est Horrida tempestas & venit atra dies.
Das ist /
Im Friedt fahr ich / Christ ist mein Frewdt / Der Welt ich bin gar worden feindt / Alle die im GErrn jtz schlaffen ein / Fürm Vnglück treten vnter fein. Alexander Magnus.

Der Großmechtige vnd gewaltige König Alexander Magnus / hat sich seiner sterbligkeit bey einem Stein erinnert / Dann seiner Königlichen Wirde / wie man lieset / ist ein herlicher vnd schöner Stein zugeschicket worden / der Art vnd eigenschafft / wenn man denselben auff eine Wage gelegt / hat er alle das jenige / was auff der anderen Wageschalen gelegen / vberwogen / wie schwer es auch gewesen / so bald man aber ein weinig Erden auff den Stein geleget / ist er gantz leicht worden / also / das er auch von gar geringen dingen können vberwogen werden / Als sich nun vorgemelter König höchlich darob verwundert vnnd zu wissen begehret / was es doch mit gedachtem Stein für eine gelegenheit haben möchte / vnd was er sich darbey zuerinneren / hat jhm entlich einer von seinen Weisen vnd Gelehrten solches explicirt vnd gedeutet: Du König bist der schwere Stein / das dich auch der gantze Erdboden kaum kan ertragen / vnd vberwigest alle Potentaten in der Welt / daß sie gegen dir gantz geringschetzig zu achten: Aber es ist vmb ein

begehrte abzuscheiden vnd bey seinem Erlöser Jesu Christo zu sein / schrieb er jhme selbest sein Epithaphium, welches so lautet:

Pertesus mundi recubo hic, anima incolit astra Non moritur nitens sanguine Christe tuo. Quam felix, quemcumque hodie Deus evocat, ille est Horrida tempestas & venit atra dies.
Das ist /
Im Friedt fahr ich / Christ ist mein Frewdt / Der Welt ich bin gar worden feindt / Alle die im GErrn jtz schlaffen ein / Fürm Vnglück treten vnter fein. Alexander Magnus.

Der Großmechtige vnd gewaltige König Alexander Magnus / hat sich seiner sterbligkeit bey einem Stein erinnert / Dañ seiner Königlichen Wirde / wie man lieset / ist ein herlicher vnd schöner Stein zugeschicket worden / der Art vnd eigenschafft / wenn man denselben auff eine Wage gelegt / hat er alle das jenige / was auff der anderen Wageschalen gelegen / vberwogen / wie schwer es auch gewesen / so bald man aber ein weinig Erden auff den Stein geleget / ist er gantz leicht wordẽ / also / das er auch von gar geringen dingen können vberwogen werden / Als sich nun vorgemelter König höchlich darob verwundert vnnd zu wissen begehret / was es doch mit gedachtem Stein für eine gelegenheit haben möchte / vnd was er sich darbey zuerinneren / hat jhm entlich einer von seinen Weisen vnd Gelehrten solches explicirt vnd gedeutet: Du König bist der schwere Stein / das dich auch der gantze Erdboden kaum kan ertragen / vnd vberwigest alle Potentaten in der Welt / daß sie gegen dir gantz geringschetzig zu achten: Aber es ist vmb ein

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[0040] begehrte abzuscheiden vnd bey seinem Erlöser Jesu Christo zu sein / schrieb er jhme selbest sein Epithaphium, welches so lautet: Pertesus mundi recubo hic, anima incolit astra Non moritur nitens sanguine Christe tuo. Quam felix, quemcumque hodie Deus evocat, ille est Horrida tempestas & venit atra dies. Das ist / Im Friedt fahr ich / Christ ist mein Frewdt / Der Welt ich bin gar worden feindt / Alle die im GErrn jtz schlaffen ein / Fürm Vnglück treten vnter fein. Der Großmechtige vnd gewaltige König Alexander Magnus / hat sich seiner sterbligkeit bey einem Stein erinnert / Dañ seiner Königlichen Wirde / wie man lieset / ist ein herlicher vnd schöner Stein zugeschicket worden / der Art vnd eigenschafft / wenn man denselben auff eine Wage gelegt / hat er alle das jenige / was auff der anderen Wageschalen gelegen / vberwogen / wie schwer es auch gewesen / so bald man aber ein weinig Erden auff den Stein geleget / ist er gantz leicht wordẽ / also / das er auch von gar geringen dingen können vberwogen werden / Als sich nun vorgemelter König höchlich darob verwundert vnnd zu wissen begehret / was es doch mit gedachtem Stein für eine gelegenheit haben möchte / vnd was er sich darbey zuerinneren / hat jhm entlich einer von seinen Weisen vnd Gelehrten solches explicirt vnd gedeutet: Du König bist der schwere Stein / das dich auch der gantze Erdboden kaum kan ertragen / vnd vberwigest alle Potentaten in der Welt / daß sie gegen dir gantz geringschetzig zu achten: Aber es ist vmb ein

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Zitationshilfe: Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/40>, abgerufen am 11.12.2024.