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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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Vierzehntes Kap. Von der zweiten Reise nach Hofe.

Um die Mittagszeit kamen wir wieder ins Quartier, wo wir uns alsdenn mit un-
serm Gepäcke Reisefertig machten.

Den 18 März zogen wir eine halbe Stunde vor Tage nicht auf der ordentlichen
Landstraße, welche gespert war, weil man vermuthlich etwas daran ausbesserte, sondern
einen andern Weg und in die zwei Meilen über Dämme fort. Da, wo sich ein Flus in
drei Arme theils nach dem Osackischen Schlosse, theils nach der Vorstadt hin zertheilt,
kamen wir linker Hand an die dritte Brücke, anstat daß wir uns das vorigemal Rechts
gewandt, und verfolgten vorjezt an diesem Strohme die Vorstadt, da wir bald einen schö-
nen Tempel, Monto Dira von Jkosju genant, antrafen; die Oerter auf unserm heuti-
gen Marsche sind übrigens folgende:

1) Das Dorf Nuda, eine halbe Meile von gedachtem Tempel.
2) Das Dorf Timma, jenseit dem Strohme. Weil von hier der Weg eine
Zirkelkrümme hatte, kehrten wir uns Nordwärts.
3) Das Dorf Tsitziwa Nagara.
4) Kassingai, ein zur rechten Hand gelegenes Dorf, eine Meile von unserer
Herberge.
5) Komobutz und
6) Sjimmanagara, beide Dörfer, eine viertel Meile vom vorigen, jenes zur
Rechten, dieses zur Linken auf der andern Seite des Flusses gelegen.
7) Das Dorf Kimma, eine viertel Meile davon, wo man gegen über linker
Hand auf der andern Seite des Flusses das große Dorf Sarrasji und daneben am Ufer
die Osackische Bleiche siehet, die den Einwohnern hieselbst meistens ihre Nahrung verschaft.
8) Das Dorf Akagawa.
9) Nangi, ein großes Dorf, eine viertel Meile von jenem. Man konte alhier
N. O. das uns vorstehende Vorgebürge über eine Meile durchsehen.
10) Das Dorf Jmmaiitz, woselbst die gerade ordentliche Heerstraße von Osacka
rechter Hand auf den Dam sties, den wir sowol bis jezt als fernerhin wegen des anhaltenden
Regenwetters zu halten genöthigt waren, wie wir denn noch immer mit dem Flusse auf dem
Damme fortgiengen, und die Dörfer von beiden Seiten liegen ließen.
11) Ogire, ein großes Dorf, wo zur Rechten der ordentliche Weg abermals auf
den Dam zukam; da wir auch ein paar gleich daran gränzende Dörfer durchpassirten.
12) Der Flecken Sadda. Selbiger begreift zugleich den sehr berühmten Tempel
Tensin, bei unserer Durchreise rechter Hand, welcher mit einem großen kostbaren steinernen
Thore, einer langen Allee und gepflastertem großen Vorhofe geziert ist.
13) Sym-
Zweiter Band. U u
Vierzehntes Kap. Von der zweiten Reiſe nach Hofe.

Um die Mittagszeit kamen wir wieder ins Quartier, wo wir uns alsdenn mit un-
ſerm Gepaͤcke Reiſefertig machten.

Den 18 Maͤrz zogen wir eine halbe Stunde vor Tage nicht auf der ordentlichen
Landſtraße, welche geſpert war, weil man vermuthlich etwas daran ausbeſſerte, ſondern
einen andern Weg und in die zwei Meilen uͤber Daͤmme fort. Da, wo ſich ein Flus in
drei Arme theils nach dem Oſackiſchen Schloſſe, theils nach der Vorſtadt hin zertheilt,
kamen wir linker Hand an die dritte Bruͤcke, anſtat daß wir uns das vorigemal Rechts
gewandt, und verfolgten vorjezt an dieſem Strohme die Vorſtadt, da wir bald einen ſchoͤ-
nen Tempel, Monto Dira von Jkoſju genant, antrafen; die Oerter auf unſerm heuti-
gen Marſche ſind uͤbrigens folgende:

1) Das Dorf Nuda, eine halbe Meile von gedachtem Tempel.
2) Das Dorf Timma, jenſeit dem Strohme. Weil von hier der Weg eine
Zirkelkruͤmme hatte, kehrten wir uns Nordwaͤrts.
3) Das Dorf Tſitziwa Nagara.
4) Kaſſingai, ein zur rechten Hand gelegenes Dorf, eine Meile von unſerer
Herberge.
5) Komobutz und
6) Sjimmanagara, beide Doͤrfer, eine viertel Meile vom vorigen, jenes zur
Rechten, dieſes zur Linken auf der andern Seite des Fluſſes gelegen.
7) Das Dorf Kimma, eine viertel Meile davon, wo man gegen uͤber linker
Hand auf der andern Seite des Fluſſes das große Dorf Sarraſji und daneben am Ufer
die Oſackiſche Bleiche ſiehet, die den Einwohnern hieſelbſt meiſtens ihre Nahrung verſchaft.
8) Das Dorf Akagawa.
9) Nangi, ein großes Dorf, eine viertel Meile von jenem. Man konte alhier
N. O. das uns vorſtehende Vorgebuͤrge uͤber eine Meile durchſehen.
10) Das Dorf Jmmaiitz, woſelbſt die gerade ordentliche Heerſtraße von Oſacka
rechter Hand auf den Dam ſties, den wir ſowol bis jezt als fernerhin wegen des anhaltenden
Regenwetters zu halten genoͤthigt waren, wie wir denn noch immer mit dem Fluſſe auf dem
Damme fortgiengen, und die Doͤrfer von beiden Seiten liegen ließen.
11) Ogire, ein großes Dorf, wo zur Rechten der ordentliche Weg abermals auf
den Dam zukam; da wir auch ein paar gleich daran graͤnzende Doͤrfer durchpaſſirten.
12) Der Flecken Sadda. Selbiger begreift zugleich den ſehr beruͤhmten Tempel
Tenſin, bei unſerer Durchreiſe rechter Hand, welcher mit einem großen koſtbaren ſteinernen
Thore, einer langen Allee und gepflaſtertem großen Vorhofe geziert iſt.
13) Sym-
Zweiter Band. U u
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[337/0383] Vierzehntes Kap. Von der zweiten Reiſe nach Hofe. Um die Mittagszeit kamen wir wieder ins Quartier, wo wir uns alsdenn mit un- ſerm Gepaͤcke Reiſefertig machten. Den 18 Maͤrz zogen wir eine halbe Stunde vor Tage nicht auf der ordentlichen Landſtraße, welche geſpert war, weil man vermuthlich etwas daran ausbeſſerte, ſondern einen andern Weg und in die zwei Meilen uͤber Daͤmme fort. Da, wo ſich ein Flus in drei Arme theils nach dem Oſackiſchen Schloſſe, theils nach der Vorſtadt hin zertheilt, kamen wir linker Hand an die dritte Bruͤcke, anſtat daß wir uns das vorigemal Rechts gewandt, und verfolgten vorjezt an dieſem Strohme die Vorſtadt, da wir bald einen ſchoͤ- nen Tempel, Monto Dira von Jkoſju genant, antrafen; die Oerter auf unſerm heuti- gen Marſche ſind uͤbrigens folgende: 1) Das Dorf Nuda, eine halbe Meile von gedachtem Tempel. 2) Das Dorf Timma, jenſeit dem Strohme. Weil von hier der Weg eine Zirkelkruͤmme hatte, kehrten wir uns Nordwaͤrts. 3) Das Dorf Tſitziwa Nagara. 4) Kaſſingai, ein zur rechten Hand gelegenes Dorf, eine Meile von unſerer Herberge. 5) Komobutz und 6) Sjimmanagara, beide Doͤrfer, eine viertel Meile vom vorigen, jenes zur Rechten, dieſes zur Linken auf der andern Seite des Fluſſes gelegen. 7) Das Dorf Kimma, eine viertel Meile davon, wo man gegen uͤber linker Hand auf der andern Seite des Fluſſes das große Dorf Sarraſji und daneben am Ufer die Oſackiſche Bleiche ſiehet, die den Einwohnern hieſelbſt meiſtens ihre Nahrung verſchaft. 8) Das Dorf Akagawa. 9) Nangi, ein großes Dorf, eine viertel Meile von jenem. Man konte alhier N. O. das uns vorſtehende Vorgebuͤrge uͤber eine Meile durchſehen. 10) Das Dorf Jmmaiitz, woſelbſt die gerade ordentliche Heerſtraße von Oſacka rechter Hand auf den Dam ſties, den wir ſowol bis jezt als fernerhin wegen des anhaltenden Regenwetters zu halten genoͤthigt waren, wie wir denn noch immer mit dem Fluſſe auf dem Damme fortgiengen, und die Doͤrfer von beiden Seiten liegen ließen. 11) Ogire, ein großes Dorf, wo zur Rechten der ordentliche Weg abermals auf den Dam zukam; da wir auch ein paar gleich daran graͤnzende Doͤrfer durchpaſſirten. 12) Der Flecken Sadda. Selbiger begreift zugleich den ſehr beruͤhmten Tempel Tenſin, bei unſerer Durchreiſe rechter Hand, welcher mit einem großen koſtbaren ſteinernen Thore, einer langen Allee und gepflaſtertem großen Vorhofe geziert iſt. 13) Sym- Zweiter Band. U u

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/383>, abgerufen am 27.11.2024.