Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
den Völkern reichlich durchgebracht, auch
der in Jndien angetroffenen Illustren
Republick
Niederländischer Gesellschafft
u. s. w.
muste ich mich auch jetzt nur zu diesem wen-
den, und fand darin auch reichlich dasje-
nige, womit ich bey fremden Nationen un-
terhalten, und jetzt auch u. s. w.
Handschrift des Neffen.Scheuchzerischer Text.
Teutschland wurde noch von dem Al-
lerchrist- und Unchristlichsten Feinden beun-
ruhiget, wie die Suedische Gesandschaft,
wobey ich mich verhielte, von dem Persi-
schen Hoffe ihren Abscheid bekam. Jch
befunde es meinem Gemüthe erträglicher zu
seyn eine noch ferner Reise und also die
priuat und freywillige Unruhe anzugehen,
als meinem Vaterlande zu nähern und mich
dessen allgemeinem Uebel und angezwungnen
Kriegsraisons zu unterwerffen. Nahme
Derohalben von unsrer Ambassade (die
mir die Ehre thäte, eine Meile außer der
Residence zu begleiten) meinen Abscheid,
mit Vorsatz in Beschauung anderer Länder,
Völker und Höffe des fernern Asiens noch
einige Jahre durchzubringen, wie ich nun
jederzeit gewohnt, keine greße Wechsel von
Hause zu ziehn, sondern dieselbe aus mei-
nem Schubsacke zu heben, so habe densel-
ben auch diesesmahl durchgesucht und darin
gefunden, womit ich mich bey frembden
Völkern reichlich durchgebracht, auch der
in Jndien angetroffenen Illustren Repu-
blick
Niederländischer Gesellschafft u. s. w.
Germany wat as yet engaged in
war with the Ottoman Porte and the
most Christian King when the Swe-
dish Embassy, which I had the
honour to attend as Secretary was
dismissd by the Persian Court. It
agreed best with my Inclination to
undertake a farther Journey and I
chose rather to lead the restless and
troublesome life of a Traveller,
than by coming home to subject my-
self to a share in that train of cala-
mities my native Country was then
involved in. Therefore I took my
leave of the Ambassador and his re-
tinue (who did me the honour to
attend me a mile out of Ispahan)
with a firm resolution to spend so-
me years longer in seeing other
Eastern Courts, Countries and Na-
tions. I was never used to receive
large supplies of money from home;
'Twas by my own industry I had till
then supported myself, and the very
same means maintain'd me after-
wards, as long as I staid abroad, and
enabled me to serve the Dutch East
India Company &c.
2) Aus
den Voͤlkern reichlich durchgebracht, auch
der in Jndien angetroffenen Illuſtren
Republick
Niederlaͤndiſcher Geſellſchafft
u. ſ. w.
muſte ich mich auch jetzt nur zu dieſem wen-
den, und fand darin auch reichlich dasje-
nige, womit ich bey fremden Nationen un-
terhalten, und jetzt auch u. ſ. w.
Handſchrift des Neffen.Scheuchzeriſcher Text.
Teutſchland wurde noch von dem Al-
lerchriſt- und Unchriſtlichſten Feinden beun-
ruhiget, wie die Suediſche Geſandſchaft,
wobey ich mich verhielte, von dem Perſi-
ſchen Hoffe ihren Abſcheid bekam. Jch
befunde es meinem Gemuͤthe ertraͤglicher zu
ſeyn eine noch ferner Reiſe und alſo die
priuat und freywillige Unruhe anzugehen,
als meinem Vaterlande zu naͤhern und mich
deſſen allgemeinem Uebel und angezwungnen
Kriegsraiſons zu unterwerffen. Nahme
Derohalben von unſrer Ambaſſade (die
mir die Ehre thaͤte, eine Meile außer der
Reſidence zu begleiten) meinen Abſcheid,
mit Vorſatz in Beſchauung anderer Laͤnder,
Voͤlker und Hoͤffe des fernern Aſiens noch
einige Jahre durchzubringen, wie ich nun
jederzeit gewohnt, keine greße Wechſel von
Hauſe zu ziehn, ſondern dieſelbe aus mei-
nem Schubſacke zu heben, ſo habe denſel-
ben auch dieſesmahl durchgeſucht und darin
gefunden, womit ich mich bey frembden
Voͤlkern reichlich durchgebracht, auch der
in Jndien angetroffenen Illuſtren Repu-
blick
Niederlaͤndiſcher Geſellſchafft u. ſ. w.
Germany wat as yet engaged in
war with the Ottoman Porte and the
moſt Chriſtian King when the Swe-
diſh Embaſſy, which I had the
honour to attend as Secretary was
diſmiſsd by the Perſian Court. It
agreed beſt with my Inclination to
undertake a farther Journey and I
choſe rather to lead the reſtleſs and
troubleſome life of a Traveller,
than by coming home to ſubject my-
ſelf to a ſhare in that train of cala-
mities my native Country was then
involved in. Therefore I took my
leave of the Ambaſſador and his re-
tinue (who did me the honour to
attend me a mile out of Iſpahan)
with a firm reſolution to ſpend ſo-
me years longer in ſeeing other
Eaſtern Courts, Countries and Na-
tions. I was never uſed to receive
large ſupplies of money from home;
’Twas by my own induſtry I had till
then ſupported myſelf, and the very
ſame means maintain’d me after-
wards, as long as I ſtaid abroad, and
enabled me to ſerve the Dutch Eaſt
India Company &c.
2) Aus
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <table>
              <pb facs="#f0048" n="XLIV"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Einleitung des Herausgebers.</hi> </fw><lb/>
              <row>
                <cell>den Vo&#x0364;lkern reichlich durchgebracht, auch<lb/>
der in Jndien angetroffenen <hi rendition="#aq">Illu&#x017F;tren<lb/>
Republick</hi> Niederla&#x0364;ndi&#x017F;cher Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft<lb/>
u. &#x017F;. w.</cell>
                <cell>mu&#x017F;te ich mich auch jetzt nur zu die&#x017F;em wen-<lb/>
den, und fand darin auch reichlich dasje-<lb/>
nige, womit ich bey fremden Nationen un-<lb/>
terhalten, und jetzt auch u. &#x017F;. w.</cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#fr">Hand&#x017F;chrift des Neffen.</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#fr">Scheuchzeri&#x017F;cher Text.</hi> </cell>
              </row><lb/>
              <row>
                <cell>Teut&#x017F;chland wurde noch von dem Al-<lb/>
lerchri&#x017F;t- und Unchri&#x017F;tlich&#x017F;ten Feinden beun-<lb/>
ruhiget, wie die Suedi&#x017F;che Ge&#x017F;and&#x017F;chaft,<lb/>
wobey ich mich verhielte, von dem Per&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen Hoffe ihren Ab&#x017F;cheid bekam. Jch<lb/>
befunde es meinem Gemu&#x0364;the ertra&#x0364;glicher zu<lb/>
&#x017F;eyn eine noch ferner Rei&#x017F;e und al&#x017F;o die<lb/><hi rendition="#aq">priuat</hi> und freywillige Unruhe anzugehen,<lb/>
als meinem Vaterlande zu na&#x0364;hern und mich<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en allgemeinem Uebel und angezwungnen<lb/>
Kriegsrai&#x017F;ons zu unterwerffen. Nahme<lb/>
Derohalben von un&#x017F;rer <hi rendition="#aq">Amba&#x017F;&#x017F;ade</hi> (die<lb/>
mir die Ehre tha&#x0364;te, eine Meile außer der<lb/><hi rendition="#aq">Re&#x017F;idence</hi> zu begleiten) meinen Ab&#x017F;cheid,<lb/>
mit Vor&#x017F;atz in Be&#x017F;chauung anderer La&#x0364;nder,<lb/>
Vo&#x0364;lker und Ho&#x0364;ffe des fernern A&#x017F;iens noch<lb/>
einige Jahre durchzubringen, wie ich nun<lb/>
jederzeit gewohnt, keine greße Wech&#x017F;el von<lb/>
Hau&#x017F;e zu ziehn, &#x017F;ondern die&#x017F;elbe aus mei-<lb/>
nem Schub&#x017F;acke zu heben, &#x017F;o habe den&#x017F;el-<lb/>
ben auch die&#x017F;esmahl durchge&#x017F;ucht und darin<lb/>
gefunden, womit ich mich bey frembden<lb/>
Vo&#x0364;lkern reichlich durchgebracht, auch der<lb/>
in Jndien angetroffenen <hi rendition="#aq">Illu&#x017F;tren Repu-<lb/>
blick</hi> Niederla&#x0364;ndi&#x017F;cher Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft u. &#x017F;. w.</cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Germany wat as yet engaged in<lb/>
war with the Ottoman Porte and the<lb/>
mo&#x017F;t Chri&#x017F;tian King when the Swe-<lb/>
di&#x017F;h Emba&#x017F;&#x017F;y, which I had the<lb/>
honour to attend as Secretary was<lb/>
di&#x017F;mi&#x017F;sd by the Per&#x017F;ian Court. It<lb/>
agreed be&#x017F;t with my Inclination to<lb/>
undertake a farther Journey and I<lb/>
cho&#x017F;e rather to lead the re&#x017F;tle&#x017F;s and<lb/>
trouble&#x017F;ome life of a Traveller,<lb/>
than by coming home to &#x017F;ubject my-<lb/>
&#x017F;elf to a &#x017F;hare in that train of cala-<lb/>
mities my native Country was then<lb/>
involved in. Therefore I took my<lb/>
leave of the Amba&#x017F;&#x017F;ador and his re-<lb/>
tinue (who did me the honour to<lb/>
attend me a mile out of I&#x017F;pahan)<lb/>
with a firm re&#x017F;olution to &#x017F;pend &#x017F;o-<lb/>
me years longer in &#x017F;eeing other<lb/>
Ea&#x017F;tern Courts, Countries and Na-<lb/>
tions. I was never u&#x017F;ed to receive<lb/>
large &#x017F;upplies of money from home;<lb/>
&#x2019;Twas by my own indu&#x017F;try I had till<lb/>
then &#x017F;upported my&#x017F;elf, and the very<lb/>
&#x017F;ame means maintain&#x2019;d me after-<lb/>
wards, as long as I &#x017F;taid abroad, and<lb/>
enabled me to &#x017F;erve the Dutch Ea&#x017F;t<lb/>
India Company &amp;c.</hi> </cell>
              </row>
            </table>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">2) Aus</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XLIV/0048] Einleitung des Herausgebers. den Voͤlkern reichlich durchgebracht, auch der in Jndien angetroffenen Illuſtren Republick Niederlaͤndiſcher Geſellſchafft u. ſ. w. muſte ich mich auch jetzt nur zu dieſem wen- den, und fand darin auch reichlich dasje- nige, womit ich bey fremden Nationen un- terhalten, und jetzt auch u. ſ. w. Handſchrift des Neffen. Scheuchzeriſcher Text. Teutſchland wurde noch von dem Al- lerchriſt- und Unchriſtlichſten Feinden beun- ruhiget, wie die Suediſche Geſandſchaft, wobey ich mich verhielte, von dem Perſi- ſchen Hoffe ihren Abſcheid bekam. Jch befunde es meinem Gemuͤthe ertraͤglicher zu ſeyn eine noch ferner Reiſe und alſo die priuat und freywillige Unruhe anzugehen, als meinem Vaterlande zu naͤhern und mich deſſen allgemeinem Uebel und angezwungnen Kriegsraiſons zu unterwerffen. Nahme Derohalben von unſrer Ambaſſade (die mir die Ehre thaͤte, eine Meile außer der Reſidence zu begleiten) meinen Abſcheid, mit Vorſatz in Beſchauung anderer Laͤnder, Voͤlker und Hoͤffe des fernern Aſiens noch einige Jahre durchzubringen, wie ich nun jederzeit gewohnt, keine greße Wechſel von Hauſe zu ziehn, ſondern dieſelbe aus mei- nem Schubſacke zu heben, ſo habe denſel- ben auch dieſesmahl durchgeſucht und darin gefunden, womit ich mich bey frembden Voͤlkern reichlich durchgebracht, auch der in Jndien angetroffenen Illuſtren Repu- blick Niederlaͤndiſcher Geſellſchafft u. ſ. w. Germany wat as yet engaged in war with the Ottoman Porte and the moſt Chriſtian King when the Swe- diſh Embaſſy, which I had the honour to attend as Secretary was diſmiſsd by the Perſian Court. It agreed beſt with my Inclination to undertake a farther Journey and I choſe rather to lead the reſtleſs and troubleſome life of a Traveller, than by coming home to ſubject my- ſelf to a ſhare in that train of cala- mities my native Country was then involved in. Therefore I took my leave of the Ambaſſador and his re- tinue (who did me the honour to attend me a mile out of Iſpahan) with a firm reſolution to ſpend ſo- me years longer in ſeeing other Eaſtern Courts, Countries and Na- tions. I was never uſed to receive large ſupplies of money from home; ’Twas by my own induſtry I had till then ſupported myſelf, and the very ſame means maintain’d me after- wards, as long as I ſtaid abroad, and enabled me to ſerve the Dutch Eaſt India Company &c. 2) Aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/48
Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777, S. XLIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/48>, abgerufen am 24.11.2024.