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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Gebirge auf dem Erdcörper.
Nachfolgende Ueberschwemmungen fanden hier mehr
Hinternisse, und diese Erhöhungen und kleinen Berge
wurden immer größer.

Noch eine andere Uhrsache vieler Flötz- und
Sandberge in großen Ebenen ist in der Materie, so
die Fluthen mit sich führten, selbst zu suchen. Es ist
gewiß, daß die Fluthen Kieselsteine und andere
schwehre Materien nicht so weit mit sich fortreißen
können, als Sand und Schlamm. Sie müssen also
diese Steine und schwehren Materien viel zeitiger ab-
setzen, als sie selbst auf der Ebene sanft fortwallen.
Wenn einmahl große Kieselsteine in einer gewissen
Gegend abgesetzet sind; so finden alle andere derglei-
chen Steine und schwehrere Materien, welche die nach-
folgenden Fluthen mit sich bringen, hier ihr Ziel, wo
sie nicht weiter fortgerissen werden können, sondern
abgesetzet werden müssen, wodurch sich das Hauf-
werk der Steine und schwehren Materien an dieser
Stelle vermehret, und nachfolgende Ueberschwemmun-
gen in spätern Zeiten stoßen sich daran, setzen im-
mer mehr Sand oder Schlamm ab; und auf diese
Art entstehen endlich Flötz- Sand- und Leimengebirge.
Daß sich dieses also auf der Oberfläche unsers Erd-
cörpers wirklich ereignet habe, das liegt daraus klar
zu Tage, weil die untersten Lagen oder Schichten vie-
ler Flötz- und anderer solcher Berge aus sehr großen
Kieselsteinen bestehen. Es ist dieses an sehr vielen
Orthen bemerket worden, und die Sache kann auf
keinerley Art in Zweifel gezogen werden i).

Vielleicht
i) Herr Professor Bergmann in mehr erwähutem schö-
nen
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der Gebirge auf dem Erdcoͤrper.
Nachfolgende Ueberſchwemmungen fanden hier mehr
Hinterniſſe, und dieſe Erhoͤhungen und kleinen Berge
wurden immer groͤßer.

Noch eine andere Uhrſache vieler Floͤtz- und
Sandberge in großen Ebenen iſt in der Materie, ſo
die Fluthen mit ſich fuͤhrten, ſelbſt zu ſuchen. Es iſt
gewiß, daß die Fluthen Kieſelſteine und andere
ſchwehre Materien nicht ſo weit mit ſich fortreißen
koͤnnen, als Sand und Schlamm. Sie muͤſſen alſo
dieſe Steine und ſchwehren Materien viel zeitiger ab-
ſetzen, als ſie ſelbſt auf der Ebene ſanft fortwallen.
Wenn einmahl große Kieſelſteine in einer gewiſſen
Gegend abgeſetzet ſind; ſo finden alle andere derglei-
chen Steine und ſchwehrere Materien, welche die nach-
folgenden Fluthen mit ſich bringen, hier ihr Ziel, wo
ſie nicht weiter fortgeriſſen werden koͤnnen, ſondern
abgeſetzet werden muͤſſen, wodurch ſich das Hauf-
werk der Steine und ſchwehren Materien an dieſer
Stelle vermehret, und nachfolgende Ueberſchwemmun-
gen in ſpaͤtern Zeiten ſtoßen ſich daran, ſetzen im-
mer mehr Sand oder Schlamm ab; und auf dieſe
Art entſtehen endlich Floͤtz- Sand- und Leimengebirge.
Daß ſich dieſes alſo auf der Oberflaͤche unſers Erd-
coͤrpers wirklich ereignet habe, das liegt daraus klar
zu Tage, weil die unterſten Lagen oder Schichten vie-
ler Floͤtz- und anderer ſolcher Berge aus ſehr großen
Kieſelſteinen beſtehen. Es iſt dieſes an ſehr vielen
Orthen bemerket worden, und die Sache kann auf
keinerley Art in Zweifel gezogen werden i).

Vielleicht
i) Herr Profeſſor Bergmann in mehr erwaͤhutem ſchoͤ-
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[71/0099] der Gebirge auf dem Erdcoͤrper. Nachfolgende Ueberſchwemmungen fanden hier mehr Hinterniſſe, und dieſe Erhoͤhungen und kleinen Berge wurden immer groͤßer. Noch eine andere Uhrſache vieler Floͤtz- und Sandberge in großen Ebenen iſt in der Materie, ſo die Fluthen mit ſich fuͤhrten, ſelbſt zu ſuchen. Es iſt gewiß, daß die Fluthen Kieſelſteine und andere ſchwehre Materien nicht ſo weit mit ſich fortreißen koͤnnen, als Sand und Schlamm. Sie muͤſſen alſo dieſe Steine und ſchwehren Materien viel zeitiger ab- ſetzen, als ſie ſelbſt auf der Ebene ſanft fortwallen. Wenn einmahl große Kieſelſteine in einer gewiſſen Gegend abgeſetzet ſind; ſo finden alle andere derglei- chen Steine und ſchwehrere Materien, welche die nach- folgenden Fluthen mit ſich bringen, hier ihr Ziel, wo ſie nicht weiter fortgeriſſen werden koͤnnen, ſondern abgeſetzet werden muͤſſen, wodurch ſich das Hauf- werk der Steine und ſchwehren Materien an dieſer Stelle vermehret, und nachfolgende Ueberſchwemmun- gen in ſpaͤtern Zeiten ſtoßen ſich daran, ſetzen im- mer mehr Sand oder Schlamm ab; und auf dieſe Art entſtehen endlich Floͤtz- Sand- und Leimengebirge. Daß ſich dieſes alſo auf der Oberflaͤche unſers Erd- coͤrpers wirklich ereignet habe, das liegt daraus klar zu Tage, weil die unterſten Lagen oder Schichten vie- ler Floͤtz- und anderer ſolcher Berge aus ſehr großen Kieſelſteinen beſtehen. Es iſt dieſes an ſehr vielen Orthen bemerket worden, und die Sache kann auf keinerley Art in Zweifel gezogen werden i). Vielleicht i) Herr Profeſſor Bergmann in mehr erwaͤhutem ſchoͤ- nen E 4

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/99>, abgerufen am 23.11.2024.