cörpers an die Sonne auf demselben entstehen wer- den. Die Hitze des Feuers wird unsere Atmosphäre oder die Luft vernichten und vertreiben; die Wasser in denen Meeren und Flüssen werden durch die erstaun- liche Hitze der Sonne in Bewegung gesetzet werden, aus ihren Usern treten, und sich von dem Feuer zu entfernen suchen. Dieses wird um destomehr gesche- hen, da alsdenn der Druck der Atmosphäre auf das Wasser aufhören wird. Wenn man laulichtes Was- ser in einem Gefäße unter die Luftpumpe bringt; so hat man nicht so bald alle Luft herausgepumpet, als das Wasser mit großem Aufwallen und Geräusche in die Höhe steiget, und aus dem Gefäße herauslauft. Eben dieses muß in Ansehung der Meere durch die große Sonnenhitze vor sich gehen, da die Atmosphäre nicht mehr auf dieselben drücket.
Endlich wird der Sturz unsers Erdcörpers in dem Sonnenklumpen wirklich geschehen; und dieses wird von dem Apostel Petrus gleichfalls sehr eigentlich und deutlich beschrieben, wenn er saget, daß die Erde und die Werke, die darinnen sind, verbrennen werden. Unter denen Werken, die in der Erde sind, werden vermuthlich die Städte, Palläste und andere Woh- nungen der Menschen eben so, wie alle andere Werke, die sie zu ihrem Nutzen und Gebrauch erbauet haben, verstanden; wie denn hierunter auch ohne Zweifel alle Waldungen und andere Bäume, die auf dem Erd- boden befindlich sind, begriffen werden müssen; und natürlicher Weise muß alles dieses zuerst verbrennen. Alsdenn aber wird die Erde selbst zu verbrennen an-
fangen.
der Welt nach der Offenbahrung.
coͤrpers an die Sonne auf demſelben entſtehen wer- den. Die Hitze des Feuers wird unſere Atmoſphaͤre oder die Luft vernichten und vertreiben; die Waſſer in denen Meeren und Fluͤſſen werden durch die erſtaun- liche Hitze der Sonne in Bewegung geſetzet werden, aus ihren Uſern treten, und ſich von dem Feuer zu entfernen ſuchen. Dieſes wird um deſtomehr geſche- hen, da alsdenn der Druck der Atmoſphaͤre auf das Waſſer aufhoͤren wird. Wenn man laulichtes Waſ- ſer in einem Gefaͤße unter die Luftpumpe bringt; ſo hat man nicht ſo bald alle Luft herausgepumpet, als das Waſſer mit großem Aufwallen und Geraͤuſche in die Hoͤhe ſteiget, und aus dem Gefaͤße herauslauft. Eben dieſes muß in Anſehung der Meere durch die große Sonnenhitze vor ſich gehen, da die Atmoſphaͤre nicht mehr auf dieſelben druͤcket.
Endlich wird der Sturz unſers Erdcoͤrpers in dem Sonnenklumpen wirklich geſchehen; und dieſes wird von dem Apoſtel Petrus gleichfalls ſehr eigentlich und deutlich beſchrieben, wenn er ſaget, daß die Erde und die Werke, die darinnen ſind, verbrennen werden. Unter denen Werken, die in der Erde ſind, werden vermuthlich die Staͤdte, Pallaͤſte und andere Woh- nungen der Menſchen eben ſo, wie alle andere Werke, die ſie zu ihrem Nutzen und Gebrauch erbauet haben, verſtanden; wie denn hierunter auch ohne Zweifel alle Waldungen und andere Baͤume, die auf dem Erd- boden befindlich ſind, begriffen werden muͤſſen; und natuͤrlicher Weiſe muß alles dieſes zuerſt verbrennen. Alsdenn aber wird die Erde ſelbſt zu verbrennen an-
fangen.
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der Welt nach der Offenbahrung.
coͤrpers an die Sonne auf demſelben entſtehen wer-
den. Die Hitze des Feuers wird unſere Atmoſphaͤre
oder die Luft vernichten und vertreiben; die Waſſer
in denen Meeren und Fluͤſſen werden durch die erſtaun-
liche Hitze der Sonne in Bewegung geſetzet werden,
aus ihren Uſern treten, und ſich von dem Feuer zu
entfernen ſuchen. Dieſes wird um deſtomehr geſche-
hen, da alsdenn der Druck der Atmoſphaͤre auf das
Waſſer aufhoͤren wird. Wenn man laulichtes Waſ-
ſer in einem Gefaͤße unter die Luftpumpe bringt; ſo
hat man nicht ſo bald alle Luft herausgepumpet, als
das Waſſer mit großem Aufwallen und Geraͤuſche in
die Hoͤhe ſteiget, und aus dem Gefaͤße herauslauft.
Eben dieſes muß in Anſehung der Meere durch die
große Sonnenhitze vor ſich gehen, da die Atmoſphaͤre
nicht mehr auf dieſelben druͤcket.
Endlich wird der Sturz unſers Erdcoͤrpers in dem
Sonnenklumpen wirklich geſchehen; und dieſes wird
von dem Apoſtel Petrus gleichfalls ſehr eigentlich und
deutlich beſchrieben, wenn er ſaget, daß die Erde und
die Werke, die darinnen ſind, verbrennen werden.
Unter denen Werken, die in der Erde ſind, werden
vermuthlich die Staͤdte, Pallaͤſte und andere Woh-
nungen der Menſchen eben ſo, wie alle andere Werke,
die ſie zu ihrem Nutzen und Gebrauch erbauet haben,
verſtanden; wie denn hierunter auch ohne Zweifel alle
Waldungen und andere Baͤume, die auf dem Erd-
boden befindlich ſind, begriffen werden muͤſſen; und
natuͤrlicher Weiſe muß alles dieſes zuerſt verbrennen.
Alsdenn aber wird die Erde ſelbſt zu verbrennen an-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/411>, abgerufen am 16.02.2025.
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