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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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VIII. Abschn. Von den Versteinerungen
schung haben, und ob sie viel oder wenig brennliches
Wesen bey sich führen. Die zweyte Hauptclasse der
Steinkohlen sind diejenigen, welche aus uhrsprünglich
gewesenen Holze, das durch einen Zufall unter die Er-
de gekommen ist, entstanden sind. Diese zweyte Art
von Steinkohlen sind allemahl die besten; und sie wer-
den in der That häufiger gefunden, als man glauben
sollte, weil man sich anfangs einbildete, daß sich
die Zufälle nur selten ereignet haben könnten, wodurch
Holz unter die Erde gekommen wäre. Allein, nun-
mehro zu folge dieser Geschichte des Erdcörpers kläh-
ret sich die Sache immer mehr auf. Bey denen wie-
derholten Bewohnungen des festen Landes und denen
nachherigen gänzlichen Verwüstungen desselben, da es
zum Grunde des Meeres geworden ist, haben sich oh-
ne Zweifel eben so viele Waldungen auf der Ober-
fläche der Erde befunden, als heutiges Tages; und
wenn wir annehmen, daß die vormahligen Bevölke-
rungen nicht so stark gewesen sind, als jetzo; so müs-
sen noch weit mehr Waldungen statt gefunden haben.
Ohne Zweifel haben die Menschen allezeit zu ihren
künftigen Bedürfnissen gefälltes und gespaltenes Holz
im Vorrath gehabt. Alle diese Waldungen, alles
dieses Holz, ist durch dergleichen allgemeine Verwü-
stungen und nachherige Ueberschwemmungen unter
die Erde gekommen: und da der geringste Theil des
Bodens sehr trocken ist; so ist der größte Theil des
Holzes wahrscheinlich in solchen Boden gekommen,
wo er entweder versteinert oder verkohlet wor-
den ist.

Die

VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen
ſchung haben, und ob ſie viel oder wenig brennliches
Weſen bey ſich fuͤhren. Die zweyte Hauptclaſſe der
Steinkohlen ſind diejenigen, welche aus uhrſpruͤnglich
geweſenen Holze, das durch einen Zufall unter die Er-
de gekommen iſt, entſtanden ſind. Dieſe zweyte Art
von Steinkohlen ſind allemahl die beſten; und ſie wer-
den in der That haͤufiger gefunden, als man glauben
ſollte, weil man ſich anfangs einbildete, daß ſich
die Zufaͤlle nur ſelten ereignet haben koͤnnten, wodurch
Holz unter die Erde gekommen waͤre. Allein, nun-
mehro zu folge dieſer Geſchichte des Erdcoͤrpers klaͤh-
ret ſich die Sache immer mehr auf. Bey denen wie-
derholten Bewohnungen des feſten Landes und denen
nachherigen gaͤnzlichen Verwuͤſtungen deſſelben, da es
zum Grunde des Meeres geworden iſt, haben ſich oh-
ne Zweifel eben ſo viele Waldungen auf der Ober-
flaͤche der Erde befunden, als heutiges Tages; und
wenn wir annehmen, daß die vormahligen Bevoͤlke-
rungen nicht ſo ſtark geweſen ſind, als jetzo; ſo muͤſ-
ſen noch weit mehr Waldungen ſtatt gefunden haben.
Ohne Zweifel haben die Menſchen allezeit zu ihren
kuͤnftigen Beduͤrfniſſen gefaͤlltes und geſpaltenes Holz
im Vorrath gehabt. Alle dieſe Waldungen, alles
dieſes Holz, iſt durch dergleichen allgemeine Verwuͤ-
ſtungen und nachherige Ueberſchwemmungen unter
die Erde gekommen: und da der geringſte Theil des
Bodens ſehr trocken iſt; ſo iſt der groͤßte Theil des
Holzes wahrſcheinlich in ſolchen Boden gekommen,
wo er entweder verſteinert oder verkohlet wor-
den iſt.

Die
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[272/0300] VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen ſchung haben, und ob ſie viel oder wenig brennliches Weſen bey ſich fuͤhren. Die zweyte Hauptclaſſe der Steinkohlen ſind diejenigen, welche aus uhrſpruͤnglich geweſenen Holze, das durch einen Zufall unter die Er- de gekommen iſt, entſtanden ſind. Dieſe zweyte Art von Steinkohlen ſind allemahl die beſten; und ſie wer- den in der That haͤufiger gefunden, als man glauben ſollte, weil man ſich anfangs einbildete, daß ſich die Zufaͤlle nur ſelten ereignet haben koͤnnten, wodurch Holz unter die Erde gekommen waͤre. Allein, nun- mehro zu folge dieſer Geſchichte des Erdcoͤrpers klaͤh- ret ſich die Sache immer mehr auf. Bey denen wie- derholten Bewohnungen des feſten Landes und denen nachherigen gaͤnzlichen Verwuͤſtungen deſſelben, da es zum Grunde des Meeres geworden iſt, haben ſich oh- ne Zweifel eben ſo viele Waldungen auf der Ober- flaͤche der Erde befunden, als heutiges Tages; und wenn wir annehmen, daß die vormahligen Bevoͤlke- rungen nicht ſo ſtark geweſen ſind, als jetzo; ſo muͤſ- ſen noch weit mehr Waldungen ſtatt gefunden haben. Ohne Zweifel haben die Menſchen allezeit zu ihren kuͤnftigen Beduͤrfniſſen gefaͤlltes und geſpaltenes Holz im Vorrath gehabt. Alle dieſe Waldungen, alles dieſes Holz, iſt durch dergleichen allgemeine Verwuͤ- ſtungen und nachherige Ueberſchwemmungen unter die Erde gekommen: und da der geringſte Theil des Bodens ſehr trocken iſt; ſo iſt der groͤßte Theil des Holzes wahrſcheinlich in ſolchen Boden gekommen, wo er entweder verſteinert oder verkohlet wor- den iſt. Die

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/300>, abgerufen am 23.11.2024.