kein Erdreich über diesen Ruinen entstanden seyn, wel- ches funzehn bis zwanzig Fuß tief ausmachte, zumahl, wenn man erweget, daß das Herzogthum Modena seit länger als zweytausend Jahren bewohnt gewesen, und immer in dem gegenwärtigen Zustande, was seine Bewohnung und Bevölkerung anbetrifft, geblieben ist.
Doch, dem sey wie ihm wolle, wenn auch diese er- ste Ruinen oder Merkzeichen einer bewohnten Oberflä- che der Erde zu unserer jetzigen Zeitrechnung auf ir- gend eine Art gerechnet werden könnten; so ist doch solches in Ansehung der beyden folgenden Kennzeichen einer bewohnten Oberfläche ganz ohnmöglich. Wenn man nämlich vierzig Fuß tiefer bey dem Brunnenma- chen eingräbt; so findet man allgemein abermahls alle Kennzeichen einer ehedem bewohnt gewesenen Ober- fläche der Erde. Es zeiget sich ein durch die Bearbei- tung und Mistung schwarz gewordenes Erdreich von mehr als einem Fuß tief. Jn diesem schwarzen frucht- baren Erdreich erkennet man sehr deutlich die verstei- nerten Wurzeln von Gras und allen Arten von Pflan- zengewächsen sowohl, als die Wurzeln von niedern Holzungen und Gebüschen, die ehedem in dieser Ober- fläche des Erdcörpers ihre Nahrung gefunden haben. Selbst allerley Arten von Gebüschen und Pflanzenge- wächsen hat man hier versteinert angetroffen. Ja was noch mehr ist, man hat einen vollkommenen Fei- genbaum mit vielen noch daran sitzenden Feigen vor- steinert gefunden, der noch jetzo in dem Naturalien- cabinette des Herzogs von Modena aufbewahret wer- den soll. Es ist offenbar, daß diese zweyte Bewoh-
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zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.
kein Erdreich uͤber dieſen Ruinen entſtanden ſeyn, wel- ches funzehn bis zwanzig Fuß tief ausmachte, zumahl, wenn man erweget, daß das Herzogthum Modena ſeit laͤnger als zweytauſend Jahren bewohnt geweſen, und immer in dem gegenwaͤrtigen Zuſtande, was ſeine Bewohnung und Bevoͤlkerung anbetrifft, geblieben iſt.
Doch, dem ſey wie ihm wolle, wenn auch dieſe er- ſte Ruinen oder Merkzeichen einer bewohnten Oberflaͤ- che der Erde zu unſerer jetzigen Zeitrechnung auf ir- gend eine Art gerechnet werden koͤnnten; ſo iſt doch ſolches in Anſehung der beyden folgenden Kennzeichen einer bewohnten Oberflaͤche ganz ohnmoͤglich. Wenn man naͤmlich vierzig Fuß tiefer bey dem Brunnenma- chen eingraͤbt; ſo findet man allgemein abermahls alle Kennzeichen einer ehedem bewohnt geweſenen Ober- flaͤche der Erde. Es zeiget ſich ein durch die Bearbei- tung und Miſtung ſchwarz gewordenes Erdreich von mehr als einem Fuß tief. Jn dieſem ſchwarzen frucht- baren Erdreich erkennet man ſehr deutlich die verſtei- nerten Wurzeln von Gras und allen Arten von Pflan- zengewaͤchſen ſowohl, als die Wurzeln von niedern Holzungen und Gebuͤſchen, die ehedem in dieſer Ober- flaͤche des Erdcoͤrpers ihre Nahrung gefunden haben. Selbſt allerley Arten von Gebuͤſchen und Pflanzenge- waͤchſen hat man hier verſteinert angetroffen. Ja was noch mehr iſt, man hat einen vollkommenen Fei- genbaum mit vielen noch daran ſitzenden Feigen vor- ſteinert gefunden, der noch jetzo in dem Naturalien- cabinette des Herzogs von Modena aufbewahret wer- den ſoll. Es iſt offenbar, daß dieſe zweyte Bewoh-
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zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.
kein Erdreich uͤber dieſen Ruinen entſtanden ſeyn, wel-
ches funzehn bis zwanzig Fuß tief ausmachte, zumahl,
wenn man erweget, daß das Herzogthum Modena ſeit
laͤnger als zweytauſend Jahren bewohnt geweſen, und
immer in dem gegenwaͤrtigen Zuſtande, was ſeine
Bewohnung und Bevoͤlkerung anbetrifft, geblieben iſt.
Doch, dem ſey wie ihm wolle, wenn auch dieſe er-
ſte Ruinen oder Merkzeichen einer bewohnten Oberflaͤ-
che der Erde zu unſerer jetzigen Zeitrechnung auf ir-
gend eine Art gerechnet werden koͤnnten; ſo iſt doch
ſolches in Anſehung der beyden folgenden Kennzeichen
einer bewohnten Oberflaͤche ganz ohnmoͤglich. Wenn
man naͤmlich vierzig Fuß tiefer bey dem Brunnenma-
chen eingraͤbt; ſo findet man allgemein abermahls alle
Kennzeichen einer ehedem bewohnt geweſenen Ober-
flaͤche der Erde. Es zeiget ſich ein durch die Bearbei-
tung und Miſtung ſchwarz gewordenes Erdreich von
mehr als einem Fuß tief. Jn dieſem ſchwarzen frucht-
baren Erdreich erkennet man ſehr deutlich die verſtei-
nerten Wurzeln von Gras und allen Arten von Pflan-
zengewaͤchſen ſowohl, als die Wurzeln von niedern
Holzungen und Gebuͤſchen, die ehedem in dieſer Ober-
flaͤche des Erdcoͤrpers ihre Nahrung gefunden haben.
Selbſt allerley Arten von Gebuͤſchen und Pflanzenge-
waͤchſen hat man hier verſteinert angetroffen. Ja
was noch mehr iſt, man hat einen vollkommenen Fei-
genbaum mit vielen noch daran ſitzenden Feigen vor-
ſteinert gefunden, der noch jetzo in dem Naturalien-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/261>, abgerufen am 24.11.2024.
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