unter die Hände gekommen sind, welche von der Sa- che gar keine Kenntniß gehabt haben, wodurch also die Findung mehrerer solcher Elephantengeribbe de- nen Gelehrten und Naturforschern unbemerkt entgan- gen ist.
Alle dergleichen Elephantengeribbe sind in einer ziem- lichen Tiefe von drey bis sechs Lachtern unter der Erde gefunden worden. Die meisten haben sich entweder in einer vollkommenen Versteinerung, oder in dem er- sten Grade der Steinwerdung, oder auch noch in ih- rem Knochenzustande befunden. Jhre Lage ist derge- stalt beschaffen gewesen, daß man deutlich hat bemer- ken können, daß sie zu einem und eben demselben Ele- phantengeribbe gehöret haben. Verschiedene aber sind wirklich fast ganz und unzerbrochen aus der Erde herausgegraben worden. Fast allemahl sind diese Ge- ribbe oder Knochen von Kennern des Naturreiches un- tersuchet worden; und es ist kein Zweifel vorhanden gewesen, daß diese Geribbe nicht von wahren und wirk- lichen Elephanten und von keiner andern Art von Thie- ren gewesen seyn sollten.
Alle diejenigen, welche mit der Naturgeschichte nicht unbekannt sind, können wohl nicht läugnen, daß die Elephanten in ihrem wilden Zustande sich nirgends anders, als in sehr heißen Ländern aufhalten, die nicht gar weit von der Linie abliegen. Man weis, daß die Elephanten sich nur| in denen heißesten Gegen- den von Africa, und nicht einmahl in denenjenigen Theilen desselben aufhalten und vermehren, welche nach der Seite von Europa zu liegen. Eben so ge-
het
der Pole und Himmelsgegenden.
unter die Haͤnde gekommen ſind, welche von der Sa- che gar keine Kenntniß gehabt haben, wodurch alſo die Findung mehrerer ſolcher Elephantengeribbe de- nen Gelehrten und Naturforſchern unbemerkt entgan- gen iſt.
Alle dergleichen Elephantengeribbe ſind in einer ziem- lichen Tiefe von drey bis ſechs Lachtern unter der Erde gefunden worden. Die meiſten haben ſich entweder in einer vollkommenen Verſteinerung, oder in dem er- ſten Grade der Steinwerdung, oder auch noch in ih- rem Knochenzuſtande befunden. Jhre Lage iſt derge- ſtalt beſchaffen geweſen, daß man deutlich hat bemer- ken koͤnnen, daß ſie zu einem und eben demſelben Ele- phantengeribbe gehoͤret haben. Verſchiedene aber ſind wirklich faſt ganz und unzerbrochen aus der Erde herausgegraben worden. Faſt allemahl ſind dieſe Ge- ribbe oder Knochen von Kennern des Naturreiches un- terſuchet worden; und es iſt kein Zweifel vorhanden geweſen, daß dieſe Geribbe nicht von wahren und wirk- lichen Elephanten und von keiner andern Art von Thie- ren geweſen ſeyn ſollten.
Alle diejenigen, welche mit der Naturgeſchichte nicht unbekannt ſind, koͤnnen wohl nicht laͤugnen, daß die Elephanten in ihrem wilden Zuſtande ſich nirgends anders, als in ſehr heißen Laͤndern aufhalten, die nicht gar weit von der Linie abliegen. Man weis, daß die Elephanten ſich nur| in denen heißeſten Gegen- den von Africa, und nicht einmahl in denenjenigen Theilen deſſelben aufhalten und vermehren, welche nach der Seite von Europa zu liegen. Eben ſo ge-
het
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0187"n="159"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der Pole und Himmelsgegenden.</hi></fw><lb/>
unter die Haͤnde gekommen ſind, welche von der Sa-<lb/>
che gar keine Kenntniß gehabt haben, wodurch alſo<lb/>
die Findung mehrerer ſolcher Elephantengeribbe de-<lb/>
nen Gelehrten und Naturforſchern unbemerkt entgan-<lb/>
gen iſt.</p><lb/><p>Alle dergleichen Elephantengeribbe ſind in einer ziem-<lb/>
lichen Tiefe von drey bis ſechs Lachtern unter der Erde<lb/>
gefunden worden. Die meiſten haben ſich entweder<lb/>
in einer vollkommenen Verſteinerung, oder in dem er-<lb/>ſten Grade der Steinwerdung, oder auch noch in ih-<lb/>
rem Knochenzuſtande befunden. Jhre Lage iſt derge-<lb/>ſtalt beſchaffen geweſen, daß man deutlich hat bemer-<lb/>
ken koͤnnen, daß ſie zu einem und eben demſelben Ele-<lb/>
phantengeribbe gehoͤret haben. Verſchiedene aber<lb/>ſind wirklich faſt ganz und unzerbrochen aus der Erde<lb/>
herausgegraben worden. Faſt allemahl ſind dieſe Ge-<lb/>
ribbe oder Knochen von Kennern des Naturreiches un-<lb/>
terſuchet worden; und es iſt kein Zweifel vorhanden<lb/>
geweſen, daß dieſe Geribbe nicht von wahren und wirk-<lb/>
lichen Elephanten und von keiner andern Art von Thie-<lb/>
ren geweſen ſeyn ſollten.</p><lb/><p>Alle diejenigen, welche mit der Naturgeſchichte<lb/>
nicht unbekannt ſind, koͤnnen wohl nicht laͤugnen, daß<lb/>
die Elephanten in ihrem wilden Zuſtande ſich nirgends<lb/>
anders, als in ſehr heißen Laͤndern aufhalten, die<lb/>
nicht gar weit von der Linie abliegen. Man weis,<lb/>
daß die Elephanten ſich nur| in denen heißeſten Gegen-<lb/>
den von Africa, und nicht einmahl in denenjenigen<lb/>
Theilen deſſelben aufhalten und vermehren, welche<lb/>
nach der Seite von Europa zu liegen. Eben ſo ge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">het</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[159/0187]
der Pole und Himmelsgegenden.
unter die Haͤnde gekommen ſind, welche von der Sa-
che gar keine Kenntniß gehabt haben, wodurch alſo
die Findung mehrerer ſolcher Elephantengeribbe de-
nen Gelehrten und Naturforſchern unbemerkt entgan-
gen iſt.
Alle dergleichen Elephantengeribbe ſind in einer ziem-
lichen Tiefe von drey bis ſechs Lachtern unter der Erde
gefunden worden. Die meiſten haben ſich entweder
in einer vollkommenen Verſteinerung, oder in dem er-
ſten Grade der Steinwerdung, oder auch noch in ih-
rem Knochenzuſtande befunden. Jhre Lage iſt derge-
ſtalt beſchaffen geweſen, daß man deutlich hat bemer-
ken koͤnnen, daß ſie zu einem und eben demſelben Ele-
phantengeribbe gehoͤret haben. Verſchiedene aber
ſind wirklich faſt ganz und unzerbrochen aus der Erde
herausgegraben worden. Faſt allemahl ſind dieſe Ge-
ribbe oder Knochen von Kennern des Naturreiches un-
terſuchet worden; und es iſt kein Zweifel vorhanden
geweſen, daß dieſe Geribbe nicht von wahren und wirk-
lichen Elephanten und von keiner andern Art von Thie-
ren geweſen ſeyn ſollten.
Alle diejenigen, welche mit der Naturgeſchichte
nicht unbekannt ſind, koͤnnen wohl nicht laͤugnen, daß
die Elephanten in ihrem wilden Zuſtande ſich nirgends
anders, als in ſehr heißen Laͤndern aufhalten, die
nicht gar weit von der Linie abliegen. Man weis,
daß die Elephanten ſich nur| in denen heißeſten Gegen-
den von Africa, und nicht einmahl in denenjenigen
Theilen deſſelben aufhalten und vermehren, welche
nach der Seite von Europa zu liegen. Eben ſo ge-
het
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/187>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.