Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.der Erde ein unterirrdisches Feuer ist. die Augen vor der Wahrheit vorsetzlich verschlies-sen will, eine Genüge leisten müssen. Gründe, die sowohl von der Theorie, als von der Erfahrung alle Unterstützung haben, die man bey Dingen, die keine mathematische Demonstration zulassen, nur immer verlangen kann. Jndessen würde man vielleicht glau- ben, daß diesen Beweisen noch etwas mangele, wenn ich unterließe, die Einwürfe zu beantworten, die man meinen Gründen etwan entgegensetzen möchte. Der Verfasser der oben in dem ersten Abschnitte Einer s) Abhandlung von dem Uhrsprunge der Gebirge und der Erzgänge. t) Dieser Verfasser ist so artig, daß er saget, ich hätte
dadurch einen Machtspruch gethan, weil ich mich in meinen Schriften des Ausdrucks bedienet hätte, daß heut zu Tage kein vernünftiger Gelehrter an der Exi- stenz eines unterirrdischen Feuers in dem Jnnern der Erde mehr zweifelte. Wenn ein dergleichen Ausdruck einen Machtspruch thun heißet; so hat der Verfasser in seiner kleinen Schrift durch eben dergleichen, oder gleich viel bedeutenden Ausdruck mehr als zehnmahl einen sol- chen der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt. die Augen vor der Wahrheit vorſetzlich verſchlieſ-ſen will, eine Genuͤge leiſten muͤſſen. Gruͤnde, die ſowohl von der Theorie, als von der Erfahrung alle Unterſtuͤtzung haben, die man bey Dingen, die keine mathematiſche Demonſtration zulaſſen, nur immer verlangen kann. Jndeſſen wuͤrde man vielleicht glau- ben, daß dieſen Beweiſen noch etwas mangele, wenn ich unterließe, die Einwuͤrfe zu beantworten, die man meinen Gruͤnden etwan entgegenſetzen moͤchte. Der Verfaſſer der oben in dem erſten Abſchnitte Einer s) Abhandlung von dem Uhrſprunge der Gebirge und der Erzgaͤnge. t) Dieſer Verfaſſer iſt ſo artig, daß er ſaget, ich haͤtte
dadurch einen Machtſpruch gethan, weil ich mich in meinen Schriften des Ausdrucks bedienet haͤtte, daß heut zu Tage kein vernuͤnftiger Gelehrter an der Exi- ſtenz eines unterirrdiſchen Feuers in dem Jnnern der Erde mehr zweifelte. Wenn ein dergleichen Ausdruck einen Machtſpruch thun heißet; ſo hat der Verfaſſer in ſeiner kleinen Schrift durch eben dergleichen, oder gleich viel bedeutenden Ausdruck mehr als zehnmahl einen ſol- chen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0171" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt.</hi></fw><lb/> die Augen vor der Wahrheit vorſetzlich verſchlieſ-<lb/> ſen will, eine Genuͤge leiſten muͤſſen. Gruͤnde, die<lb/> ſowohl von der Theorie, als von der Erfahrung alle<lb/> Unterſtuͤtzung haben, die man bey Dingen, die keine<lb/> mathematiſche Demonſtration zulaſſen, nur immer<lb/> verlangen kann. Jndeſſen wuͤrde man vielleicht glau-<lb/> ben, daß dieſen Beweiſen noch etwas mangele, wenn<lb/> ich unterließe, die Einwuͤrfe zu beantworten, die man<lb/> meinen Gruͤnden etwan entgegenſetzen moͤchte.</p><lb/> <p>Der Verfaſſer der oben in dem erſten Abſchnitte<lb/> verſchiedentlich angefuͤhrten Schrift<note place="foot" n="s)">Abhandlung von dem Uhrſprunge der Gebirge und der<lb/> Erzgaͤnge.</note> hat ſich einfal-<lb/> len laſſen, in ſeinem vermeynten Syſtem die Meynung<lb/> zu verwerfen, daß in dem Mittelpunct der Erde ein<lb/> unterirrdiſches Feuer ſey. Ob nun zwar dieſe Schrift<lb/> von gar keiner Erheblichkeit iſt; ſo will ich mir doch<lb/> die Muͤhe geben, ſeine vermeyntlich vorgebrachten<lb/> Gruͤnde naͤher zu pruͤfen und zu widerlegen. Da mir<lb/> ſonſt kein anderer Schriftſteller bekannt iſt, welcher<lb/> dem Uhrſprung der Gebirge durch das unterirrdiſche<lb/> Feuer mit einigen Gruͤnden widerſprochen haͤtte<note xml:id="seg2pn_3_1" next="#seg2pn_3_2" place="foot" n="t)">Dieſer Verfaſſer iſt ſo artig, daß er ſaget, ich haͤtte<lb/> dadurch einen Machtſpruch gethan, weil ich mich in<lb/> meinen Schriften des Ausdrucks bedienet haͤtte, daß<lb/> heut zu Tage kein vernuͤnftiger Gelehrter an der Exi-<lb/> ſtenz eines unterirrdiſchen Feuers in dem Jnnern der<lb/> Erde mehr zweifelte. Wenn ein dergleichen Ausdruck<lb/> einen Machtſpruch thun heißet; ſo hat der Verfaſſer in<lb/> ſeiner kleinen Schrift durch eben dergleichen, oder gleich<lb/> viel bedeutenden Ausdruck mehr als zehnmahl einen ſol-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">chen</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Einer</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0171]
der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt.
die Augen vor der Wahrheit vorſetzlich verſchlieſ-
ſen will, eine Genuͤge leiſten muͤſſen. Gruͤnde, die
ſowohl von der Theorie, als von der Erfahrung alle
Unterſtuͤtzung haben, die man bey Dingen, die keine
mathematiſche Demonſtration zulaſſen, nur immer
verlangen kann. Jndeſſen wuͤrde man vielleicht glau-
ben, daß dieſen Beweiſen noch etwas mangele, wenn
ich unterließe, die Einwuͤrfe zu beantworten, die man
meinen Gruͤnden etwan entgegenſetzen moͤchte.
Der Verfaſſer der oben in dem erſten Abſchnitte
verſchiedentlich angefuͤhrten Schrift s) hat ſich einfal-
len laſſen, in ſeinem vermeynten Syſtem die Meynung
zu verwerfen, daß in dem Mittelpunct der Erde ein
unterirrdiſches Feuer ſey. Ob nun zwar dieſe Schrift
von gar keiner Erheblichkeit iſt; ſo will ich mir doch
die Muͤhe geben, ſeine vermeyntlich vorgebrachten
Gruͤnde naͤher zu pruͤfen und zu widerlegen. Da mir
ſonſt kein anderer Schriftſteller bekannt iſt, welcher
dem Uhrſprung der Gebirge durch das unterirrdiſche
Feuer mit einigen Gruͤnden widerſprochen haͤtte t).
Einer
s) Abhandlung von dem Uhrſprunge der Gebirge und der
Erzgaͤnge.
t) Dieſer Verfaſſer iſt ſo artig, daß er ſaget, ich haͤtte
dadurch einen Machtſpruch gethan, weil ich mich in
meinen Schriften des Ausdrucks bedienet haͤtte, daß
heut zu Tage kein vernuͤnftiger Gelehrter an der Exi-
ſtenz eines unterirrdiſchen Feuers in dem Jnnern der
Erde mehr zweifelte. Wenn ein dergleichen Ausdruck
einen Machtſpruch thun heißet; ſo hat der Verfaſſer in
ſeiner kleinen Schrift durch eben dergleichen, oder gleich
viel bedeutenden Ausdruck mehr als zehnmahl einen ſol-
chen
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