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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Erde ein unterirrdisches Feuer ist.
kann. Ohne Zweifel sind auch die Felsengebirge nicht
auf einmahl von dem unterirrdischen Feuer über die
Oberfläche der Erde empor gehoben worden; sondern
es sind vermuthlich viele Reihen von hundert tausend
Jahren nöthig gewesen, um unserm Erdcörper diese
so sehr höckerigte Gestalt zu geben, die wir jetzo an sei-
ner Oberfläche wahrnehmen. Bald hat sich diese un-
terirrdische Gewalt nach diesem, bald nach einem an-
dern Welttheile gewendet; bald hat sie in diesem Lan-
de, bald in einem andern ihre erschrecklichen Wirkun-
gen wahrnehmen lassen; und wahrscheinlich hat sie nach
Verlauf vieler Jahrtausende mehr als einmahl dieses
oder jenes Land wieder heimgesuchet.

Jndessen kann man aus der Beschaffenheit der Fel-
sengebirge selbst mit großer Wahrscheinlichkeit urthei-
len, ob sie eine Wirkung des unterirrdischen Feuers
in denen allerältesten Zeiten, oder in dem mittlern
oder neuern Zeitalter unsers Erdcörpers gewesen sind.
Jch nehme diese dreyerley verschiedenen Zeitbestim-
mungen nicht nach unserer Zeitrechnung, sondern nach
dem Alter unsers Weltcörpers, so, daß die ältesten
Zeiten desselben wenigstens eine halbe Million Jahre
von uns entfernet sind.

Wenn ein Gebirge in einem weiten Umfange aus
steilen gleichsam abgeschnittenen hohen Felsenmauern
bestehet, wie z. E. die hohen Felsengebirge in Nieder-
österreich, und zum Theil die Alpen- oder Pyrenäi-
schen Gebirge; so kann man ein dergleichen Gebirge
allemahl als die ersten und ältesten ansehen, die von
dem unterirrdischen Feuer auf die Oberfläche der Erde

erhoben

der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt.
kann. Ohne Zweifel ſind auch die Felſengebirge nicht
auf einmahl von dem unterirrdiſchen Feuer uͤber die
Oberflaͤche der Erde empor gehoben worden; ſondern
es ſind vermuthlich viele Reihen von hundert tauſend
Jahren noͤthig geweſen, um unſerm Erdcoͤrper dieſe
ſo ſehr hoͤckerigte Geſtalt zu geben, die wir jetzo an ſei-
ner Oberflaͤche wahrnehmen. Bald hat ſich dieſe un-
terirrdiſche Gewalt nach dieſem, bald nach einem an-
dern Welttheile gewendet; bald hat ſie in dieſem Lan-
de, bald in einem andern ihre erſchrecklichen Wirkun-
gen wahrnehmen laſſen; und wahrſcheinlich hat ſie nach
Verlauf vieler Jahrtauſende mehr als einmahl dieſes
oder jenes Land wieder heimgeſuchet.

Jndeſſen kann man aus der Beſchaffenheit der Fel-
ſengebirge ſelbſt mit großer Wahrſcheinlichkeit urthei-
len, ob ſie eine Wirkung des unterirrdiſchen Feuers
in denen alleraͤlteſten Zeiten, oder in dem mittlern
oder neuern Zeitalter unſers Erdcoͤrpers geweſen ſind.
Jch nehme dieſe dreyerley verſchiedenen Zeitbeſtim-
mungen nicht nach unſerer Zeitrechnung, ſondern nach
dem Alter unſers Weltcoͤrpers, ſo, daß die aͤlteſten
Zeiten deſſelben wenigſtens eine halbe Million Jahre
von uns entfernet ſind.

Wenn ein Gebirge in einem weiten Umfange aus
ſteilen gleichſam abgeſchnittenen hohen Felſenmauern
beſtehet, wie z. E. die hohen Felſengebirge in Nieder-
oͤſterreich, und zum Theil die Alpen- oder Pyrenaͤi-
ſchen Gebirge; ſo kann man ein dergleichen Gebirge
allemahl als die erſten und aͤlteſten anſehen, die von
dem unterirrdiſchen Feuer auf die Oberflaͤche der Erde

erhoben
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[139/0167] der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt. kann. Ohne Zweifel ſind auch die Felſengebirge nicht auf einmahl von dem unterirrdiſchen Feuer uͤber die Oberflaͤche der Erde empor gehoben worden; ſondern es ſind vermuthlich viele Reihen von hundert tauſend Jahren noͤthig geweſen, um unſerm Erdcoͤrper dieſe ſo ſehr hoͤckerigte Geſtalt zu geben, die wir jetzo an ſei- ner Oberflaͤche wahrnehmen. Bald hat ſich dieſe un- terirrdiſche Gewalt nach dieſem, bald nach einem an- dern Welttheile gewendet; bald hat ſie in dieſem Lan- de, bald in einem andern ihre erſchrecklichen Wirkun- gen wahrnehmen laſſen; und wahrſcheinlich hat ſie nach Verlauf vieler Jahrtauſende mehr als einmahl dieſes oder jenes Land wieder heimgeſuchet. Jndeſſen kann man aus der Beſchaffenheit der Fel- ſengebirge ſelbſt mit großer Wahrſcheinlichkeit urthei- len, ob ſie eine Wirkung des unterirrdiſchen Feuers in denen alleraͤlteſten Zeiten, oder in dem mittlern oder neuern Zeitalter unſers Erdcoͤrpers geweſen ſind. Jch nehme dieſe dreyerley verſchiedenen Zeitbeſtim- mungen nicht nach unſerer Zeitrechnung, ſondern nach dem Alter unſers Weltcoͤrpers, ſo, daß die aͤlteſten Zeiten deſſelben wenigſtens eine halbe Million Jahre von uns entfernet ſind. Wenn ein Gebirge in einem weiten Umfange aus ſteilen gleichſam abgeſchnittenen hohen Felſenmauern beſtehet, wie z. E. die hohen Felſengebirge in Nieder- oͤſterreich, und zum Theil die Alpen- oder Pyrenaͤi- ſchen Gebirge; ſo kann man ein dergleichen Gebirge allemahl als die erſten und aͤlteſten anſehen, die von dem unterirrdiſchen Feuer auf die Oberflaͤche der Erde erhoben

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/167>, abgerufen am 25.11.2024.