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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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III. Abschn. Ob der Erdcörper
schen Bergwerken die verschiedenen Erd- und Stein-
schichten angeführet habe, die bey Absinkung der
Schächte in diesen Bergwerken gefunden werden, die
Num. 28. aufgeführte Asche meine Leser zu bemerken
gebeten, indem ich mich darauf in der Folge bezie-
hen würde. Ob zwar dieses anjetzo im eigentli-
chen Verstande kaum Asche genennet werden kann,
weil sie mehr einer lockern schwärzlichen Erde ähnlich
ist; so ist doch wohl kein Zweifel, daß diese Erde ehe-
mahls wirklich Asche gewesen ist; so wie aus aller
Asche mit der Zeit Erde wird, wenn sie der Luft und
Witterung eine lange Zeit ausgesetzet ist. Daß aber
diese jetzige Erde ehedem wirklich Asche gewesen, das
veroffenbahret sich aus der Beymischung von verschie-
denen kleinen Schlacken, einer Art von Bimssteinen
und andern Beymischungen, welche den Brand eines
Gebirges zu erkennen geben.

Die Gegend, in welcher dergleichen Schieferfische
aus der Erde gegraben werden, erstrecket sich wenig-
stens auf fünf bis sechs Meilen. Da sich in diesen
Abbildungen der Fische niemahls Abdrückungen von
großen Fischen, sondern nur solche finden lassen, die
etwan ein Viertel- bis ein halb Pfund gewogen ha-
ben; so ist es nicht wahrscheinlich, daß diese Gegend
damahls Meer gewesen ist; wie man denn auch sich
nicht vorstellen kann, wie diese Gegend in Brand hät-
te gerathen können, wenn sie damahls des Meeres
Grund gewesen wäre. Man muß demnach anneh-
men, daß in denen ältesten Zeiten in dieser Gegend
eine große Landsee gewesen ist; und da diese Gegend

in

III. Abſchn. Ob der Erdcoͤrper
ſchen Bergwerken die verſchiedenen Erd- und Stein-
ſchichten angefuͤhret habe, die bey Abſinkung der
Schaͤchte in dieſen Bergwerken gefunden werden, die
Num. 28. aufgefuͤhrte Aſche meine Leſer zu bemerken
gebeten, indem ich mich darauf in der Folge bezie-
hen wuͤrde. Ob zwar dieſes anjetzo im eigentli-
chen Verſtande kaum Aſche genennet werden kann,
weil ſie mehr einer lockern ſchwaͤrzlichen Erde aͤhnlich
iſt; ſo iſt doch wohl kein Zweifel, daß dieſe Erde ehe-
mahls wirklich Aſche geweſen iſt; ſo wie aus aller
Aſche mit der Zeit Erde wird, wenn ſie der Luft und
Witterung eine lange Zeit ausgeſetzet iſt. Daß aber
dieſe jetzige Erde ehedem wirklich Aſche geweſen, das
veroffenbahret ſich aus der Beymiſchung von verſchie-
denen kleinen Schlacken, einer Art von Bimsſteinen
und andern Beymiſchungen, welche den Brand eines
Gebirges zu erkennen geben.

Die Gegend, in welcher dergleichen Schieferfiſche
aus der Erde gegraben werden, erſtrecket ſich wenig-
ſtens auf fuͤnf bis ſechs Meilen. Da ſich in dieſen
Abbildungen der Fiſche niemahls Abdruͤckungen von
großen Fiſchen, ſondern nur ſolche finden laſſen, die
etwan ein Viertel- bis ein halb Pfund gewogen ha-
ben; ſo iſt es nicht wahrſcheinlich, daß dieſe Gegend
damahls Meer geweſen iſt; wie man denn auch ſich
nicht vorſtellen kann, wie dieſe Gegend in Brand haͤt-
te gerathen koͤnnen, wenn ſie damahls des Meeres
Grund geweſen waͤre. Man muß demnach anneh-
men, daß in denen aͤlteſten Zeiten in dieſer Gegend
eine große Landſee geweſen iſt; und da dieſe Gegend

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[108/0136] III. Abſchn. Ob der Erdcoͤrper ſchen Bergwerken die verſchiedenen Erd- und Stein- ſchichten angefuͤhret habe, die bey Abſinkung der Schaͤchte in dieſen Bergwerken gefunden werden, die Num. 28. aufgefuͤhrte Aſche meine Leſer zu bemerken gebeten, indem ich mich darauf in der Folge bezie- hen wuͤrde. Ob zwar dieſes anjetzo im eigentli- chen Verſtande kaum Aſche genennet werden kann, weil ſie mehr einer lockern ſchwaͤrzlichen Erde aͤhnlich iſt; ſo iſt doch wohl kein Zweifel, daß dieſe Erde ehe- mahls wirklich Aſche geweſen iſt; ſo wie aus aller Aſche mit der Zeit Erde wird, wenn ſie der Luft und Witterung eine lange Zeit ausgeſetzet iſt. Daß aber dieſe jetzige Erde ehedem wirklich Aſche geweſen, das veroffenbahret ſich aus der Beymiſchung von verſchie- denen kleinen Schlacken, einer Art von Bimsſteinen und andern Beymiſchungen, welche den Brand eines Gebirges zu erkennen geben. Die Gegend, in welcher dergleichen Schieferfiſche aus der Erde gegraben werden, erſtrecket ſich wenig- ſtens auf fuͤnf bis ſechs Meilen. Da ſich in dieſen Abbildungen der Fiſche niemahls Abdruͤckungen von großen Fiſchen, ſondern nur ſolche finden laſſen, die etwan ein Viertel- bis ein halb Pfund gewogen ha- ben; ſo iſt es nicht wahrſcheinlich, daß dieſe Gegend damahls Meer geweſen iſt; wie man denn auch ſich nicht vorſtellen kann, wie dieſe Gegend in Brand haͤt- te gerathen koͤnnen, wenn ſie damahls des Meeres Grund geweſen waͤre. Man muß demnach anneh- men, daß in denen aͤlteſten Zeiten in dieſer Gegend eine große Landſee geweſen iſt; und da dieſe Gegend in

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/136>, abgerufen am 24.11.2024.