Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.bey Anlegung der Manuf. u. Fabriken. Es ereignet sich auch nicht selten, daß ein andresWenn uns zu O 3
bey Anlegung der Manuf. u. Fabriken. Es ereignet ſich auch nicht ſelten, daß ein andresWenn uns zu O 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0241" n="213"/> <fw place="top" type="header">bey Anlegung der Manuf. u. Fabriken.</fw><lb/> <p>Es ereignet ſich auch nicht ſelten, daß ein andres<note place="right">Wenn uns<lb/> die Auslän-<lb/> der die Ar-<lb/> beiter und<lb/> Geräth-<lb/> ſchaften vor-<lb/> enthalten.</note><lb/> Volk zu verhindern ſucht, daß keine Manufacturen-<lb/> und Fabrikenarbeiter zu uns gehen ſollen. Allein dieſe<lb/> Hinderniß hat weit weniger zu bedeuten. Es iſt keine<lb/> Regierung vermoͤgend den Ausgang ſolcher Arbeiter<lb/> gaͤnzlich zu verhindern, weil die Leute unter tauſender-<lb/> ley Geſtalten aus dem Lande gehen koͤnnen, und die<lb/> ſtrengſte Aufſicht niemals zureichen wird, die Leute, die<lb/> zur Auswanderung einmal geneigt ſind, davon abzu-<lb/> halten. Bey der Bekehrung der Reformirten in<lb/> Frankreich durch die Dragoner fanden mehr als eine<lb/> Million Menſchen Gelegenheit aus dem Lande zu fluͤch-<lb/> ten, ohngeachtet die Paͤſſe und Graͤnzen mit aͤußerſter<lb/> Vorſicht beſetzet waren. Es kommt demnach alles<lb/> darauf an, was vor Bedingungen wir auslaͤndiſchen<lb/> Arbeitern anbiethen und in was vor Ruf wir bey de-<lb/> nen Auswaͤrtigen ſtehen; ſo wird es uns gar nicht<lb/> fehlen genugſame Arbeiter zu anfangenden Manufa-<lb/> cturen zu erhalten; wie denn nicht alle Voͤlker, die<lb/> Manufacturen haben, mit gleicher Strenge den<lb/> Ausgang der Arbeiter zu verhindern ſuchen. Wenn<lb/> uns die Geraͤthſchaften oder das Arbeitszeug zu den<lb/> Manufacturen vorenthalten werden wollte; ſo wuͤrde<lb/> dieſe Verhinderung von noch geringerer Erheblich-<lb/> keit ſeyn. Wir brauchen nur ein Muſter von jeder<lb/> Art zu haben, welches gar wohl zu erlangen iſt; ſo<lb/> koͤnnen wir leicht dergleichen Geraͤthſchaften nachar-<lb/> beiten laßen. Es muß dieſes ohnedem eine der<lb/> erſten Bemuͤhung der Regierung ſeyn, wenn auch<lb/> ſolche Geraͤthſchaften aus andern Landen in Menge<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 3</fw><fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [213/0241]
bey Anlegung der Manuf. u. Fabriken.
Es ereignet ſich auch nicht ſelten, daß ein andres
Volk zu verhindern ſucht, daß keine Manufacturen-
und Fabrikenarbeiter zu uns gehen ſollen. Allein dieſe
Hinderniß hat weit weniger zu bedeuten. Es iſt keine
Regierung vermoͤgend den Ausgang ſolcher Arbeiter
gaͤnzlich zu verhindern, weil die Leute unter tauſender-
ley Geſtalten aus dem Lande gehen koͤnnen, und die
ſtrengſte Aufſicht niemals zureichen wird, die Leute, die
zur Auswanderung einmal geneigt ſind, davon abzu-
halten. Bey der Bekehrung der Reformirten in
Frankreich durch die Dragoner fanden mehr als eine
Million Menſchen Gelegenheit aus dem Lande zu fluͤch-
ten, ohngeachtet die Paͤſſe und Graͤnzen mit aͤußerſter
Vorſicht beſetzet waren. Es kommt demnach alles
darauf an, was vor Bedingungen wir auslaͤndiſchen
Arbeitern anbiethen und in was vor Ruf wir bey de-
nen Auswaͤrtigen ſtehen; ſo wird es uns gar nicht
fehlen genugſame Arbeiter zu anfangenden Manufa-
cturen zu erhalten; wie denn nicht alle Voͤlker, die
Manufacturen haben, mit gleicher Strenge den
Ausgang der Arbeiter zu verhindern ſuchen. Wenn
uns die Geraͤthſchaften oder das Arbeitszeug zu den
Manufacturen vorenthalten werden wollte; ſo wuͤrde
dieſe Verhinderung von noch geringerer Erheblich-
keit ſeyn. Wir brauchen nur ein Muſter von jeder
Art zu haben, welches gar wohl zu erlangen iſt; ſo
koͤnnen wir leicht dergleichen Geraͤthſchaften nachar-
beiten laßen. Es muß dieſes ohnedem eine der
erſten Bemuͤhung der Regierung ſeyn, wenn auch
ſolche Geraͤthſchaften aus andern Landen in Menge
zu
Wenn uns
die Auslän-
der die Ar-
beiter und
Geräth-
ſchaften vor-
enthalten.
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