Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.der Manufacturen und Fabriken. regel geschehen muß, nämlich, daß diejenigen immer zu-erst angeleget werden müssen, wodurch das meiste Geld außer Landes gehet und wodurch die meisten Menschen ernähret werden können. Die Verbesserung aber so- wohl als die Erweiterung erfordert eine unaufhörliche Untersuchung von dem Zustande der Manufacturen und Fabriken. Zu dem Ende muß das Manufactur- collegium längstens alle Vierteljahre von dem Zustande dieser Nahrungsgeschäfte die allergenauesten Berichte und Tabellen erfordern, aus welchen die Zahl der Werk- städe, und Meister, der Haupt- und Nebenarbeiter, der Geräthschaften, der Materialien, so sie verarbeiten, des Preißes derselben und woher sie erlanget werden, der Waaren, so verfertiget werden, ihres Preißes und Ab- satzes deutlich und umständlich zu ersehen sind. Wenn nun zugleich die Proben von allen Arten von Arbeiten mit eingesendet werden; so kann es dem Manufactur- collegio nicht schwehr fallen, die Mängel und Gebrechen, die etwann dabey noch vorwalten einzusehen und auf deren Verbesserung den Bedacht zu nehmen. Wenn sich in dem Manufacturcollegio Leute befin-Alle Fehler die
der Manufacturen und Fabriken. regel geſchehen muß, naͤmlich, daß diejenigen immer zu-erſt angeleget werden muͤſſen, wodurch das meiſte Geld außer Landes gehet und wodurch die meiſten Menſchen ernaͤhret werden koͤnnen. Die Verbeſſerung aber ſo- wohl als die Erweiterung erfordert eine unaufhoͤrliche Unterſuchung von dem Zuſtande der Manufacturen und Fabriken. Zu dem Ende muß das Manufactur- collegium laͤngſtens alle Vierteljahre von dem Zuſtande dieſer Nahrungsgeſchaͤfte die allergenaueſten Berichte und Tabellen erfordern, aus welchen die Zahl der Werk- ſtaͤde, und Meiſter, der Haupt- und Nebenarbeiter, der Geraͤthſchaften, der Materialien, ſo ſie verarbeiten, des Preißes derſelben und woher ſie erlanget werden, der Waaren, ſo verfertiget werden, ihres Preißes und Ab- ſatzes deutlich und umſtaͤndlich zu erſehen ſind. Wenn nun zugleich die Proben von allen Arten von Arbeiten mit eingeſendet werden; ſo kann es dem Manufactur- collegio nicht ſchwehr fallen, die Maͤngel und Gebrechen, die etwann dabey noch vorwalten einzuſehen und auf deren Verbeſſerung den Bedacht zu nehmen. Wenn ſich in dem Manufacturcollegio Leute befin-Alle Fehler die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0155" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Manufacturen und Fabriken.</hi></fw><lb/> regel geſchehen muß, naͤmlich, daß diejenigen immer zu-<lb/> erſt angeleget werden muͤſſen, wodurch das meiſte Geld<lb/> außer Landes gehet und wodurch die meiſten Menſchen<lb/> ernaͤhret werden koͤnnen. Die Verbeſſerung aber ſo-<lb/> wohl als die Erweiterung erfordert eine unaufhoͤrliche<lb/> Unterſuchung von dem Zuſtande der Manufacturen<lb/> und Fabriken. Zu dem Ende muß das Manufactur-<lb/> collegium laͤngſtens alle Vierteljahre von dem Zuſtande<lb/> dieſer Nahrungsgeſchaͤfte die allergenaueſten Berichte<lb/> und Tabellen erfordern, aus welchen die Zahl der Werk-<lb/> ſtaͤde, und Meiſter, der Haupt- und Nebenarbeiter, der<lb/> Geraͤthſchaften, der Materialien, ſo ſie verarbeiten, des<lb/> Preißes derſelben und woher ſie erlanget werden, der<lb/> Waaren, ſo verfertiget werden, ihres Preißes und Ab-<lb/> ſatzes deutlich und umſtaͤndlich zu erſehen ſind. Wenn<lb/> nun zugleich die Proben von allen Arten von Arbeiten<lb/> mit eingeſendet werden; ſo kann es dem Manufactur-<lb/> collegio nicht ſchwehr fallen, die Maͤngel und Gebrechen,<lb/> die etwann dabey noch vorwalten einzuſehen und auf<lb/> deren Verbeſſerung den Bedacht zu nehmen.</p><lb/> <p>Wenn ſich in dem Manufacturcollegio Leute befin-<note place="right">Alle Fehler<lb/> und Mangel<lb/> bey den Ma-<lb/> nufacturen<lb/> müſſen geho-<lb/> ben werden.</note><lb/> den, welche der Sache genugſam gewachſen ſind; ſo<lb/> muß das Collegium auch allemal die Urſache einſehen<lb/> koͤnnen, warum es etwann mit dieſer oder jener Manu-<lb/> factur und Fabrike nicht recht fortwill. Sehen ſie<lb/> aber die Urſachen ein; ſo muͤſſen auch allemal Mittel<lb/> ausfindig gemacht werden koͤnnen, um die Gebrechen<lb/> und Hinterniſſe zu heben. Man muß dieſes behaupten,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0155]
der Manufacturen und Fabriken.
regel geſchehen muß, naͤmlich, daß diejenigen immer zu-
erſt angeleget werden muͤſſen, wodurch das meiſte Geld
außer Landes gehet und wodurch die meiſten Menſchen
ernaͤhret werden koͤnnen. Die Verbeſſerung aber ſo-
wohl als die Erweiterung erfordert eine unaufhoͤrliche
Unterſuchung von dem Zuſtande der Manufacturen
und Fabriken. Zu dem Ende muß das Manufactur-
collegium laͤngſtens alle Vierteljahre von dem Zuſtande
dieſer Nahrungsgeſchaͤfte die allergenaueſten Berichte
und Tabellen erfordern, aus welchen die Zahl der Werk-
ſtaͤde, und Meiſter, der Haupt- und Nebenarbeiter, der
Geraͤthſchaften, der Materialien, ſo ſie verarbeiten, des
Preißes derſelben und woher ſie erlanget werden, der
Waaren, ſo verfertiget werden, ihres Preißes und Ab-
ſatzes deutlich und umſtaͤndlich zu erſehen ſind. Wenn
nun zugleich die Proben von allen Arten von Arbeiten
mit eingeſendet werden; ſo kann es dem Manufactur-
collegio nicht ſchwehr fallen, die Maͤngel und Gebrechen,
die etwann dabey noch vorwalten einzuſehen und auf
deren Verbeſſerung den Bedacht zu nehmen.
Wenn ſich in dem Manufacturcollegio Leute befin-
den, welche der Sache genugſam gewachſen ſind; ſo
muß das Collegium auch allemal die Urſache einſehen
koͤnnen, warum es etwann mit dieſer oder jener Manu-
factur und Fabrike nicht recht fortwill. Sehen ſie
aber die Urſachen ein; ſo muͤſſen auch allemal Mittel
ausfindig gemacht werden koͤnnen, um die Gebrechen
und Hinterniſſe zu heben. Man muß dieſes behaupten,
die
Alle Fehler
und Mangel
bey den Ma-
nufacturen
müſſen geho-
ben werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |