§. 110. Das Thierreich liefert gleichfalls sehr viele Erzeugungen, im Wasser, auf der Erde und in der Luft, die die Natur ohne Zuthun der Menschen hervorbringt, und al- so wiederum hieher gehören. Wie nun die- selben zu Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen sollen erworben, und wie damit soll hausgehalten werden, das lehrt die Jagdwissenschaft, die sich in die Fischerei, die Jagd und den Vogelfang zertheilet.
§. 111. Verschiedene Thierarten sind so beschaffen, daß sie der Mensch erziehen, ver- pflegen und benuzen kann, ohne daß er be- sonders auf ihren Futterbau zu sehen, und ihnen denselben zu besorgen hat, hieher ge- hören die Bienen. Wie man dieselben er- ziehen, warten und pflegen soll, damit sie vermehret, und der höchste reine Er- trag gewonnen werde, dieses lehrt die Bienenzucht.
§. 112. Unter die landwirthschaftlichen Erwerbungen, und zwar zu den beträchtli- chen, gehört auch die Zucht der Seidewür-
mer.
Allgemeine
§. 110. Das Thierreich liefert gleichfalls ſehr viele Erzeugungen, im Waſſer, auf der Erde und in der Luft, die die Natur ohne Zuthun der Menſchen hervorbringt, und al- ſo wiederum hieher gehoͤren. Wie nun die- ſelben zu Befriedigung der Beduͤrfniſſe der Menſchen ſollen erworben, und wie damit ſoll hausgehalten werden, das lehrt die Jagdwiſſenſchaft, die ſich in die Fiſcherei, die Jagd und den Vogelfang zertheilet.
§. 111. Verſchiedene Thierarten ſind ſo beſchaffen, daß ſie der Menſch erziehen, ver- pflegen und benuzen kann, ohne daß er be- ſonders auf ihren Futterbau zu ſehen, und ihnen denſelben zu beſorgen hat, hieher ge- hoͤren die Bienen. Wie man dieſelben er- ziehen, warten und pflegen ſoll, damit ſie vermehret, und der hoͤchſte reine Er- trag gewonnen werde, dieſes lehrt die Bienenzucht.
§. 112. Unter die landwirthſchaftlichen Erwerbungen, und zwar zu den betraͤchtli- chen, gehoͤrt auch die Zucht der Seidewuͤr-
mer.
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Allgemeine
§. 110. Das Thierreich liefert gleichfalls
ſehr viele Erzeugungen, im Waſſer, auf der
Erde und in der Luft, die die Natur ohne
Zuthun der Menſchen hervorbringt, und al-
ſo wiederum hieher gehoͤren. Wie nun die-
ſelben zu Befriedigung der Beduͤrfniſſe
der Menſchen ſollen erworben, und wie
damit ſoll hausgehalten werden, das
lehrt die Jagdwiſſenſchaft, die ſich in die
Fiſcherei, die Jagd und den Vogelfang
zertheilet.
§. 111. Verſchiedene Thierarten ſind ſo
beſchaffen, daß ſie der Menſch erziehen, ver-
pflegen und benuzen kann, ohne daß er be-
ſonders auf ihren Futterbau zu ſehen, und
ihnen denſelben zu beſorgen hat, hieher ge-
hoͤren die Bienen. Wie man dieſelben er-
ziehen, warten und pflegen ſoll, damit
ſie vermehret, und der hoͤchſte reine Er-
trag gewonnen werde, dieſes lehrt die
Bienenzucht.
§. 112. Unter die landwirthſchaftlichen
Erwerbungen, und zwar zu den betraͤchtli-
chen, gehoͤrt auch die Zucht der Seidewuͤr-
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/82>, abgerufen am 16.02.2025.
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