Art, Zusammensezung, innerliche und äuser- liche Beschaffenheiten, endlich auch die Zei- chen, wodurch sie sich von allen andern un- terscheidet; diese Wissenschaft nennt man die Minerallehre (Mineralogie).
§. 44. Diejenigen Erzeugungen, welche in der Erdoberfläche gebohren werden, an einem gewissen Orte derselben beständig ange- heftet bleiben, grösten Theils ihre Nahrung aus derselben an sich saugen, übrigens aber in der Luft leben, und die unmittelbare Ein- wirkung des Himmels nöthig haben, nennt man Pflanzen; sie machen ebenfalls eine be- sondere Ordnung aus, die das Pflanzen- reich genennt wird, aus unzählbaren Arten besteht, und wiederum bei den mineralischen Gewächsen an das Steinreich, bei den Po- lypen aber an das Thierreich gränzt. Auch hier geht die Natur wiederum stuffenweis fort, von dem unachtbarsten Hälmgen zu der präch- tigsten Blume, und von der fast steinarti- gen Pflanze bis zu dem künstlichsten Gewäch- se, das ans Thier gränzt.
§. 45.
B 4
Produkten-Lehre
Art, Zuſammenſezung, innerliche und aͤuſer- liche Beſchaffenheiten, endlich auch die Zei- chen, wodurch ſie ſich von allen andern un- terſcheidet; dieſe Wiſſenſchaft nennt man die Minerallehre (Mineralogie).
§. 44. Diejenigen Erzeugungen, welche in der Erdoberflaͤche gebohren werden, an einem gewiſſen Orte derſelben beſtaͤndig ange- heftet bleiben, groͤſten Theils ihre Nahrung aus derſelben an ſich ſaugen, uͤbrigens aber in der Luft leben, und die unmittelbare Ein- wirkung des Himmels noͤthig haben, nennt man Pflanzen; ſie machen ebenfalls eine be- ſondere Ordnung aus, die das Pflanzen- reich genennt wird, aus unzaͤhlbaren Arten beſteht, und wiederum bei den mineraliſchen Gewaͤchſen an das Steinreich, bei den Po- lypen aber an das Thierreich graͤnzt. Auch hier geht die Natur wiederum ſtuffenweis fort, von dem unachtbarſten Haͤlmgen zu der praͤch- tigſten Blume, und von der faſt ſteinarti- gen Pflanze bis zu dem kuͤnſtlichſten Gewaͤch- ſe, das ans Thier graͤnzt.
§. 45.
B 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0043"n="23"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Produkten-Lehre</hi></fw><lb/>
Art, Zuſammenſezung, innerliche und aͤuſer-<lb/>
liche Beſchaffenheiten, endlich auch die Zei-<lb/>
chen, wodurch ſie ſich von allen andern un-<lb/>
terſcheidet; dieſe Wiſſenſchaft nennt man die<lb/><hirendition="#fr">Minerallehre</hi> (Mineralogie).</p><lb/><p>§. 44. Diejenigen Erzeugungen, welche<lb/>
in der Erdoberflaͤche gebohren werden, an<lb/>
einem gewiſſen Orte derſelben beſtaͤndig ange-<lb/>
heftet bleiben, groͤſten Theils ihre Nahrung<lb/>
aus derſelben an ſich ſaugen, uͤbrigens aber<lb/>
in der Luft leben, und die unmittelbare Ein-<lb/>
wirkung des Himmels noͤthig haben, nennt<lb/>
man <hirendition="#fr">Pflanzen;</hi>ſie machen ebenfalls eine be-<lb/>ſondere Ordnung aus, die <hirendition="#fr">das Pflanzen-<lb/>
reich</hi> genennt wird, aus unzaͤhlbaren Arten<lb/>
beſteht, und wiederum bei den <hirendition="#fr">mineraliſchen<lb/>
Gewaͤchſen</hi> an das Steinreich, bei den <hirendition="#fr">Po-<lb/>
lypen</hi> aber an das <hirendition="#fr">Thierreich</hi> graͤnzt. Auch<lb/>
hier geht die Natur wiederum ſtuffenweis fort,<lb/>
von dem unachtbarſten Haͤlmgen zu der praͤch-<lb/>
tigſten Blume, und von der faſt ſteinarti-<lb/>
gen Pflanze bis zu dem kuͤnſtlichſten Gewaͤch-<lb/>ſe, das ans Thier graͤnzt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">B 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">§. 45.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[23/0043]
Produkten-Lehre
Art, Zuſammenſezung, innerliche und aͤuſer-
liche Beſchaffenheiten, endlich auch die Zei-
chen, wodurch ſie ſich von allen andern un-
terſcheidet; dieſe Wiſſenſchaft nennt man die
Minerallehre (Mineralogie).
§. 44. Diejenigen Erzeugungen, welche
in der Erdoberflaͤche gebohren werden, an
einem gewiſſen Orte derſelben beſtaͤndig ange-
heftet bleiben, groͤſten Theils ihre Nahrung
aus derſelben an ſich ſaugen, uͤbrigens aber
in der Luft leben, und die unmittelbare Ein-
wirkung des Himmels noͤthig haben, nennt
man Pflanzen; ſie machen ebenfalls eine be-
ſondere Ordnung aus, die das Pflanzen-
reich genennt wird, aus unzaͤhlbaren Arten
beſteht, und wiederum bei den mineraliſchen
Gewaͤchſen an das Steinreich, bei den Po-
lypen aber an das Thierreich graͤnzt. Auch
hier geht die Natur wiederum ſtuffenweis fort,
von dem unachtbarſten Haͤlmgen zu der praͤch-
tigſten Blume, und von der faſt ſteinarti-
gen Pflanze bis zu dem kuͤnſtlichſten Gewaͤch-
ſe, das ans Thier graͤnzt.
§. 45.
B 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/43>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.