Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine Bedürfniß-Lehre §. 26. Der Mensch hat also einzelne (po- §. 27. Alle bisher vorgelegte Säze sind * Wir müssen uns einsweilen noch mit dem Allgemeine Beduͤrfniß-Lehre §. 26. Der Menſch hat alſo einzelne (po- §. 27. Alle bisher vorgelegte Saͤze ſind * Wir muͤſſen uns einsweilen noch mit dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0034" n="14"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Allgemeine Beduͤrfniß-Lehre</hi> </fw><lb/> <p>§. 26. Der Menſch hat alſo <hi rendition="#fr">einzelne</hi> (po-<lb/> ſitive) und <hi rendition="#fr">geſellſchaftliche</hi> (relative) Be-<lb/> duͤrfniſſe, jene geben das Muſter, den Maas-<lb/> ſtab der lezteren ab. Endlich erfodert auch noch<lb/> das Geſez der Liebe, fuͤr die Beduͤrfniſſe des<lb/> Armen zu ſorgen, und dieſes iſt eine von den<lb/> wichtigſten Pflichten in Befriedigung der ge-<lb/> ſellſchaftlichen Beduͤrfniſſe.</p><lb/> <p>§. 27. Alle bisher vorgelegte Saͤze ſind<lb/> Grundſaͤze, und zwar die erſten entfernteſten<lb/> der Kameralwiſſenſchaften, allein ſie ſind doch<lb/> Lehrſaͤze in Abſicht auf die Quellen, woraus<lb/> ſie geſchoͤpft ſind, und dieſe enthaͤlt die <hi rendition="#fr">Welt-<lb/> weisheit.</hi> Die <hi rendition="#fr">Vernunftlehre</hi> leitet die<lb/> Kraͤfte des Verſtandes zur Erkaͤnntniß der<lb/> Wahrheit. Die <hi rendition="#fr">Grundlehre</hi> enthaͤlt die er-<lb/> ſten Gruͤnde der Erkaͤnntniß der erſten Din-<lb/> ge, der Koͤrper, der Welt, der Geiſter, der<lb/> Seelen und Gottes. Die Sittenlehre, das<lb/> Natur- und Voͤlkerrecht endlich machen die<lb/><hi rendition="#fr">ausuͤbende</hi> Weltweisheit aus, ſo wie jene<lb/> die <hi rendition="#fr">betrachtende</hi> (theoretiſche) in ſich be-<lb/> greifen. <ref target="#*"/></p><lb/> <note place="end" n="*">Wir muͤſſen uns einsweilen noch mit dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">phi-</fw><lb/></note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0034]
Allgemeine Beduͤrfniß-Lehre
§. 26. Der Menſch hat alſo einzelne (po-
ſitive) und geſellſchaftliche (relative) Be-
duͤrfniſſe, jene geben das Muſter, den Maas-
ſtab der lezteren ab. Endlich erfodert auch noch
das Geſez der Liebe, fuͤr die Beduͤrfniſſe des
Armen zu ſorgen, und dieſes iſt eine von den
wichtigſten Pflichten in Befriedigung der ge-
ſellſchaftlichen Beduͤrfniſſe.
§. 27. Alle bisher vorgelegte Saͤze ſind
Grundſaͤze, und zwar die erſten entfernteſten
der Kameralwiſſenſchaften, allein ſie ſind doch
Lehrſaͤze in Abſicht auf die Quellen, woraus
ſie geſchoͤpft ſind, und dieſe enthaͤlt die Welt-
weisheit. Die Vernunftlehre leitet die
Kraͤfte des Verſtandes zur Erkaͤnntniß der
Wahrheit. Die Grundlehre enthaͤlt die er-
ſten Gruͤnde der Erkaͤnntniß der erſten Din-
ge, der Koͤrper, der Welt, der Geiſter, der
Seelen und Gottes. Die Sittenlehre, das
Natur- und Voͤlkerrecht endlich machen die
ausuͤbende Weltweisheit aus, ſo wie jene
die betrachtende (theoretiſche) in ſich be-
greifen.
* Wir muͤſſen uns einsweilen noch mit dem
phi-
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